Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Dem Stau am Fernpass wird wieder der Kampf angesagt

Seit 1. August sind Fahrverbote für Ausweichverkehr im Bezirk Reutte wieder aktiviert

Während sich die Verkehrssituation in den vergangenen Monaten coronabedingt größtenteils als weniger belastend erwies, zeigte sich vor allem im Bezirk Reutte an den vergangenen Wochenenden ein anderes Bild.
3. August 2020 | von von Sabine Schretter
Dem Stau am Fernpass wird wieder der Kampf angesagt
Übersicht der Fahrverbote für den Ausweichverkehr auf dem niederrangigen Straßennetz. Foto: Land Tirol
von Sabine Schretter

Dann da sorgte starker Reiseverkehr auf der B 179 Fernpassstraße für intensiven Ausweichverkehr auf das niederrangige Straßennetz und durch die umliegenden Orte: „Der Stauausweichverkehr ist eine Gefahr für die Verkehrs- und Versorgungssicherheit in den betroffenen Regionen und Ortschaften entlang der viel frequentierten Hauptreiserouten. Die Experten des Landes haben die Verkehrslage der vergangenen Tage und Wochen gemeinsam mit der Exekutive analysiert. Im Bezirk Reutte erwies sich die Situation an den Wochenenden – vor allem jenem des 24. bis 26. Juli – erneut als sehr heikel. Um die Sicherheit der Bevölkerung und Gäste zu gewährleisten, werden daher ab dem kommenden Wochenende wieder Fahrverbote auf den Ausweichrouten im Bezirk Reutte aktiviert“, sagt LH Günther Platter.

DURCHFAHRT VERBOTEN. on Samstag, dem 1. August, bis einschließlich Sonntag, den 13. September, gelten die Fahrverbote für alle Fahrzeuge, die sich auf der Durchreise befinden, jeweils von Samstag 7 Uhr bis Sonntag 19 Uhr in beide Fahrtrichtungen. Konkret betrifft dies die Abfahrten auf der Fernpassroute im Bereich Reutte Nord und Vils. Der Ziel-, Quell- und Anrainerverkehr bleibt ausgenommen. „Bereits im vergangenen Sommer und Winter hat sich gezeigt, dass die Fahrverbote auf dem niederrangigen Straßennetz der richtige Weg sind, um die Sicherheit auf den betroffenen Straßen aufrechtzuerhalten und einen Verkehrskollaps in den Ortschaften zu vermeiden. Wir haben die Entwicklungen der vergangenen Tage genau beobachtet – der Ausweichverkehr bei Rückstaubildungen ist offensichtlich, wir müssen umgehend handeln“, ist auch LH-Stv. Ingrid Felipe überzeugt. „Im Sommer 2019 wurden im Bezirk Reutte insgesamt beinahe 16.400 Fahrzeuglenker zurückgewiesen. Das zeigt, wie sehr die Exekutive und die Straßenaufsichtsorgane gefordert waren. Mit dem jetzigen Schritt reagieren wir einmal mehr auf die aktuelle Situation, bei der beispielsweise Einsatzfahrzeuge in Notsituationen mit starken Behinderungen konfrontiert sind“, ergänzt LH Platter. Die Maßnahmen basieren auf Verordnungen der BH Reutte. „Es handelt sich hier also erneut um eine Notwehrmaßnahme, die verhältnismäßig und notwendig ist, um die Menschen im Raum Reutte vor den negativen Auswirkungen des Durchzugsverkehrs zu schützen“, argumentiert Verkehrslandesrätin LH-Stv. Felipe. Im Großraum Innsbruck oder Kufstein, wo in der Vergangenheit ebenfalls Fahrverbote galten, ergab sich bislang kein Handlungsbedarf. Sollte es auch hier zu massiven Beeinträchtigungen des Verkehrsflusses kommen, können die Fahrverbote auch dort umgehend aktiviert werden.

FAHRVERBOTE IM BEZIRK REUTTE. Die Fahrverbote im Bezirk Reutte betreffen folgende Straßenabschnitte: • L 288 Pinswanger Straße (gesamter Verlauf). • Zusätzlich ab der Einmündung der Abfahrtsrampe in Fahrtrichtung Pflach bis zum Kreisverkehr Wiesbichl in Pflach. • L 69 Reuttener Straße (ab Kreuzungsbereich zur L 396 Weißhausstraße/Anschlussstelle Vils) in Fahrtrichtung Pflach bis zum Kreisverkehr Wiesbichl in Pflach.  Weitere Informationen sind unter www.tirol.gv.at/fahrverbote zu finden.

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