Von Juliane Wimmer
Aufgrund der Kostenexplosion der Energiepreise war der Weiterbetrieb des Ehrwalder Hallenbades in Gefahr.
TEAMARBEIT IM GEMEINDERAT. Um Lösungen zu finden, trafen sich Anfang November die Gemeinderatsvertreter zu einer Klausurtagung. Allen fünf Listen war es wichtig, die Schließung des Hallenbades zu verhindern. Gemeinsam beschloss man, die Saison zu verkürzen, um Kosten zu reduzieren bzw. genauer einschätzen zu können. Laut GR Peter Steger entschied man sich darüber hinaus, in naher Zukunft ein neues Heiz- und Energiekonzept für alle Freizeitbetriebe (Familienbad, Kletter-/Tennishalle, Zugspitzsaal, Kunsteisbahn, Gastronomie) mithilfe von Photovoltaik-Anlagen zu erarbeiten.
ABSICHERUNG. Der prognostizierte jährliche Betriebsabgang von ca. 800.000 Euro (ohne Investitionen) soll nun von beiden Gesellschaftern (Gemeinde & TVB) zu gleichen Teilen aufgebracht werden. Auf der Vollversammlung des TVB erklärte Aufsichtsratsvorsitzender Ludwig Keller, dass die Zahlung des Betriebsabgangs nur dann vom Aufsichtsrat genehmigt werde, sofern die Gemeinde Ehrwald sicherstellt, ihren monatlichen Zahlungen nachzukommen und eine aufsichtsbehördliche Genehmigung in Höhe von 250.000 Euro vorliegt. Diese muss bis spätestens 7. Dezember beigebracht werden (um die rechtzeitige Wiedereinstellung der Schwimmbadmitarbeiter gewährleisten zu können). Ein entsprechender Nachtragshaushalt für das Jahr 2022 wird seitens des Freizeitbetriebe-Geschäftsführers Harald Schönherr berechnet und in der nächsten Gesellschaftersitzung zur Abstimmung gebracht.
SANIERUNG & DANK. Darüber hinaus beschloss der Aufsichtsrat einstimmig, dass bis Ende des ersten Quartals 2023 ein konkretes, von beiden Gesellschaftern erarbeitetes Sanierungspaket vorzulegen ist. So bestätigte Obmann Zoller auf der Vollversammlung, dass einige wichtige Sanierungsarbeiten recht zügig getätigt werden müssen. Köck bedankte sich auf der Vollversammlung beim TVB, dass er die Entscheidung der Gemeinde mitträgt: „Es freut mich, dass wir wieder gemeinsam in die Zukunft schauen können. Uns war es auch wichtig, dass Einheimische und Vermieter nicht kurzfristig vor den Kopf gestoßen werden und von heute auf morgen kein Hallenbad mehr haben.“ Gleichzeitig betonte Köck, dass diese hohen Betriebskosten auf Dauer nicht gestemmt werden können. Die Arbeit an längerfristigen Lösungen gehe weiter.