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Inzinger zum „Ständigen Diakon“ geweiht

Bischof Glettler weihte am Samstag im „Dom zu St. Jakob“ sieben Männer zu „Einsatzkräften für die Kirche“

In einem übervollen „Dom zu St. Jakob“ in Innsbruck weihte Bischof Hermann Gletter am vergangenen Samstag gleich sieben Männer zu „Ständigen Diakonen“. Die dreijährige Ausbildung fand in der Weihe den Höhepunkt. Die Herkunftsorte der Neugeweihten sind aus ganz Nordtirol: Walter Buchegger ist aus Uderns, Hannes Hörmann aus Mötz, Yohan Ibarra–Chen aus Vomp, Reinhard Macht aus Jenbach, Klaus Marth aus Fließ, Konrad Plautz aus Navis und Herbert Unterlechner wohnt in Inzing.
5. September 2023 | von Gebi G. Schnöll
Inzinger zum „Ständigen Diakon“ geweiht
Die neuen „Ständigen Diakone“ mit Gattinnen, Bischof Hermann und Diözesanverantwortlichen. Foto: Sigl/dibk.at
Von Gebi G. Schnöll

Als Sinnbild für problematische Entwicklungen im menschlichen Zusammenleben sieht Bischof Hermann Glettler die kritischen Naturphänomene der Gegenwart. „Extreme Hitzephasen, häufige Überschwemmungen sowie den ausgedehnten Schädlingsbefall der Wälder kann man durchaus auch als ‚Metaphern‘ in Bezug auf die heutigen Krisen verstehen“, betonte der Bischof in seiner Predigt. Die Dienstbereitschaft der Neugeweihten sei dabei wie eine Antwort auf diese Fehlentwicklungen. Nötig sei eine „Diakonie der Geduld, des Tröstens und der geistvollen Begleitung“. Für die Kirche seien Diakone ein Bindeglied zwischen hauptamtlich Engagierten und Ehrenamtlichen, sowie auch zum jeweiligen zivilen Berufsalltag, in dem die Geweihten in Verkündigung, Seelsorge und Diakonie präsent seien. Glettler: „Ihr habt konkrete Erfahrungen, wie eine verlässliche Beziehung und Familie zu leben ist, eure erste Berufung. Als Diakone seid ihr darüber hinaus Visitenkarten echter Synodalität. Ihr bringt verschiedene soziale Welten zusammen und vermittelt dort, wo scheinbar nichts verbindet.“ Kreativität sei gefragt, „um Synodalität menschlich erfahrbar zu leben“, sei doch Kirche „kein Solokonzert“. Zugleich dankte der Bischof den Ehepartnerinnen für die Unterstützung ihrer Gatten bei ihrer „zweiten Berufung“.

VERSPRECHEN ABGEBEN. Bezugnehmend auf die beruflichen Hintergründe der Weihekandidaten  hob Glettler deren Vielseitigkeit hervor. „Vom emeritierten Universitätsprofessor, Direktor einer Fachschule über den Religionslehrer oder sozial engagierten Landesbeamten bis hin zum ehemaligen Weltfußball-Schiedsrichter ist alles dabei“, so der Bischof. Nachdem P. Franz Weber, Bischöflicher Beauftragter für die Diakone, die Weihekandidaten im Dom den Gläubigen vorgestellt hatte, bat er Bischof Hermann, die sieben Männer zu „Ständigen Diakonen“ zu weihen. In weiterer Folge versprachen die Kandidaten ihr Amt gemäß ihrer Rechte und Pflichten zu verrichten. Die eigentliche Weihe durch Bischof Hermann erfolgte mittels Handauflegung und Sprechen des Weihegebetes. Nach ihrer Einkleidung durch Ehefrauen und Priester wurde den Neugeweihten mit der Überreichung des Evangeliars die zukünftige Verkündigung des „Evangeliums Jesu Christi“ symbolisiert. Den weiteren Verlauf der Messe gestalteten die Diakone aktiv mit. In Zukunft werden die sieben neuen Dia-kone in unterschiedlichen Bereichen tätig sein. Sie verrichten ihren Dienst in ihren Heimatpfarren oder engagieren sich in sozialen Einrichtungen.

72 „STÄNDIGE DIAKONE“ IN DER DIÖZESE INNSBRUCK. Österreichs erste Diakone wurden im Jahre 1970 geweiht. Durch die Weihe am Samstag stieg die Anzahl auf 72 Diakone in der Diözese Innsbruck. Die Ausbildung zum Diakon beträgt drei Jahre, ein abgeschlossenes Theo-logiestudium, eine Religionslehrerausbildung oder ein theologischer Fernkurs sind voraussetzend. Bei verheirateten Männern müssen die Ehefrauen einer Weihe zustimmen. Unter den neu geweihten „Ständigen Diakonen“ ist auch der 57-jährige Herbert Unterlechner aus Inzing. Er ist verheiratet mit Ingrid, Vater von David (24) und Hannah (20), Berufsschuldirektor der TFBS für Handel und Büro Innsbruck, und wird sich künftig in der Pfarre Inzing und in der Loretto-Bewegung einbringen.

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