Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Ein Miteinander in Wald und Flur kann sein

„PIU“ hat Workshopreihe abgeschlossen: Mountainbiker und Grundbesitzer sollen sich gegenseitig respektieren

Die Wälder rund um Innsbruck sind zunehmend das Ziel von Mountainbikern. Die Grundeigentümer ärgern sich schon längst über Fahrten auf Wanderwegen und auf illegal gebauten Singletrails. Aussagen von beiden Seiten zeigen, dass sich die Situation durch die Covid-19-Maßnahmen noch verschärft hat. Die Unzufriedenheit bei Grundeigentümern und Mountainbikern ist groß. Beim „Planungsverband Innsbruck und Umgebung“ (PIU) ist man um Lösungsansätze bemüht.
6. Juni 2022 | von Gebi G. Schnöll
Ein Miteinander in Wald und Flur kann sein
Die Workshopreihe des „Planungsverbandes Innsbruck und Umgebung“ ist abgeschlossen, nun geht es an die Umsetzung der Vorschläge. Foto: PIU
Von Gebi G. Schnöll

Die Herausforderungen sind nur gemeindeübergreifend lösbar, ist man sich beim „Planungsverband Innsbruck und Umgebung“ sicher. Deshalb stellt der Verband, der die Landeshauptstadt mit den umliegenden Gemeinden verbindet, eine gute Plattform dafür dar. Die Stadt Innsbruck und der PIU haben mit Unterstützung des Landes Tirol vor rund einem Jahr ein Projekt ins Leben gerufen, das zunächst die Gesprächsbasis zwischen den einzelnen Nutzergruppen ermöglichen soll. Dieser erste Schritt ist nunmehr erfolgreich abgeschlossen. Jetzt soll es ans konkrete Ausarbeiten von weiteren Lösungen gehen. Parallel dazu arbeiten die Partner unter anderem an einer verstärkten Aufklärung sowie der Ausweitung der legalen Angebote weiter. Innsbrucks Vizebürgermeister Johannes Anzengruber dazu: „Wir werden im Westen der Stadt ein neues, zusätzliches Angebot bauen und dieses in einigen Monaten eröffnen.“

Workshopreihe abgeschlossen. Der bisherige und nun abgeschlossene Projektteil hat in insgesamt sechs Workshops erreicht, dass Grundbesitzer und Biker wieder ins Gespräch gekommen sind und jeweils Verständnis für die Situation und Interessen der anderen Seite entwickelt haben. Daran haben insgesamt mehr als 300 Personen mitgearbeitet. Nachdem dieses Teilziel erreicht wurde, haben auch andere Nutzergruppen wie die Wanderer, Jäger oder Tourismusverbände die Ausrichtung der skizzierten Lösungen gutgeheißen. Ziel ist es, zu konkreten und für beide Seiten fairen Lösungen zu kommen

Nach Antworten suchen. Beim letzten Workshop am vergangenen Mittwoch haben sich 16 Personen aus allen Gruppen bereit erklärt, gemeinsam an konkreten Lösungsschritten weiterzuarbeiten, andere haben ihre Mitarbeit zugesagt. Diese Personen werden gleichzeitig versuchen, ihre Interessengruppen laufend über den weiteren Prozess zu informieren und mit einzubeziehen. Die Themen für die Weiterarbeit sind unter anderem Fragen wie „Wie kann ein ausreichend und legales MTB-Wegenetz geschaffen werden?“, „Wie können wir zu einem respektvollen Miteinander beitragen?“ oder „Wie gehen wir mit dem wirtschaftlichen Schaden in den Wäldern um?“. Die Träger des Projekts, PIU, Stadt Innsbruck und Land Tirol, werden diesen Erarbeitungsprozess begleiten. Gleichzeitig wird diese Arbeitsgruppe die Gemeinden bei den laufenden Projekten in Sachen Singletrails beraten. Verena Böhm-Hennes, Sprecherin des Vereins MTB Innsbruck, meint: „Wir versuchen seit Jahren das MTB auf einen legalen Weg zu bringen, gemeinsam mit Land Tirol und Stadt Innsbruck. Dieser Prozess hat unsere Bestrebungen auf eine neue Ebene gehoben und erstmals einen Dialog auf Augenhöhe mit allen relevanten Beteiligten ermöglicht.“
 

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