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Mobilitätssteigerung für Oberperfuss

Das öffentliche Verkehrsnetz wird mittels zusätzlicher Busse und Regiotax umfangreich ausgebaut

In der Gemeinde Oberperfuss sind „bewegte“ Zeiten angebrochen zumal der öffentliche Verkehr optimiert wird. Dadurch sollen sich künftig mehr Bürger mit den Öffis bewegen. Der Individualverkehr habe laut Bürgermeisterin Johanna Obojes-Rubatscher in den vergangenen Jahren stark zugenommen, deshalb wurde gemeinsam mit dem Land Tirol und dem VVT am Ausbau des öffentlichen Verkehres gearbeitet. In der jüngsten Gemeinderatssitzung vergangenen Donnerstag konnten diesbezüglich zwei entscheidende Grundsatzbeschlüsse gefasst werden. Die neuen Angebote betreffen unter anderem sowohl Oberperfuss als auch Oberperfuss-Berg, Unterperfuss, Ranggen, Kematen und Völs sowie Sellrain und Grinzens.
9. November 2020 | von Beatrice Hackl
Mobilitätssteigerung für Oberperfuss<br />
Oberperfuss erhält 2022 eine neue Buslinie: Unter anderem wird die Gemeinde Ranggen über die Völsesgasse angefahren und umgekehrt. Fotos: Gemeinde Oberperfuss
Von Beatrice Hackl

Es ist beschlossene Sache: In Oberperfuss wird es künftige eine neue Buslinie geben. Dieses, nun auf Schiene befindliche Ansinnen, wird einerseits vom Land Tirol und andererseits vom VVT unterstützt. „Das zusätzliche Angebot trägt entscheidend zur Qualitätsverbesserung des öffentlichen Verkehrs in Oberperfuss bei“, berichtet Bürgermeisterin Obojes-Rubatscher gegenüber der RUNDSCHAU, wobei sie verdeutlicht, dass die Umsetzung des Projekts unter anderem nur deshalb möglich ist, weil auch die ebenso beteiligten Gemeinden – Unterperfuss, Ranggen, Kematen und Völs – gemeinsam mit Oberperfuss dafür einstehen. 

Neue Buslinie für Pendler. „Künftig werden die Busse nicht mehr stündlich, sondern zusätzlich auch halbstündlich fahren. Bislang wurde der Bahnhof in Kematen nicht direkt angefahren, und das wird sich im Sinne der zahlreichen Pendler ändern. Ein wichtiger Punkt, zumal die Parkplätze in Kematen ohnehin begrenzt sind. Selbstverständlich sind die Bus- und Zugfahrpläne aufeinander abgestimmt, damit die Bevölkerung vom Bus direkt auf den Schienenverkehr in beide Richtungen umsteigen kann. Erfreulicherweise sorgt das neue Angebot auch dafür, dass die Gemeinde Ranggen über die Völsesgasse in Oberperfuss angefahren wird und umgekehrt. Somit wird auch dieser, relativ dicht besiedelte Teil unserer Gemeinde in den Linienverkehr eingebunden.“
Dem neuen Busfahrplan ging eine Umfrage – mit beachtlichem Rücklauf –voraus. Die Anregungen der Oberperfer wurden mach Möglichkeit berücksichtigt. Deutlich verbessern werden sich unter anderem die Verbindungen der weniger erschlossenen Bereiche, wie beispielsweise Oberperfuss-Berg Richtung Sellrain. „Das Land Tirol war wirklich sehr bemüht, einen Konsens zu finden und das Projekt dementsprechend zu fördern, dass sich der finanzielle Aufwand für die einzelnen Gemeinden in Grenzen hält. Für Oberperfuss belaufen sich die jährlichen Kosten somit auf rund 16.000 Euro. Die neue Pendlerlinie wurde auf die Dauer von zehn Jahren ausgelegt und wird voraussichtlich im Dezember 2022 in den Fahrplan aufgenommen“, betont die Dorfchefin. „Das ist ein ganz großer Schritt und ich hoffe, dass die Bevölkerung dieses tolle Angebot auch entsprechend annehmen wird.“

Regiotax für entlegenere Teile. Nicht alle Gegenden bzw. Ortsteile lassen sich mit großen Bussen erschließen. In solchen Fällen wird bereits vielerorts das Regiotax auf den Plan gerufen. Ein Angebot des VVTs, das sich tirolweit bereits in mehreren Gemeinden bewährt hat. Sellrains Bürgermeister Georg Dornauer setzte sich laut Obojes-Rubatscher stark für ein Regiotax ein. Auch der Gemeinderat in Oberperfuss hat sich mit wenigen Gegenstimmen dafür ausgesprochen. Somit wird der Kleinbus bereits nach Ostern 2021 erstmals für Sellrain, Oberperfuss und Grinzens im Einsatz sein und zwar immer montags bis freitags. Das Projekt ist vorerst auf zwei Jahre ausgerichtet und kostet Oberperfuss jährlich rund 17.000 Euro. „Das Regiotax wird stündlich hin und retour fahren, wobei die erste Fahrt bereits um 5.40 Uhr und die letzte um 19.30 Uhr stattfindet. Dadurch können auch Pendler aus entlegenen Siedlungen auf die Öffis zurückgreifen. Außerdem gilt für das Regiotax das normale Öffi-Ticket – egal, ob Monats-, oder Jahresticket. Bezüglich der Haltestellen werden mittels einer Befragung die Wünsche der Bevölkerung eingeholt, um das Angebot bestmöglich auf deren Bedürfnisse zuzuschneiden“, versichert Bürgermeisterin Obojes-Rubatscher. 
Mobilitätssteigerung für Oberperfuss<br />
Bürgermeisterin Johanna Obojes-Rubatscher freut sich über die zwei Grundsatzbeschlüsse, die für eine Verbesserung des öffentlichen Verkehrsnetzes sorgen.

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