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„Ich wünsche mir Schnee und Rennen!“

Thomas Steurer ist erfolgreicher Trainer und Langläufer. Schnee und Wettkämpfe stehen auf seiner Wunschliste

Wenn es nach ihm ginge, kann der Schnee endlich kommen! Thomas Steurer trainiert Sommer- und Wintersportler und ist selbst aktiver Langläufer mit Profilizenz. Mit der Sommersaison und den Radsportlern ist er durchaus sehr zufrieden. Jetzt steckt er mitten im eigenen Training und bereitet die Wintersportler auf ihre Einsätze vor. Die RUNDSCHAU sprach mit ihm.
7. Dezember 2020 | von Von Sabine Schretter
„Ich wünsche mir Schnee und Rennen!“
Trainer und Leistungssportler Thomas Steurer (rechts) bespricht mit Langlauf-Ass Matthias Kuhn den Trainingsplan. Foto: Kuhn
Von Sabine Schretter

Ja, es war eine spezielle, herausfordernde Sommersaison, sagt Thomas Steurer. Mit der Leistung seiner Athleten sei er dennoch sehr zufrieden. „Für uns war der erste Lockdown im Frühling weniger ein Nachteil denn eine Chance, die wir gut genutzt haben. Ich konnte die Burschen gut darauf einstellen, gerade bei nicht optimalen Bedingungen zu trainieren und die Zeit dafür zu nutzen. Das war bei mir schon als Athlet so, dass ich am besten dann war, wenn die Bedingungen schlecht waren. Den Radsportlern habe ich geraten, ihr Ergometer raus auf den Balkon unter die Terrasse zu stellen. Ich habe kurzweilige Trainingskonzepte mit variablen Zyklen erstellt, was alle wirklich toll umgesetzt haben“, erzählt er weiter. Bei wenigen Rennen gibt es auch wenig Vergleichsmöglichkeiten. „Wir machten die Saison über viele Tests auf bestimmten Teststrecken, an denen man die Leistungsentwicklung genau beobachten kann. Darauf wird dann individuell das Training abgestimmt.

HOFFEN AUF SCHNEE. Das Wintertraining läuft auf vollen Touren. Die Weltcup-Läufer haben bald ihre ersten Einsätze, für andere beginnt die Rennsaison so richtig gegen Ende Jänner/Anfang Februar 2021. „Die Trainings sind darauf abgestimmt, wann die Athleten ihre Einsätze haben“, so Thomas Steurer. Ein Herzensprojekt ist das „Langlauf Team Außerfern“ – ein Langlaufkader für Kinder der Jahrgänge 2007 bis 2011 (die RUNDSCHAU berichtete). Forciert von Roland Bilgeri aus dem Tannheimer Tal, startete ein Trainerteam – Ingrid Puntel, Roland Bilgeri und Thomas Steurer – um TSV-Obmann Stv. nordisch Ingrid Wötzinger bereits im Frühling mit den Vorbereitungen. Im Sommer wurde getestet und wurden Talente gesichtet. „Es gibt viele Talente, die man entdecken und dann entsprechend den Fähigkeiten fördern muss.  Wir haben eine Gruppe von elf Kindern, mit denen wir nach der Testung sechs Trainingseinheiten absolvierten. Bei einer weiteren Testung konnten wir schon eine Leistungssteigerung von 6 bis 8 Prozent sehehn. Das ist wirklich super!“, freut sich Thomas Steurer. Die Kids sollen bei Rennen auf Bezirksebene und auf Landesebene Wettkampfluft schnuppern und Erfahrungen sammeln. Los geht es wahrscheinlich am 10. Jänner 2021.

ICH LAUFE GERNE. Die Frage, wie die Vorbereitungen für die eigene Wettkampfsaison laufen, antwortet Thomas Steurer mit einem Schmunzeln: „Ich bin ja eigentlich Sportrentner, aber ich laufe immer noch sehr gerne und habe eine Profilizenz. Das Rennen in Livigno wurde leider abgesagt, aber meine persönlichen Highlights kommen dann Ende Jänner und Anfang Februar kommenden Jahres. Ich möchte den König Ludwig Lauf, den Dolomitenlauf, den ,Gsieser’ und den ,Koasa’ laufen“. Seit etwa drei Jahren probiert Thomas Steurer von ihm erstellte neue Trainingskonzepte an sich selbst aus. „Ich versuche, mit möglichst wenig Training möglichst weit zu kommen. Diese Konzepte teste ich und lass sie dann auch Testgruppen probieren. Wenn die Ergebnisse entsprechend sind, übernehme ich die Konzepte auch für die Athleten.“ Derzeit ist Steurer gerade wieder beim „Ausprobieren“: „Ja, die Vorbereitungen laufen gerade wieder nach diesem Muster und es sieht gut aus. Damit ich aber wirklich herausfinde, wo ich stehe und ob der Weg der richtige ist, brauch ich jetzt dringend Schnee und Rennen“, erklärt er abschließend.

 

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