Von Sabine Schretter.
Im März 2013 zweifelte der frühere Leiter der Tiroler Verkehrsabteilung Dipl.Ing. Ludwig Schmutzhard bereits die Sinnhaftigkeit eines Scheiteltunnels an: Der Scheiteltunnel würde an der Stausituation nichts verbessern. Verkehrstechnische Probleme am Wochenende würden durch einen Tunnel nicht gelöst. Ein Scheiteltunnel würde nichts bringen, außer einer zusätzlichen Blockabfertigung, weil Tunnel generell nicht als Staufläche zur Verfügung stünden. Die Stauwurzel werde lediglich zurück verlagert. Dipl.Ing. Schmutzhard sieht die Ausdehnung des Urlauberschichtwechsels auf weitere Tage als Möglichkeit, die Belastung zu senken.
Der 150 Millionen Euro teure Scheitel-Tunnelbau wird mit Sicherheit, Zeitersparnis und mit der Ökologisierung des Gebietes am Fernpass begründet. Schließlich, so die Erklärung von LH-Stv. Josef Geißler (ÖVP), fahren die LKW und PKW „ja unten im Berg durch“. Die Zeitersparnis durch den Tunnel beträgt drei Minuten. Das nördliche Tunnelportal ist im Bereich Blindsee, das südliche bei der Haarnadelkurve geplant. Dass bereits auf den Zubringerstraßen vor den Tunnelportalen mit Stau zu rechnen ist, weil das Verkehrsaufkommen massiv zunehmen wird, scheint nicht zu interessieren. Beide Möglichkeiten sind wenig beruhigend! Die Menschen, die entlang der Strecke von Vils bis zur Inntalautobahn leben, werden dann mit dem massiven Verkehrszuwachs auf der europäischen Nord-Süd-Transitverbindung schon zu Recht kommen. „Unsere Landesregierung scheint arm an Ideen für zukunftsorientierte und nachhaltige Verkehrspolitik zu sein, denn sonst würde sie sich für einen Fernpass-Bahntunnel stark machen", stellt die Grüne Reuttener Gemeinderätin Margit Dablander abschließend fest.