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Mehr Gestaltungsfreiheit im täglichen Leben

Die neu gegründete Sozialstiftung „Die Seraphiner“ in Axams unterstützt Menschen mit Behinderungen in ganz Tirol

Die neue, in Axams ansässige Stiftung „Die Seraphiner“ setzt sich für Menschen mit Behinderung ein und ermöglicht ab sofort langfristige finanzielle Hilfe. Die gebotene Unterstützung für Menschen mit besonderen Bedürfnissen ermöglicht den Betroffenen einen größeren Gestaltungsfreiraum hinsichtlich ihres Alltages. „Wir wollen gerade jetzt und in der Zukunft Menschen unterstützen, die das Leben vor besondere Herausforderungen stellt“, verdeutlicht Helmut Krieghofer, Vorsitzender des Stiftungsvorstandes.
12. Juli 2021 | von Beatrice Hackl
Mehr Gestaltungsfreiheit im täglichen Leben<br />
Hayal Esila Yöndem (links) besucht die Schule des slw Elisabethinum in Axams, dort wird das Mädchen von der Ergotherapeutin Susanna Praxmarer (rechts) begleitet. Bernhard Bauer (links) lebt in einer betreuten Wohngemeinschaft des slw – Soziale Dienste der Kapuziner und erfährt dort Unterstützung durch Walter Sonnweber (rechts).Fotos: Seraphiner Stiftung
Von Beatrice Hackl

Rund 250 Menschen mit Behinderungen werden in Tirol vom slw – Soziale Dienste der Kapuziner begleitet. Nun gibt es dank der Stiftung „Die Seraphiner“ eine neue gemeinnützige Einrichtung, die das Engagement dieser Sozialorganisation fördert. Zwar versetze der Sozialstaat Menschen mit Behinderungen zumeist in die Lage, eine solide Basis für ihr tägliches Leben zu schaffen. Dennoch brauche es immer wieder zusätzliche finanzielle Hilfe, weiß Vorstandsvorsitzender Helmut Krieghofer, ehemaliger Landesdirektor des ORF in Tirol und Südtirol: „Etwa wenn es darum geht, Menschen mit Behinderungen ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.“ Wer zustiftet, hilft dauerhaft, etwa dabei, individuelle Wohnformen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen zu schaffen. Oder dass eine engmaschigere Betreuung finanziert werden kann und damit mehr Gestaltungsfreiheit im täglichen Leben gelingt.

Ziel – langfristig zu helfen. „Unser Ziel ist es, Menschen mit besonderen Herausforderungen möglichst langfristig zu helfen. Dafür werden sich ‚Die Seraphiner‘ mit ganzer Kraft einsetzen“, berichtet Helmut Krieghofer, der der Stiftung gemeinsam mit Therese Fiegl, Gabriele Neumair und Armin Tschurtschenthaler ehrenamtlich vorsteht. Ansprechen wolle man mit der Stiftung vor allem Frauen und Männer, die „auf ein gutes Leben zurückblicken und eine langanhaltende Spur hinterlassen möchten“, so Helmut Krieghofer. Es gehe darum, Vermögen aus Erbschaften und Schenkungen langfristig in der Betreuung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen genutzt zu wissen.

Unterstützung. „Die Se-raphiner“-Stiftung unterstützt beispielsweise das Elisabethinum in Axams, das sowohl von Kindern mit als auch ohne Behinderung besucht wird. Dort arbeitet unter anderem auch Ergotherapeutin Susanna Praxmarer. Sie begleitet junge Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen vom Krippen- bis zum Erwachsenenalter. Die betreute Wohngemeinschaft des slw – Soziale Dienste der Kapuziner – wird ebenso durch „Die Seraphiner“ unterstützt. Das hiesige Mitarbeiter-Team der Wohngemeinschaft wird von Walter Sonnweber geleitet. Er agiert als Unterstützer von Bernhard Bauer, der in einer betreuten Wohngemeinschaft des slw lebt. Bauer ist bildender Künstler und hat mit seiner Arbeit das visuelle Erscheinungsbild der Stiftung mitgeprägt.

Spenden vs. Stiften. 120 gemeinnützige Stiftungen gibt es derzeit in Österreich. Erst seitdem das Stiftungsgesetz 2015 novelliert wurde, hat sich hierzulande eine Tradition des Helfens durch Stiftungen etabliert. Einer der Unterschiede zum Spenden: Beim Stiften widmet man sein Vermögen auf Dauer einem bestimmten Zweck – auch über das eigene Lebensende hinaus.

Kinder in Notlagen. Gegründet wurde die Stiftung „Die Seraphiner“ von Kapuzinerprovinzial Bruder Erich Geir im Auftrag des österreichischen Kapuziner-Ordens. Das slw – Soziale Dienste der Kapuziner beschäftigt in Tirol 500 Mitarbeiter. Gegründet wurde die Organisation vor 131 Jahren. Zusätzlich zu Menschen mit Behinderungen werden auch Kinder in Notlagen betreut. Der Name slw – Seraphisches Liebeswerk geht wie auch jener der Stiftung „Die Seraphiner“, auf den Gründer des Kapuziner-Ordens, Franz von Assisi, zurück, der einst „Franciscus Seraphicus“ gerufen wurde. Weitere Information rund um „Die Seraphiner“ und zum slw – Soziale Dienste der Kapuziner gibt es unter: www.seraphiner.at
 
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Helmut Krieghofer fungiert als ehrenamlicher Vorstandsvorsitzender der neuen Sozialstiftung „Die Seraphiner“.

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