Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Talentierte Saitenkünstler

„Quartissimo“ – Hannah und Jonas Alber, Clara und Emil Spieler spielten neben Hochkarätern an der Wiener Staatsoper

Sie sind jung und talentiert. Hannah (18, Violine) und Jonas (16, Viola) Alber lernten ihr Handwerk an der Landesmusikschule Reutte-Außerfern. Die musikbegeisterten Geschwister bilden gemeinsam mit dem ebenso talentierten Geschwisterpaar Clara (17, Violine) und Emil(16, Violoncello) Spieler aus Igls das Streichquartett „Quartissimo“.
4. April 2022 | von Sabine Schretter
Talentierte Saitenkünstler
Sie sind „Quartissimo“: Emil Spieler (Violoncello), Clara Spieler (Violine), Hannah Alber (Violine) und Jonas Alber (Viola) (v.l.). So spielten die beiden Geschwister-paare an der Wiener Staatsoper. Bravissimo! Foto: Michael Böhmländer
Von Sabine Schretter.
Seit 2016 spielen die vier Streichmusiker gemeinsam und werden künstlerisch von Prof. Ivana Pristasová begleitet. Alle Vier sind unter 20 Jahre alt, bestritten aber trotz ihrer Jugend bereits einige sehr erfolgreiche Konzerte, gewannen Wettbewerbe und besuchten Meisterklassen – Artis-Quartett, Alban Berg Quartett, Belcea Quartett. 2017 erreichten sie Platz eins mit Sonderpreis beim Bundeswettbewerb prima la musica, 2019 gewann „Quartissimo“ in Wien die „Goldene Note“. Dabei handelt es sich um einen Musik-Förderpreis für Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 15 und 18 Jahren. Initiatorin des Wettbewerbs, der jedes Jahr stattfindet, ist Leona König. „Quartissimo“ trat in der Folge mehrmals im Wiener Konzerthaus auf. Eine ganz besondere Ehre war es, bei einer Gala des berühmten Bassbaritons Erwin Schrott – bei dessen Konzertprogramm „Tango diabolo“ – mitzuwirken. Schon damals sprach der weltbekannte Sänger eine Einladung an die vier jungen Tiroler Musiker aus, ihn auch einmal bei einem abendfüllenden Programm zu begleiten. Überraschung und Freude waren gleichermaßen groß, als die Einladung Erwin Schrotts tatsächlich eintraf. „Quartissimo“ stand am 29. März gemeinsam mit dem Sänger und weiteren Musikern auf der Bühne der Wiener Staatsoper.
Große Bühne. Für Hannah und Jonas Alber und Clara und Emil Spieler hieß es Koffer packen und die Bahnreise nach Wien antreten – zu den Brettern, die für die vier jungen Tiroler Musiktalente ein unvergessliches Erlebnis bedeuteten. Im ersten Teil des Solistenkonzerts begleiteten Hannah Alber (Violine) und Emil Spieler (Cello) Erwin Schrott bei der Air de Philippe II (4. Akt) aus Giuseppe Verdis „Don Carlos“. Als gesamtes Quartett waren sie mit dem Streichquartett Nr. 12 in F-Dur, Op. 96 („Amerikanisches Quartett“) von Antonín Dvorák zu hören. Schließlich hatte „Quartissimo“ noch einmal einen gemeinsamen Auftritt mit Erwin Schrott beim Chanson de la Mort aus Don Quichotte. Im zweiten Teil des Konzerts glänzte „Quartissimo“ – gemeinsam mit dem jungen Pianisten Michael Häringer, vielfach preisgekröntem Nachfahren des großen Franz Liszt – bei Liszts Mephisto-Walzer.

Saitenweise harmonisch.
Talent ist das eine, Fleiß und Disziplin sind wichtig,  Harmonie ist das andere. Hannah, Jonas, Clara und Emil bringen mit, was erfolgreiche Musiker ausmacht: Talent, Fleiß und vor allem viel Spaß an der Musik. Ihre Lehrerin Ivana Pristasová leistet sehr viel und sehr gute Arbeit. Sie versteht es, die jungen Talente an die Musik heranzuführen, lässt ihnen neben vielem Üben und den Auftritten aber auch Zeit für Freiheit, um einfach nur jung zu sein. Bemerkenswert ist außerdem, dass drei Instrumente des Quartetts aus der Werkstatt der Füssener Geigenbauer Pierre und Eric Chaubert stammen. Es müssen nicht nur die Musiker harmonieren, es geht auch um den perfekten Zusammenklang der Instrumente. Bassbariton Erwin Schrott erkannte  dies und fand viel lobende Worte für die vier Musiker aus Tirol.

Info.
„Quartissimo“ tritt beim Osterfestival im Haus der Musik in Innsbruck auf. Die Vier besuchen vom 15. bis 17. April die Masterclass beim Belcesa Quartett und sind vom 19. bis 21. Mai beim Kammermusikfestival „Musik im Riesen“ in Wattens zu hören.

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