Erdäpfelernte in Mitteregg. (entnommen dem 1. Heimatbuch Berwang von Margareth Pechlaner *Sprenger auf Seite 209, aber auch im neuen 2023 erschienenen auf Seite 388, Foto erhalten von Ar- min Werth/Reutte): „Im Oktober hat man die Erdäpfel ausgegraben. Zuerst wurde das Kraut abgemäht und auf große Haufen zusammengetragen. Die stehengebliebenen Strünke zeigten an, wo die Erdäpfelnester waren. Mit einer Haue hat man vorsichtig rundum angefangen auszubutteln. Der eine oder andere ist dabei schon einmal auseinandergehackt oder beschädigt worden. Mit den Händen hat man auch in der gelockerten Erde noch nachgewühlt und die kostbaren Knollen zum Vorschein gebracht. Man klaubte sie in Kübel oder Körbe und schüttete sie neben den Acker. Sie konnten noch in der Sonne abtrocknen. Die ganz kleinen Gagelen wurden aussortiert – „Schweinsgagala“ – zum Verfüttern an Schweine und Hühner. Danach füllte man die trockenen Erdäpfel in Säcke, zog sie hinunter und führte sie heim. Das Erdäpfelkraut wurde verbrannt und stank fürchterlich. Die nachgerutschte Erde wurde mühsam wieder nach oben getragen. (Bild Stephanie Hosp/ Mitteregg, 1956)
Werner Friedle