Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Fünf Jahre nach der Flut

Katastrophe am 8. Juni 2015 in Sellrain bleibt unvergessen

2. Juni 2020 | von Gebi G. Schnöll
Fünf Jahre nach der Flut
Auch das Gemeindeamt wurde vom Hochwasser schwer in Mitleidenschaft
gezogen. RS-Foto: Schnöll
Von Gebi G. Schnöll

Kommenden Montag werden in Sellrain viele Dorfbewohner der Hochwasserkatastrophe gedenken, die in der Nacht auf Montag, dem 8. Juni 2015, über das Dorf hereingebrochen ist. Dreieinhalb Stunden lang herrschte „Weltuntergangsstimmung“, viele Menschen haben durch das Hochwasser und Muren ihr gesamtes Hab und Gut verloren, standen von einer Sekunde auf die andere vor dem Nichts. „Es war die Hölle!“ – mit diesen Worten beschrieb der damalige Sellrainer Bürgermeister Norbert Jordan die Szenarien, die sich in in seiner Gemeinde abgespielt haben. Kurz nach 21 Uhr ging über Sellrain ein heftiges Gewitter nieder. Normalerweise werden Gewitter von Höhenwinden weitergetrieben, doch diesmal war es anders – es herrschte völlige Windstille. Fast vier Stunden lang prasselten dicke Regentropfen nieder, ließen die Melach und einige Seitenbäche ansteigen. Auch der „Seigesbach“ in der Nähe des Sportplatzes und der „Schörgenbach“, der Grenzbach zwischen Sellrain und Gries, sind immer mehr angeschwollen, mitgeführtes Geröll hat schließlich die Melach aufgestaut und zu einer verheerenden Flutwelle werden lassen. Hunderte Helfer waren in den Wochen darauf in Sellrain im Einsatz, um die Spuren der Verwüstung zu beseitigen. Landeshauptmann Günther Platter und die damalige Innenministerin Johanna Mikl-Leitner zeigten sich bei einem Lokalaugenschein erschüttert und versprachen rasche finanzielle Hilfe, die auch angekommen ist. Bund und Land haben viel Geld in die Aufräumarbeiten und Schutzbauten investiert, unter anderem wurde beim Auslauf des „Seigesbaches“ ein riesiges Geschiebebecken errichtet, das künftig die Ortschaft vor weiteren Vermurungen
schützen soll. Kommenden Sonntag, dem 7. Juni, findet im Gedenken an die Katastrophe eine Wallfahrt entlang des Melachuferweges statt. Treffpunkt ist um 18 Uhr beim Fußballplatz Sellrain.
Fünf Jahre nach der Flut
Hunderte freiwillige Helfer, FF-Katastrophenzüge, FF-Einsatzkräfte und das Bundesheer standen im Einsatz.  Foto: zeitungsfoto.at
Fünf Jahre nach der Flut
Das Schadensausmaß war enorm.  RS-Foto: Schnöll

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