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Jugendarbeit im Mittelgebirge nimmt Fahrt auf

Seit Montag stehen die Türen der Jugendzentren für die „Jugend im Mittelgebirge“ (JiM) wieder offen

In puncto Jugendarbeit gibt es im Mittelgebirge erfreuliche Neuigkeiten: Die Jugendzentren nehmen wieder Fahrt auf und nach rund zwei Monaten werden die ersten Schritte in Richtung Normalbetrieb gesetzt. Erfolgreiche Jugendarbeit beinhaltet jedoch viel mehr, als lediglich Jugendräume aufzusperren. Es geht darum, auf die Jugendlichen zuzugehen und das war in den vergangenen Wochen nur begrenzt möglich. Sowohl die Betreuer als auch die Jugendlichen freuen sich auf die gemeinsamen Stunden – auch wenn es noch Beschränkungen gibt und Hygienemaßnahmen eingehalten werden müssen.
19. Mai 2020 | von Beatrice Hackl
Jugendarbeit im Mittelgebirge nimmt Fahrt auf
Endlich wieder gemeinsam kochen und vieles mehr: Das gemeindeübergreifende Projekt in der Jugendarbeit „Jugend im Mittelgebirge“ („JiM“) öffnete am Montag seine Pforten und nimmt wieder Fahrt auf. Foto: privat
Von Beatrice Hackl

Das gemeindeübergreifende Projekt in der Jugendarbeit unter dem Namen „Jugend im Mittelgebirge“ („JiM“) hat sich für die Gemeinden Axams, Götzens, Birgitz, Grinzens und Mutters längst bewährt. In den vergangenen Wochen haben die Betreuer online Kontakt zu den Jugendlichen gehalten, aber jeder freue sich darauf, mit der Öffnung der Zentren wieder ein Stück Normalität zurückzuerobern, berichtet Doris Beiler vom Jugendraum Flax in Axams gegenüber der RUNDSCHAU. „Der Betrieb läuft wieder mit den üblichen Öffnungszeiten an. Wir müssen natürlich Hygienemaßnahmen einhalten und die Besucherzahl gilt es leider auch zu reduzieren. Die Jugendlichen können sich nun online via Instagram anmelden. Aufgrund der begrenzten Besucherzahl werden wir alles daran setzen, für einen fairen Wechsel zu sorgen, damit es so gerecht wie irgend möglich abläuft“, untermauert Beiler, die sich, wie sie lachend hinzufügt, darauf freut, wieder in den „üblichen Wahnsinn“ einzutauchen. 

DEN JUGENDLICHEN NORMALITÄT BIETEN. Über verschiedene Online-Kanäle, aber auch vereinzelt durch zufällige Begegnungen auf der Straße – das Dorfleben lässt hier auf erfreulicherweise grüßen – wurden die Jugendliche über die Wiederöffnung und die Notwendigkeit der Anmeldung informiert. Die Anmeldungen werden noch einige Zeit Usus bleiben, aber die Betreuer wollen spontan auf Situationen und den Bedarf reagieren – beispielsweise bei Workshops. „Uns ist es wichtig, den Jugendlichen so viel Normalität wie möglich zu bieten und die gewohnte Angebotspalette aufrechtzuerhalten. Angefangen bei den Möglichkeiten, Tischfußball, Tischtennis oder Billard zu spielen sowie wieder gemeinsam zu kochen, was besonders gut angenommen wird. Auch in größere und kleinere Renovierungen werden die Jugendlichen flexibel beziehungsweise abhängig von ihren Interessen und Fähigkeiten eingebunden“, berichtet Beiler und betont, dass trotz beschränkter Besucherzahl auch weiterhin jederzeit die Möglichkeit für ein Einzeltreffen besteht. Die Betreuer seien wie immer bemüht, für alle Anliegen eine Lösung zu finden.

DER ZUGANG IN DEN LETZTEN WOCHEN WAR SCHWER. „Es war überraschend schwierig, mit den Jugendlichen in Kontakt zu treten. Sie haben nur begrenzt auf Aktionen wie beispielsweise Spiele auf Instagram reagiert. Die Rückmeldungen waren eher verhalten. Meines Wissens hatte lediglich eine Kollegin damit etwas mehr Erfolg. Der persönliche beziehungsweise direkte Kontakt hat sich in dieser Zeit zusehends als wirksamer herauskristallisiert. Aber nichtsdestotrotz wussten und wissen die Jugendlichen, dass sie sich jederzeit bei uns melden können und wir alles daran setzen, ihnen mit Anliegen aller Art weiterzuhelfen. Egal, ob telefonisch oder in schriftlicher Form“, schildert Beiler. Die geringere Anzahl an Anfragen während der letzten Wochen habe sie überrascht, aber seinen laut Beiler positiv zu werten: „Das zeigt doch auch etwas. Die Jugendlichen sind zu Hause gut klargekommen und uns freut das natürlich ganz besonders, wenn es ihnen gut geht. Diese besondere Zeit war sicher nicht immer einfach, aber so etwas kann auch zusammenschweißen und es hat manchen vielleicht gutgetan. In diesem Sinne und auch generell freue ich mich auf alles, was mir die Jugendlichen bei unserem Wiedersehen berichten werden.“ An dem Vertrauen, das einem die Jugendlichen entgegenbringen, erkenne ein Betreuer, dass er gut gearbeitet hat. Jeder Betreuer habe seine eigenen Qualitäten beziehungsweise Besonderheiten in seiner Arbeitsweise. Das wissen die jungen Menschen zu schätzen und zeige sich daran, dass sie gerne kommen. 
Jugendarbeit im Mittelgebirge nimmt Fahrt auf
Betreuerin Doris Beiler vom Jugendraum Flax in Axams.Foto: privat

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