Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Sicherheit und sicher morgen

Spitzen der Tiroler Landwirtschaftskammer besuchten Ehenbichl

Die Corona-Krise zeigte, wie wichtig es ist, eine produzierende Landwirtschaft zu haben. Nur so war es möglich, die Bevölkerung ausreichend mit regionalen Lebensmitteln bester Qualität zu versorgen.
23. Juni 2020 | von von Sabine Schretter
Sicherheit und sicher morgen
Bgm. Wolfgang Winkler, LK-Vizepräsidentin Helga Brunschmid, Bezirksobmann Christian Angerer, Bezirksbäuerin Lisbeth Fritz, Metzger Jens Strigl und LK-Präsident Josef Hechenberger (v.l) bei der Schlachtstätte in Ehenbichl. RS-Foto: Schretter
von Sabine Schretter

Beim Lokalaugenschein bei der gewerblichen Schlachtstätte Ehenbichl zeigte sich LK-Präsident Josef Hechenberger beeindruckt: „Hier sieht man, wie viele kleine Räder ineinandergreifen und damit die Landwirtschaft unterstützen.“ Mit der Corona-Krise zeigte sich deutlich, dass die Landwirtschaft ein systemrelevanter Bereich ist und entscheidend dazu beiträgt, dass man solche Krisen gut übersteht. Gerade Direktvermarkter und Zustelldienste spielten ihre Stärken in dieser Zeit voll aus. „Sie gingen gestärkt aus der Krise hervor. Auch die Wertschätzung der Arbeit der Bauern ist ein positiver Aspekt. Dennoch gab es auch im landwirtschaftlichen Bereich Schwierigkeiten, mit denen umgegangen werden musste“, führt Hechenberger weiter aus. Das Motto: „Sicherheit, sicher morgen“ steht dafür, achtsam zu sein, um für zukünftige Krisen gewappnet zu sein.

REGIONAL UND UNABHÄNGIG.

Es heißt hier, Abhängigkeiten gegenüber Großkonzernen entgegenzuwirken, Regionalität und kleine Einheiten zu stärken und und eine hochwertige Lebensmittelversorgung zu gewährleisten. „Daher setzen wir uns auch mit Nachdruck dafür ein, die Herkunftskennzeichnung zu stärken und verpflichtend zu machen. Die Wertschöpfungskette soll im Land gehalten werden. So setzen wir uns etwa dafür ein, dass bei den Tirol Kliniken in Zukunft Tiroler und nicht Kalbfleisch aus den Niederlanden verwendet wird.“
LK-Vizepräsidentin Helga Brunschmid untermauert diese Aussagen. Die Unterstützung durch die Konsumenten wird benötigt, um  auch in Zukunft von Importen unabhängig zu bleiben. „Gerade das Projekt Schlachtstätte hier in Ehenbichl steht für eine fruchtbare Zusammenarbeit und hilft, die Landwirtschaft im Gesamtsystem besser sichtbar zu machen. Die Landwirtschaft schafft Arbeitsplätze, pflegt Landschaft und Infrastruktur. Mit dem „Sich-um-die Kulturlandschaft-Annehmen“ wird die Artenvielfalt gefördert, durch die Landschaftspflege tragen Bauern zum Schutz vor Naturgewalten bei. Die Landwirtschaft produziert Lebensmittel und sichert damit die Versorgung der Bevölkerung“, erklärt sie. Regionalität sei mittlerweile gut angekommen, soll aber weiter ge-stärkt werden. Daher solle gerade von öffentlichen Küchen mit Nachdruck gefordert werden, heimischen Anbietern den Vorzug zu geben.
Bezirksobmann Christian Angerer betont mit Stolz, dass das Außerfern jetzt der erste Heumilchbezirk Europas ist. Der Trend zur Regionalität ist im Bezirk Reutte deutlich zu spüren. „Das spiegelt sich auch in der erfreulichen Entwicklung der Außerferner Landwirtschaft wider, sie ist stabil. Auch der Generationswechsel ist zum größten Teil gut gelungen.“ Der Direktkonsum über Automaten, Direktvermarkter und Bauernläden zeige im Bezirk einen Zuwachs von 33 Prozent. „Vom Außerfern auf den Außerferner Teller sind nicht nur leere Worte“, so Christian Angerer, der auf gutes Wetter und gutes Heu hofft.
Der Ehenbichler Bürgermeister und Substanzverwalter Wolfgang Winkler steht dafür ein, dass „Ehenbichl ländlich bleiben möchte. Wir brauchen keinen überbordenden Zuzug. Mit der gewerblichen Schlachtstätte ist es uns gelungen, Mehrwert für die Region und mehrere Branchen zu schaffen. Nicht nur die Landwirtschaft, auch Tourismus und Gastronomie profitieren.“ Es werde gerade das Raumordnungskonzept erarbeitet, das ausreichend Platz für die Landwirtschaft vorsehen soll. „Ich werde mir auch anschauen, ob bei uns im Bezirkskrankenhaus Lebensmittel aus der Region verwendet werden. Das Beispiel mit den Tirol Kliniken hat mich motiviert“, verspricht er abschließend.

 

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