Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Auch für Telfs wurde die Reißleine gezogen

Ausreise-Testpflicht voraussichtlich bis kommenden Sonntag - Polizei ertappte bereits über 300 illegale „Grenzgänger“

Vorletztes Wochenende war die Bevölkerung von Telfs wegen steigender Coronafälle aufgerufen, sich in einer der Testeinrichtungen auf das Coronavirus testen zu lassen, vergangenen Mittwoch zog man wegen des erhöhten Infektionsgeschehens beim Land Tirol die Reißleine und verhängte für die Marktgemeinde eine Ausreise-Testpflicht, die vorerst bis zum kommenden Sonntag, dem 9. Mai, um 24 Uhr gilt. Vor allem in der Anfangsphase der Testpflicht kam es bei den Teststationen zu langen Warteschlangen, was bei vielen Testwilligen zu Unmut führte.
3. Mai 2021 | von Gebi G. Schnöll
Auch für Telfs wurde die Reißleine gezogen<br />
Die Polizei führt bei Tag und Nacht auf allen Straßen und Wegen, die aus der Marktgemeinde führen, Kontrollen durch. RS-Foto: Schnöll
Von Gebi G. Schnöll

Der erste Tag, an dem die Marktgemeinde Telfs nur mit einem gültigen negativen PCR- oder Antigentest verlassen werden durfte, war der Freitag. In aller Eile wurde am Tag vorher das Testangebot erhöht.  Viele Gemeindebürger suchten bereits am Donnerstag eine der Teststationen auf oder ließen sich beim Hausarzt bzw. in der St. Georgen-Apotheke auf das Coronavirus testen. Vor dem Testbus beim Inntalcenter, in welchem am Donnerstag bis 22 Uhr getestet wurde, bildete sich bei Regenwetter eine lange Warteschlange. Im Marktgemeindeamt gingen tags darauf mehrere Beschwerden ein, für die man dort eigentlich gar nichts konnte. „Für die Ausreise-Testpflicht sind die Einsatzleitung des Landes Tirol und die BH zuständig, nicht die Marktgemeinde. Wir haben aber dennoch reagiert und am Freitag nach Absprache mit den Verantwortlichen die Testkapazitäten erhöht“, schildert Bürgermeister Christian Härting. Seit Samstag hat der Testbus vor dem Inntalcenter durchgehend von 7 bis 23 Uhr geöffnet, das Testen ist dort ohne Voranmeldung möglich. Auch am Zentrumsparkplatz kann man sich täglich von 7 bis 20 Uhr ohne Voranmeldung testen lassen. In der Teststation im RathausSaal (Voranmeldung nötig unter: www.tiroltestet.at) wurden die Kapazitäten ebenso erhöht. Weitere Testmöglichkeiten: Ärztehaus III (Mo, Di, Do, Fr 8 bis 14 Uhr und 16 bis 18 Uhr, Mi 12 bis 18 Uhr, So 8 bis 14 Uhr, ohne Voranmeldung), im Inntalcenter (Mo bis Sa 9. bis 13.30  Uhr und 14 bis 16 Uhr) sowie im TelfsPark (Mo bis Fr 9 bis 18.30 Uhr, Sa 9 bis 17 Uhr, So 14 bis 18 Uhr, ohne Voranmeldung). Getestet wird auch bei den niedergelassenen Ärzten und in der St. Georgen-Apotheke. Es gelten selbstverständlich auch negative Tests (Antigen oder PCR) von Teststationen außerhalb des Gemeindegebietes.

Polizei kontrolliert Straßen und Fußwege. Die Polizei kontrolliert die Ausreise-Testpflicht bei Tag und Nacht an allen Ausfahrtsstraßen aus der Marktgemeinde und auch auf Fußwegen. Nicht alle halten sich an die Testpflicht. Freitag waren es mehr als 100 Personen, die ohne negativen PCR- bzw. Antigentest Telfs verlassen wollten, Samstag wurden 120 Personen zurückgewiesen, Sonntag wollten 115 Menschen ohne Negativtest ausreisen. „Wir können natürlich nicht durchgehend kontrollieren, da wäre nämlich das Verkehrschaos perfekt. Es soll sich aber niemand sicher sein, dass er nicht angehalten wird. Wir kontrollieren auf allen Straßen und Wegen stichprobenartig“, schildert der Telfer Postenkommandant-Stellvertreter Hubert Perktold. Montag um sechs Uhr früh fanden zum Beispiel auf dem Fußweg zum Bahnhof Telfs/Pfaffenhofen Testkontrollen statt. „Man soll sich testen lassen, auch wenn Telfs nicht verlassen wird. In Längenfeld wurde am Wochenende die Ausreise-Testpflicht verlängert, das soll für Telfs vermieden werden!“
 
Auch für Telfs wurde die Reißleine gezogen<br />
Bei Regen bildete sich am Donnerstag beim Testbus vor dem Inntalcenter eine Warteschlange. Danach wurden die Testkapazitäten erhöht. Foto: zeitungsfoto.at

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