Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Mit sozialem Engagement im Gepäck nach Indien

Im Rahmen eines Freiwilligenjahres reisen eine Birgitzerin und eine Telferin nach Südasien, um Kinder zu unterrichten

Mut und soziales Engagement zeichnen sowohl die Birgitzerin Lea Preisenhammer als auch die Telferin Lena Hallbrucker aus. Die beiden jungen Frauen haben sich für einen freiwilligen Auslandsdienst gemeldet und werden gemeinsam nach Indien reisen, um dort Kinder zu unterrichten. Damit setzten sie sich aktiv für benachteiligte Kinder und Jugendliche im Globalen Süden ein. Vor ihnen liegt eine spannende Zeit, gezeichnet von einem bereichernden und prägenden interkulturellen Austausch.
8. August 2022 | von Beatrice Hackl
Mit sozialem Engagement im Gepäck nach Indien
Lea Preisenhammer (19) aus Birgitz und Lena Hallbrucker (18) aus Telfs absolvieren gemeinsam ein Freiwilligenjahr in Indien. Dort werden sie Kinder unterrichten.
Von Beatrice Hackl

Los geht es jetzt im August: Unterstützt werden die jungen Frauen bei ihrem Vorhaben von „VOLONTARIAT bewegt“, der Entsendeorganisation von „Jugend Eine Welt“ und den „Salesianern Don Boscos“. Preisenhammer wird zehn und Hallbrucker zwölf Monate Seite an Seite mit den lokalen Partnern des „Don Bosco Kinder- und Jugendsozialprojekts“ in Indien arbeiten und leben. Sie werden sich dort als Unterrichtsassistentinnen in einem Mädchenheim um rund 30 Kinder bemühen. Lea Preisenhammer und Lena Hallbrucker wollten nach der Matura einen Beitrag leisten – „man steht zum ersten Mal auf eigenen Beinen und kann sich nicht hinter Eltern oder Lehrern verstecken. Ich wollte etwas Sinnvolles tun, und im Moment kann ich nichts Besseres tun, als ein Jahr meiner Zeit zu verschenken. Daraus ergibt sich eine Win-win-Situation“, betont die Telferin.

Raus aus der Komfortzone. Auch die Birgitzerin hat als BAfEP-Absolventin bereits Erfahrung in der Arbeit mit Kindern gesammelt und freut sich auf neue Perspektiven: „Ich möchte mich persönlich weiterentwickeln, mich auf etwas völlig Neues einlassen. Dadurch, dass ich meine Komfortzone verlasse, werde ich mich mit meinen Grenzen und Stärken auseinandersetzen müssen und meinen kulturellen und internationalen Horizont erweitern können. Vor einem Jahr hätte ich mir das alles noch nicht vorstellen können. Und nachdem die Idee aufkam, bin ich da einfach reingewachsen. Aber es wird sicher aus vielerlei Gründen eine Herausforderung. Ich bin beispielsweise sehr behütet aufgewachsen und bin relativ schüchtern. Außerdem habe ich eine Zwillingsschwester, der ich mich sehr verbunden fühle. Diese Trennung wird sicher hart.“ Auch die 18-jährige Telferin ist überzeugt, dass ihr die Trennung von ihrer kleinen Schwester schwerfallen wird. „Das ist auch etwas, was Lea und mich verbindet. Wir hängen beide sehr an unseren Schwestern – die zufälligerweise gleich heißen“, verdeutlicht Hallbrucker.

Viel über sich selbst und die Welt lernen. „Alleine hätte mich das nicht getraut aber dank ‚VOLONTARIAT bewegt‘ sind alle Freiwilligen immer zu zweit. Jeder, der über diese Organisation ein Freiwilligenjahr absolviert, wird zu einem Informationstag eingeladen und darüber hinaus werden vorbereitende Module geboten. Da habe ich Lena kennengelernt, und wir verstehen uns wirklich gut. Super fand ich auch, dass ehemalige Freiwillige vor Ort waren und uns von ihren Erfahrungen, Aufgaben und Herausforderungen berichtet haben. Außerdem haben sie uns viele hilfreiche Tipps mitgegeben. Die intensive Vorbereitung, die Begleitung während des Einsatzes sowie Betreuung bei der Rückkehr geben einem viel Sicherheit“, unterstreicht Preisenhammer.

Musik soll Brücken bauen. „Wir reisen in Indien nach Gedilam im Südosten des Landes, ein recht kleines Dorf mit rund 200 Menschen, die uns laut den früheren Freiwilligen sehr freundlich aufnehmen werden. Das Klima dort ist tropisch, und unsere Ankunftszeit ist Monsunzeit. Bei den 30 Kindern die wir unterrichten, handelt es sich nicht um Waisenkinder, wie viele vermuten. Die Kinder haben lediglich sehr weite Schulwege, weshalb sie nicht jeden Tag nach Hause gehen können“, berichtet Lea Preisenhammer. Beide Frauen sind begeisterte Musikerinnen Die Birgitzerin spielt Gitarre und die Telferin Klarinette – diese Leidenschaft wollen sie während ihres Sozialdienstes auch mit den Kindern im Einsatzprojekt teilen. Preisenhammer ist überzeugt: „Musik ist eine Sprache, die alle Menschen auf der Welt verstehen und wir hoffen, dass uns die Musik dabei hilft schnell Brücken zu bauen. Arbeiten werden wir von Montag bis Samstag, und somit haben wir eine Sechs-Tagewoche, aber auch fünf Wochen Urlaub. In dieser Zeit können uns unsere Familien besuchen, und wir haben die Möglichkeit, etwas zu reisen und uns Indien genauer anzusehen.“ Das freiwillige Jahr geht auch mit nicht unerheblichen Kosten einher, und hierfür hat Preisenhammer ein Spendenkonto eingerichtet. Wer die Birgitzerin und ihr soziales Engagement unterstützen möchte, kann dies unter folgender Kontonummer tun: Spendenkonto lautend auf: VOLONTARIAT bewegt – Volontariatsprogramm. IBAN: AT71 3600 0000 0011 8000. BIC: RZTIAT22. RLB Tirol. Spendenzweck: 0152 Volontariatsprogramm Lea Preisenhammer.
 
Mit sozialem Engagement im Gepäck nach Indien
In Indien werden Preisenhammer und Hallbrucker bei ihrem Auslandseinsatz Seite an Seite mit den lokalen Partnern des „Don Bosco Kinder- und Jugendsozialprojekts“ arbeiten und leben.
Mit sozialem Engagement im Gepäck nach Indien
Das Volontariat ermöglicht den Tirolerinnen den Blick über den eigenen Tellerrand, hilft, globale Zusammenhänge zu verstehen und den eigenen Wertekanon zu reflektieren. Fotos: privat

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