Von Bernhard Rangger
Der Scharnitzer Vermögenshaushalt umfasst eine Aktiva und Passiva von 85,5 Millionen Euro. Der Rechnungsabschluss 2020 wies im Ergebnishaushalt 3,2 Millionen Euro an Erträgen und 5,1 Millionen Euro an Aufwendungen aus. Im Finanzierungshaushalt erzielte man 5,4 Millionen Euro an Einzahlungen und 5,2 Millionen Euro an Auszahlungen. Mit einem Überschuss von 240.000 Euro waren die Gemeinderäte sichtlich zufrieden, wobei sich alle der Kritik von Überprüfungsausschussobmann Thomas Lehner anschlossen, dass durch die neue Art der Rechnungslegung keine Vergleiche mit den Vorjahren möglich sind. Obwohl Müllabfuhrunternehmer Leonhard Nairz die Preise erhöhte, verlängerten die Volksvertreter einstimmig den Vertrag. Infrastrukturausschussobmann Michael Ecker berichtete, dass Bürgermeisterin Isabella Blaha auch andere Unternehmer gebeten habe, ein Angebot zu legen. Dies hat nur die Firma Höpperger getan, die preislich höher als Nairz lag: „Die Lkw des Müllunternehmens müssen in Scharnitz in vielen Stichstraßen rückwärts fahren, sodass sie viel Zeit verlieren. Das wurde in den neuen Preis eingerechnet.“ Nach heftiger Debatte wurde mit 8:5 Stimmen auch die Anschaffung von zwei neuen Fahrzeugen für den Bauhof genehmigt, die nicht budgetiert waren. Finanzverwalter Christian Ihrenberger rechnete vor, dass man durch den Wegfall der Nova künftig wesentlich tiefer in die Tasche greifen müsse. Scharnitz verfüge nur über Großfahrzeuge, die für viele Einsätze zu teuer seien.
Nicht alle Bürger gleich. Lehner zeigte schließlich auf, dass die 2019 beschlossenen vorgezogenen Erschließungskosten trotz Kritik der BH immer noch nicht an alle Bauherren verrechnet wurden: „Auf dieses Problem hat uns die BH bereits im Dezember 2019 in einem Prüfbericht aufmerksam gemacht, da wir alle Bürger von Scharnitz gleich behandeln müssen.“ GR Peter Reinpold kritisierte, dass rund um Baustellen in Scharnitz ein Verkehrschaos festzustellen sei: „Jeder stellt seine Fahrzeuge auf der Straße ab, in anderen Tiroler Gemeinden werden solche Fahrzeuge auf der Stelle abgeschleppt!“ Als ein Bauhofmitarbeiter auf das Verkehrschaos im Sommer rund um den Parkplatz in der „Länd“ aufmerksam machte und Reinpold das fehlende Verkehrskonzept mit einer preislich gestaffelten Parkraumbewirtschaftung forderte, brach auch im Gemeinderat Chaos aus. Zuschauer debattierten lautstark mit Gemeinderäten, Bürgermeisterin Blaha konnte nur mit Mühe zur Tagesordnung zurückkehren.