Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Konstituierende Sitzung des Wängler Gemeinderates

Ein Neustart mit etwas Kontinuität in Wängle

Nach der vorgezogenen Gemeinderatswahl am 09. Januar 2022 hat sich der neu gewählte Wängler Gemeinderat am 31. Januar 2022 zu seiner konstituierenden Sitzung getroffen. Bei dieser Sitzung wurden die neuen Gemeinderäte und Ersatzgemeinderäte offiziell angelobt. Coronabedingt war die Sitzung eine Woche nach hinten verschoben worden. Damit endete die Amtszeit von Wängles Amtsverwalter Christian Fringer. Wängle wird somit nicht mehr von der BH-Reutte verwaltet. Der neue Gemeinderat wurde angelobt, der Vizebürgermeister wurde gewählt und über weitere Themen wurde beraten.
7. Feber 2022 | von Johannes Pirchner
Konstituierende Sitzung des Wängler Gemeinderates
Der Gemeinderat von Wängle tagte in seiner ersten, konstituierenden Sitzung. RS-Foto: Pirchner
Von Johannes Pirchner.
Zusammenarbeit und bestehende Baustellen fertigstellen für Barbist entscheidend.
Es war in vielerlei Hinsicht eine Premiere für Wängle. Es war die erste Gemeinderatssitzung unter Vorsitz des neu gewählten Bürgermeisters Florian Barbist. Erstmals nach 30 Jahren steht kein Müller dem Wängler Gemeinderat vor. Der Wandel ist vollzogen. In seiner ersten Rede bedankte sich BGM Barbist bei der ihm unterlegenen Mitbewerberin für den fairen Wahlkampf in Wängle. Dann legte der BGM erste Schwerpunkte seiner Amtsführung vor. Er wolle gemeinsam mit allen Mandataren und Mandatarinnen Wängle wieder nach vorne bringen. „Wir müssen nicht immer gleicher Meinung sein, aber wir müssen gemeinsam arbeiten“, so Barbist. Die offenen Baustellen müssen abgeschlossen und wiederaufgenommen werden. Ebenso müsse in Wängle nun endlich wieder Ruhe einkehren. Diese versöhnlichen und ehrlichen Worte tun Wängle gut und sind an dieser Stelle nicht selbstverständlich. Ein Vorgänger Barbists beschwor auch nach gewonnener Wahl bei der ersten Sitzung weiter die Konfrontation und nicht die Zusammenarbeit. Dieses Mal war es anders. Florian Barbist hat nun die Chance, einen Wandel in Wängle zu vollziehen. Neben den versöhnlichen Worten und ersten Zielen für seine Amtszeit dankte Barbist auch Amtsverwalter Christian Fringer für die gute Arbeit für Wängle.

Peter Schautzgy (ABW) wird wieder Vizebürgermeister.
Die Stimmenverhältnisse im Wängler Gemeinderat sind nach der Gemeinderatswahl vom 09. Jänner wie folgt: Sechs Sitze hält die Aktive Wängler Bürgervertretung (inkl. BGM) und auf fünf Sitze kommt die Allgemeine Wängler Gemeinderatsliste. Elf Sitze gibt es im Wängler Gemeinderat aktuell. Eine absolute Mehrheit gibt es ab sechs Sitzen. Bei Tagesordnungspunkt sechs wurde der Vizebürgermeister gewählt. Für die Wahl ließen sich zwei Kandidaten aufstellen. Renate Thurner –  die unterlegene BGM-Kandidatin – und Peter Schautzgy, der schon zwei Amtsperioden zuvor Wängler Vizebürgermeister war. Nach Aufstellung der Kandidaten meldete sich Renate Thurner mit einem Appell an die Wängler Gemeinderäte. In diesem Wahlkampf wurden viele Zeichen und Symbole gesetzt, ebenso wie gemeinsame Auftritte, etwa mit dem gemeinsamen Weihnachtsgruß. Fast 47 Prozent, also 257 Wängler und Wänglerinnen, haben Thurner bei der Wahl das Vertrauen geschenkt. Dies sei eine sehr starke Legitimation der Wängler Bevölkerung für den Vizebürgermeis-ter. Bei der BGM-Liste verhallten diese Argumente. Spannend war die Abstimmung trotzdem, da sich  ein Gemeinderat der BGM-Liste entschuldigen ließ. So ging die Wahl zweimal mit fünf zu fünf Stimmen  aus. Falls im Gemeinderat ein Patt eintritt, steht der Vizebürgermeister automatisch der Liste mit den meis-ten Wählerstimmen zu, und dies ist die ABW. Nach der Wahl gratulierte Renate Thurner dem neuen alten Vizebürgermeister Peter Schautzgy. Schautzgy versprach nach der Wahl, sich weiter voll und ganz für das Dorf einzusetzen. Thurner will auch nach verlorener Vizewahl die gute und gemeinsame Zusammenarbeit fortsetzen, es sei aber noch nicht ganz eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe.

Substanzverwalter geht an AWG.
Im weiteren Verlauf der Sitzung wurden weitere Pos-ten und erste Ausschüsse besetzt. Es war zu beobachten, dass sich nach der Wahl des Vizebürgermeisters die Stimmung unter den Mandataren auflockerte. Neben der sachlichen und fachlichen Diskussion wurden kleine Nettigkeiten ausgetauscht. Auch der Gemeindevorstand wurde neu gewählt. Im neuen Gemeindevorstand werden neben Bürgermeis-ter Barbist und Vizebürgermeister Schautzgy (ABW) auch Renate Thurner und Tobias Wörle (AWG) zu Gemeindevorständen. Des Weiteren wurde Tobias Wörle, Listenzweiter der AWG,  zum neuen Wängler Substanzverwalter gewählt. Zum Obmann des Überprüfungsausschusses wurde Hermann Rief (AWG) gewählt. Die Herausforderung von Florian Barbist und Renate Thurner wird sein, den Wahlkampf zu überwinden und bestens für Wängle zu arbeiten. Beide haben jedenfalls das Zeug – durch gemeinsame sachorientierte Politik – Wängle gut durch die nächste Periode zu bringen. Die Liste der Herausforderung für den Wängler Gemeinderat ist jedenfalls lang. Von der Feuerwehrhalle mit Gemeindesaal über die Wiederansiedlung eines Nahversorgers sind nur zwei der brennendsten Fragen genannt. Für kommunalinteressierte Wängler und Wänglerinnen bzw. Außerferner wurde übrigens festgelegt, dass immer am ersten Montag im Monat eine Gemeinderatssitzung stattfinden wird.

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