Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
Artikel teilen
Artikel teilen >

Tierschutz muss aktiv eingefordert werden

Die Grünen Reutte machten bei einer Straßenaktion auf eine ihrer Herzensangelegnheiten aufmerksam

Aktionen, wie die Tötung von Wildtieren in einem Reduktionsgatter in Kaisers in der Nacht vom 9. auf den 10. Februar (die RUNDSCHAU berichtete), sind für die Grünen Reutte Anlass, den Tierschutz aktiv ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu stellen.
1. Juni 2020 | von von Sabine Schretter
Tierschutz muss aktiv eingefordert werden
Barbara Brejla, Claudia Chauvin, Martin Rauter, Regina Karlen, Franz Xaver Gruber (stehend v.l.) und Waltraud Heinrich vorne knieend) machten bei einer Straßenaktion auf eines ihrer Herzensanliegen aufmerksam. RS-Foto: Schretter
von Sabine Schretter

„Der Tierschutz ist für uns Grüne eine Herzensangelegenheit, aber auch Selbstverständlichkeit. Das grausame Töten im Reduktionsgatter von Kaisers sagt uns aber, dass Tierschutz aktiv eingefordert werden muss. Ein Schock war es, von der grausamen Tötungsaktion im Reduktionsgatter von Kaisers zu erfahren, der zweite Schock kam, als die extremen Maßnahmen zum Schutz vor der Ausbreitung von Tbc als hochprofessionell und tierschutzkonform beurteilt wurden. Wir alle müssen zur Kenntnis nehmen, dass dieses Vorgehen, wie auch viele andere Arten des Umgangs mit Tieren, der Tiroler-  und auch der Österreichischen Gesetzgebung entsprechen – und das darf nicht so bleiben“, fordert Grünen-Bezirkssprecherin Regina Karlen. Gemeinsam mit Mitstreitern hatte sie am Samstag, dem 30. Mai, eine Straßenaktion im Reuttener Untermarkt auf die Beine gestellt. Aktiv wurden Passanten auf die Problematik aufmerksam gemacht. In Gesprächen am Stand vor dem Bauernladen stellten die Grünen ihre Forderungen vor.

HAUPTANLIEGEN. Drei wesentliche Anliegen standen im Fokus. Punkt eins: Tiere sind keine Ware. Tiere sind fühlende Wesen, aber auch Teil der Lebensmittelproduktion. Daher müssen bei der Schlachtung bzw. Tötung höchste Standards gewährleistet werden. Von LH-Stv. Josef Geisler wird eingemahnt, sein Versprechen, dass es keine Gatterjagd mehr geben wird, einzuhalten und dies auch im Tiroler Epidemiegesetz zu verankern. Punkt zwei: Tierschutz muss ins Tiroler Jagdgesetz aufgenommen werden. Hier ist die Forderung der Grünen an die Tiroler Landesregierung und die Jägerschaft gerichtet, diese Gesetzeslücke zeitnah zu schließen. „Alles andere wäre unverständlich“, sagt Regina Karlen.  Das Bundes-Tierschutzgesetz dient dem Schutz und Wohlbefinden der Tiere. Es ist verboten, Tieren ungerechtfertigte Schmerzen, Leiden oder Schäden zuzufügen, sie in schwere Angst zu versetzen oder sie ohne vernünftigen Grund zu töten. Die Jagd ist derzeit vom Tierschutzgesetz ausgenommen. Punkt drei: Die Grünen appellieren an die Bevölkerung, das Tierschutzvolksbegehren zu unterzeichnen. „Jede und jeder Einzelne kann einen persönlichen Beitrag dazu leisten, damit die Lebens- und Tötungsumstände der Tiere verbessert werden und unendliches Tierleid  ein Ende findet“, möchten die Grünen wachrütteln. „Schenken wir den Tieren fünf Minuten unserer Aufmerksamkeit und unterstützen die Forderungen des Tierschutzvolksbegehrens. Schlagwörter sind u. a. Halte- und Schlachtungsbedingungen, Tiertransporte, Kükentötungen, unterschiedliche Kennzeichnungspflichten bei Lebensmitteln“, schließt Regina Karlen von den Grünen Reutte ab.

INFO. Das Tierschutzvolksbegehren kann noch bis zum 29. Juni mit Handysignatur oder auf dem jeweiligen Gemeindeamt unterzeichnet werden. Weitere Informationen sind auf www.tierschutzvolksbegehren.at zu finden.

Feedback geben

Feedback abschicken >
Nach oben