So war es früher - Ausgabe Reutte (KW30/22)
26. Juli 2022 | von
Peter Linser
Ignaz Vonier (1854–1916), Bildhauer.
Es sind oft nur einige Sätze, die ein weithin vergessenes Schicksal in die Gegenwart zurückholen. Ein wenig Platz auf dem Sterbebild genügt, um für die Nachkommen ein lebendiges Bild eines Vorfahren erstehen zu lassen.
Fromme Erinnerung an den wohlgeborenen
Herrn Ignaz Vonier Bildhauer.
Er war geboren in Bach, Lechtal, am 31. Oktober 1854. Nur im Besitze der Volksschulbildung, zog er als 16jähriger Jüngling in die Fremde. Doch sein hervorragendes Talent und sein Bildungsdrang ersetzten rasch, was ihm an Schulung fehlte. Binnen weniger Jahre war er ein gesuchter Meister und gründete ein großes Bildhauergeschäft in Berlin. Die zahlreichen Aufträge, die er in den städtischen und kaiserlichen Bauten Berlins ausführte, bekunden das hohe Ansehen, das er sich in weiten und hohen Kreisen erworben. Am 11. November 1916 starb er unerwartet, versehen mit der hl. Ölung, an den Folgen eines Schlaganfalles in Berlin. Durch die zahlreichen Wohltaten und Stiftungen bleibt sein Andenken unauslöschlich und gesegnet. Reichlich gab er den Armen; seine Gerechtigkeit währt ewig. R. I. P.
PS: Ein „Gedenkblatt“ erinnert an diesen „gut katholischen, fleißigen, strebsamen und geschickten Mann, der es deshalb zu einem enormen Vermögen brachte“. Er vermachte in Bach der Kirche, der Schule und dem Gemeindearmenfond je 10.000 Mark.
