Von Bruno Dengg
Die Plansee Gruppe ist Vorbild, was Innovation und kontinuierliche Weiterentwicklung betrifft. Lassen Sie mich deshalb ein wenig in die Geschichte der Plansee Werksmusik blicken und ihren Weg von einer 6-Mann-Kapelle, die Fritz Tinkl im Jahre 1947 mit dem Ziel, wichtigen Veranstaltungen im Werk einen musikalischen Rahmen zu geben, gegründet hat. Bereits drei Jahre später zählte die Werksmusik 30 Musikanten und war Garant für ausverkaufte Konzerte im In- und Ausland. Der derzeitige Obmann Karlheinz Scheiber, inzwischen 37 Jahre aktiver Werksmusikant, berichtet über teilweise selbst erlebte Höhen und Tiefen des Klangkörpers. Es verbänden ihn schöne Erinnerungen an Frau Hilde Schwarzkopf als Förder- und Gönnerin der Plansee Werksmusik, das 100-Jahr-Jubiläum von Plansee und natürlich die Kameradschaft und der Zusammenhalt in der Kapelle. Gerade Letzterer half auch, die Schwierigkeiten, wie z. B. Probenabbrüche und Konzertabsagen während der Coronazeit oder auch neue Musikanten zu akquirieren, leichter zu bewältigen. Er ist stolz auf das Sinfonische Blasorchester und freut sich auf die gemeinsamen neuen Herausforderungen.
EIN MUSIKALISCHER ABEND VOM FEINSTEN. Die Plansee Werksmusik, ein Klangkörper, der inzwischen aus 66 Damen und Herren besteht, hat sich unter der Leitung von Tobias Lämmle neu formiert und gibt auch Nichtwerksangehörigen die Möglichkeit der Zugehörigkeit. Tobias Lämmle hat ein anspruchsvolles Programm zusammengestellt und eröffnete das Konzert im voll besetzten Walter-Schwarzkopf-Saal mit dem Konzertmarsch Europa Unita (oder besser bekannt unter Walter-Schwarzkopf-Marsch), komponiert von Günther Koch, einem langjährigen Plansee-Mitarbeiter.
In seiner Eröffnungsrede konnte Obmann Karlheinz Scheiber viele Ehrengäste begrüßen, u. a. Dekan Neuner, den Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Michael Schwarzkopf mit Gattin, die Vorstände der Plansee-Gruppe, Bgm. Wagner sowie Vertreterinnen und Vertreter von benachbarten Kapellen und aus dem Allgäu. Scheiber betonte in seinen einführenden Worten die Wichtigkeit der Besinnung und die Vorfreude auf die kommende Weihnachtszeit. Ohne finanzielle Zuwendungen seien solche Konzerte nicht möglich und so galt sein besonderer Dank der Eigentümerfamilie Schwarzkopf und der Plansee-Gruppe für deren Unterstützung. Viele, vom Empfang bis zum Küchenteam waren verantwortlich für einen reibungslosen Ablauf und einen schönen Abend, den er allen Anwesenden wünschte.
Der Start in den ersten Teil erfolgte festlich, feierlich und eher ruhig durch das Stück Festive Overture Op. 96 von Shostakovich. Danach übernahm Hannes Pendel, Schauspiellehrer an der Landesmusikschule Reutte, die Moderation und führte durch den Abend. Weiter ging es mit Sleep von Eric Whitacre, einem wunderschönen Chorstück arrangiert für Blasorchester. Was hat Musik mit Mathematik zu tun? Das außergewöhnliche Stück Godspeed von Stephen Melillo, der als Mathematiker nach Naturtonreihen komponiert hat, war für das Orchester eine spezielle Herausforderung. Im letzten Stück vor der Pause begeisterte die Plansee Werksmusik mit Attila, einem Marsch von Julius Fučik. Gleich nach der Pause wurden die Besucherinnen und Besucher mit großen Klängen und glockenartigem Schlagwerk beeindruckt – Into the light von Stephen Melillo wurde dargeboten. Es folgten dann Danzas Cubanas, schwungvolle kubanische Melodien. The Balcony Scene von Paul Bateman, die schönste Liebesgeschichte der Welt, war das Highlight des Konzerts schlechthin. Ein tolles Schattenspiel der Landesmusikschule Reutte (Choreografie von Moderator Pendel) und das perfekt umgesetzte Musikstück dazu waren einfach genial. Der Konzertabend verging wie im Flug und die Plansee Werksmusik verabschiedete sich zum Abschluss mit schwungvollen südamerikanischen Rhythmen und zwei bekannten Märschen als Zugabe.
Es könnte keinen besseren Einstieg in die vorweihnachtliche Zeit geben als ein besonderes Konzert, hohe musikalische Qualität und einen genussvollen Abend mit der Plansee Werksmusik.