Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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So war es früher – Ausgabe Reutte (KW 38/2022)

20. September 2022 | von von Peter Linser
So war es früher – Ausgabe Reutte (KW 38/2022)
„Hirschen“, Heiterwang (mit Kriegsspuren, 1975 abgerissen).
Einst Heiterwangs wirtschaftliches Zentrum.
Wieder musste ein altes, traditionsreiches Gebäude in Heiterwang abgebrochen werden. War es vor zwei Jahren das „Fürstenhaus“ (Gasthaus Thaneller), das dem neuen Schulhaus weichen musste, so wurde der Gasthof zum „Hirschen“ an der Ortsstraße gegenüber der Kirche ein Opfer der Zeit. Im Volksmund hieß dieses Haus beim „Diktl“, d. h. Benedikt, der Vorname des ehemaligen Besitzers.
Vergeblich hatte das Landesdenkmalamt für Tirol sich bemüht, das alte „Ballhaus“ zu erhalten – es war baufällig geworden. Dieses mächtige, breit hingestellte Haus war einst der wirtschaftliche Mittelpunkt Heiterwangs. Denn hier fand nicht nur der Pferdewechsel und der „Abschlag“ der Waren auf dem Transport durch Zwischentoren statt, sondern hier befand sich auch eine Veterinärstation – denn die Pferde lieferten ja die „Pferdekräfte“ für den Warenverkehr von Italien nach Tirol und weiter nach Bayern, Schwaben und die Vorlande.
Die letzte Erneuerung dieses Zentrums wirtschaftlicher Emsigkeit auf der so alten und so bedeutenden Handelsroute war aus der am ehemaligen Torbogen in Stein gehauenen Jahreszahl 1744 zu ersehen. Das Haus selbst ist um vieles älter gewesen, denn schon die Fürsten des Mittelalters förderten hier Handel und Verkehr, reichte doch auch das „Geleitrecht“ der Herren von Vils bis Heiterwang. (AN, 3. August 1975).

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