von Juliane Wimmer
„Wir möchten, dass die Bürger zu den obig genannten Themen ausführlich informiert werden und Stellung beziehen können“, heißt es in dem Ansuchen an den Ehrwalder Gemeinderat. Eine Gemeindeversammlung fand schon lange nicht mehr statt und ist somit nicht nur überfällig, sondern (gemäß §66 der Tiroler Gemeindeordnung 2001) auch einmal im Jahr verpflichtend.
HOTELBAU AM FUßBALLPLATZ. Robert Wilhelm ist das geplante Explorer-Hotel am Fußballplatz ein Dorn im Auge. „Schon jetzt kann unsere Infrastruktur den Ansturm der Gäste kaum bewältigen. Verkehrschaos auf den Straßen, zu wenig Parkplätze, lange Warteschlangen in den Supermärkten lassen wichtige Erledigungen für Einheimische zur Tortur werden. Ungeachtet dieser Probleme beschließen Bürgermeister und Gemeinderat über die Köpfe der Bürger hinweg, ein weiteres Grundstück für Hotelbauten herzugeben“, erklärt Wilhelm im Gespräch mit der RUNDSCHAU. „Obendrein wurden die Agrarmitglieder, die immerhin Grundstückseigner sind, gar nicht zum Grundverkauf befragt“, berichtet Wilhelm kopfschüttelnd.
EHRWALDER HALLENBAD. Thema 2, das die drei Antragsteller mit vielen weiteren Ehrwaldern diskutiert haben, betrifft die Zukunft des in die Jahre gekommenen Ehrwalder Hallenbads. Anfang 2019 kündigten der Gemeinderat und die TVB Zugspitzarena große Investitionen für einen Umbau und die damit verbundene Kurtaxen-Erhöhung von 2 auf 3 Euro an. Die Kurtaxen-Erhöhung ist schon lange in Kraft. Der Umbau aber lässt auf sich warten. Peter Steger erörtert: „Es wurde eine Machbarkeitsstudie durchgeführt, doch die Ergebnisse wurden bislang nur lückenhaft mündlich kommuniziert. Hier besteht immenser Aufklärungsbedarf. Die Öffentlichkeit sollte über die Umbaudetails und über die Höhe der geplanten Investitionen informiert werden. Und falls es so nicht machbar ist, muss neu geplant werden.“
SCHWERVERKEHR SCHOTTERGRUBE. Drittes und letztes Thema, das v. a. den Anwohnern der Zugspitzstraße, aber auch erholungs- suchenden Touristen „Magenschmerzen“ bereitet, ist die enorme Zunahme an Schwerverkehr zur Schottergrube. Anrainer Stefan Schlichtherle ist verärgert: „Derzeit donnern werktags ab 6.30 Uhr bis 19 Uhr (Samstag bis 14 Uhr) unzählige 40-Tonnen-Muldenkipper deutscher Großfrächter im Drei- bis Vier-Minutentakt die Straße rauf. Der Lärm und die Staubbelas-tung sind unzumutbar, die Verkehrssicherheit für Fußgänger und Fahrradfahrer ist äußerst bedenklich.“ Welche Transportmengen sind in welchen Zeiträumen genehmigt? Was ist in Zukunft zu erwarten, wenn nicht nur aus der unmittelbaren Region, sondern dann auch aus dem Einzugsgebiet Imst-Reutte-Garmisch geliefert wird? Viele Fragen benötigen bei dieser und den zwei anderen Problematiken eine Antwort.