Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Wohlklang zur Weihnachtszeit

Museumsverein des Bezirkes Reutte lud zum traidionellen Konzert ins Museum im Grünen Haus ein

Zu einem Abend mit „Volksmusik zur Weihnachtszeit“ hatte traditionell einen Tag vor dem Dreikönigstag der Museumsverein des Bezirks Reutte ins „Grüne Haus“ eingeladen. Die verbindenden Worte zwischen den Auftritten der verschiedenen Gruppen aus dem Ostallgäu und der Museumsmusig Reutte hatte Klaus Wankmiller in bewährter Weise übernommen.
9. Jänner 2023 | von Uwe Claus
Ein buntes Programm an „Volksmusik zur Weihnachtszeit“ hatte Klaus Wankmiller (2. von links.) zugleich Leiter der „Museumsmusig“ zusammengestellt, das beim Publikum ausgezeichnete Resonanz fand. RS-Fotos: Claus
Von Uwe Claus.
Im bis zum letzten Platz besetzten neuen Veranstaltungssaal begrüßte Obmann Ernst Hornstein die Gäste und freute sich, dass  dieser besinnliche Abend wieder eine gute Resonanz gefunden hatte. Mit der „Weyarner Hirtenmusik“ eröffnete die Museumsmusig den Abend, dem das Jodlerduo Böck aus Weißensee mit „Lang sind di Nächt“ und die Pfrontener Familienmusik Keller instrumental mit „Anklopferweis“ und der Monika-Dreigesang (Seeg) mit „Still o Himmel“ folgten. In der Folge des Abends wechselten sich die Gruppen immer wieder ab und ließen so wenigstens gesanglich und instrumental die kalten Winternächte Wirklichkeit werden, wenn auch draußen der Föhnwind rauschte. Gut beim Publikum kam gut an, dass die Lieder und Weisen vielfach in Mundart, die ja momentan ins Hintertreffen geraten ist, vorgetragen wurden.

Über die Grenzen hinaus.
Klaus Wankmiller hatte zwischen den einzelnen musikalischen Vortragsblocks einen Blick ins Ausland geworfen und die Bräuche zu Weihnachten dort gefeiert werden: So kommen in Spanien  je nach Region am Heiligen Abend unterschiedliche Spezialitäten auf den Tisch wie Truthahn, Meeresfrüchte, Mandel- oder Nusssuppe. Ein Muss der spanischen Weihnacht ist „Turron“, ein Dessert aus Ei, Nüssen, Mandeln, Honig und Nougat. Christbäume sind weniger verbreitet.  Bei den Italienern steht vor allem die prächtig geschmückte Weihnachtskrippe im Mittelpunkt. Alles dreht sich um die Familie und ein leckeres Festmahl, bei dem natürlich Pasta ein fester Bestandteil ist. Der letzte Festtag im weihnachtlichen Kalender ist „La Befana“ (Hexe) am 6. Jänner Als Frau des Weihnachtsmanns fliegt sie der Legende nach auf einem Besen in der Nacht vom 5. auf den 6. Januar  von Haus zu Haus auf der Suche nach dem Jesuskind. In Norwegen bedeutet Weihnachten, dass man seine Wischmopps und Besen versteckt, da die Norweger etwas abergläubisch sind und böse Geister, die in dieser Nacht auf die Erde zurückkehren, davon abhalten wollen, die Besen zu stehlen und damit auf eine Reise in den Weihnachtshimmel zu reiten. Das Weihnachtsfest heißt in Schwedisch „Jul“. Schon ab Anfang Dezember werden die Häuser mit Lichterbögen geschmückt. Beim traditionellen schwedischen Weihnachtsputzen („Julstäd“) bringen sie komplett das ganze Haus auf Vordermann. Den Auftakt der Weihnachtszeit macht der „Luciadag” am 13. Dezember. Zu Heilig Abend gibt es das „Julbord“ – ein weihnachtliches Buffet, bei dem landestypisch eingelegte Heringe nicht fehlen dürfen.  In der Ukraine werden Weihnachtsbäume mit Spinnweben dekoriert. Dies geht auf eine Legende zurück, nach der sich eine arme Frau keinen Schmuck leisten konnte. Als sie am nächsten Morgen aufwachte, war der Weihnachtsbaum voller Spinnweben, die in der Sonne glänzten und wunderschön aussahen. In Russland wo der Weihnachtsmann „Väterchen Frost“ heißt, nutzen Heiratswillige die Weihnachtszeit, um auf kuriosem Weg ihren zukünftigen Partner zu finden. Sie tippen wahllos Nummern ins Telefon. Wer abnimmt gilt als Ehemann oder Ehefrau in spe.

„Oafach schea!“
Mit einem gemeinsam gesungenen „Stille Nacht“ ging dieser emotionale Abend zu Ende. „Der Abend war ganz oafach schea“ so eine der begeisterten Zuhörerinnen und ein Zuhörer meinte „Da war in diesen unruhigen Zeiten auch ein bissle ebbs für die Seele dabei“. Nach dem Konzert gab es vor dem Museum wieder Kiachle und Glühwein und es ergab sich die Gelegenheit zu einem gemeinsamen Gedankenaustausch, der auch eifrig genutzt wurde.

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