Von Gebi G. Schnöll
War es ein Bewohner vom Flaurlingberg, war es ein Neider oder war es ein Tierschützer, der den Gehegezaun an sieben Stellen „durchlöchert“ und so für einen Schaden in Höhe von rund 1.500 Euro gesorgt hat. Tina Mair ist ratlos. „Ich kann mir nicht erklären, wer so etwas tun kann“, sagt sie beim RUNDSCHAU-Lokalaugenschein. Mit viel Zuneigung hegt und pflegt sie das Damwild, die Muffel, Gänse, Enten, Laufvögel und Alpakas. Jeden Morgen begibt sie sich um ca. 7.30 Uhr in den Stall, füttert die Tiere und sieht auch im Gehege nach dem Rechten. So war es auch am Montag vergangener Woche. „Nach der Arbeit im Stall bin ich das ganze Gelände abgegangen, da war noch alles in Ordnung“, ist sich Tina sicher. Gegen 8.30 Uhr fuhren sie und ihr Mann zu einem Schlachter, als sie zum Hof zurückkehrten, schien ebenfalls noch alles wie gewohnt zu sein. Das sollte sich allerdings um die Mittagszeit ändern.
Liebevolle Pflege. Gegen 13.30 Uhr kam eine Kundschaft zum Bauernhof, da entdeckte Tina das Mufflon „Heidi“ auf dem Nachbargrundstück. „Ich glaubte zuerst, dass ich die Türe zum Gehege offengelassen hatte. Dem war aber nicht so. Als ich dann am Waldrand den Zaun inspizierte, musste ich feststellen, dass dieser an sieben Stellen durchschnitten war. Das Damwild und alle anderen Tiere waren verschwunden“, schildert die Flaurlingbergerin. In Freiheit dürften sich die Tiere dann doch an die liebevolle Pflege auf dem Hof von Tina und Dietmar Mair erinnert haben. Sie kehrten nämlich alle freiwillig in das Gehege zurück. „Bis jetzt gab es lediglich Probleme mit Windwürfen, wegen denen der Gehegezaun manchmal zerstört wurde. Jetzt gibt es aber auch noch das Problem mit dem Wolf und mit dem Menschen. Wie das weitergehen soll, weiß ich noch nicht“, sagt Tina, die alles daran setzen will, dass der Übeltäter zur Verantwortung gezogen wird. Wer auch immer den Gehegezaun zerstört hat: Die in Freiheit entlassenen Tiere hätten den Winter wohl kaum überlebt. „Ich hege und pflege unsere ‚handzahmen‘ Tiere mit viel Liebe. Durch derartige Anschläge könnte alles kaputt werden, das kann und darf nicht sein“, schließt Tina Mair ab.
Das Gehege am Flaurlingberg ist für die Tiere eine Wohlfühl-Oase.
An sieben Stellen wurde der Zaun von einem Unbekannten zerstört. Foto: privat