Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Pilotprojekt „Wildwiese“ punktet bei Wildtieren

Bis zu 15 Stück Reh-, Rot- und Gamswild tummeln sich täglich auf einer rekultivierten Fläche oberhalb von Telfs

Die Mähder auf dem „Kupf“ waren über Generationen das Weidegebiet für das Vieh von Telfer Bauern. In den 1970er-Jahren hörte die Nutzung auf, die Wiesen wuchsen zu. Vor einem Jahr wurde die rund ein Hektar große Fläche rekultiviert. Entstanden ist eine Wiese, auf der sich inzwischen Wildtiere gerne aufhalten.
18. Oktober 2021 | von Gebi G. Schnöll
Pilotprojekt „Wildwiese“ punktet bei Wildtieren<br />
Lokalaugenschein bei der„Wildwiese“ in der „Eigenjagd Telfs Mitte“: V.l. Landesforstdirektor Josef Fuchs, die Hauptinitiatoren LA Cornelia Hagele und Rober Prem, Landesjägermeister Anton Larcher und Lukas Peer von der LK Tirol. RS-Foto: Schnöll
Von Gebi G. Schnöll

Die „Wildwiese“ liegt auf dem sogenannten „Kupf“ am Fuße des Telfer Hausberges „Hohe Munde“. Vergangenen Mittwoch fand dort ein Lokalaugenschein mit Vertretern der Landesforstdirektion, Landwirtschaftskammer, der Forstabteilung der Marktgemeinde Telfs und des Tiroler Jägerverbandes statt. Mit dabei war auch die Telfer Vizebürgermeisterin LA Cornelia Hagele, die vor einem Jahr die Hauptinitiatorin für das einzigartige Rekultivierungsprojekt war. „Mich freut es riesig, dass die Rekultivierungsmaßnahmen so gut gegriffen haben. Auf der Wiese äsen inzwischen täglich bis zu fünfzehn Rehe, Hirschen und auch Gämsen. Der Vorteil ist dabei auch der, dass dadurch die Wildschäden im Wald reduziert werden“, erklärt Hagele.

Riesenschritt in die richtige Richtung. Landesforstdirektor Josef Fuchs lobt die Initiative in Zeiten des Klimawandels und er dankt allen, die einen Beitrag zum Zustandekommen des Projekts geleistet haben. „Die Wildwiese hat als Nahrungsfläche eine Lenkungswirkung auf das Wild. Wenn man gezielt solche Flächen schafft, werden forst- und landwirtschaftlich genutzte Flächen entlastet“, so Fuchs. Lukas Peer von der Landwirtschaftskammer Tirol spricht ebenfalls von einer Win-Win-Situation für die Forst- und Landwirtschaft. Landesjägermeister Anton Larcher kann sich vorstellen, dass landesweit noch mehrere „Wildwiesen“ angelegt werden. „Dieses Projekt sollte in Tirol flächendeckend weitergeführt werden. Wir brauchen im Land Flächen, die der Artenvielfalt dienlich sind, und auf denen sich das Wild stressfrei aufhalten kann. Das Projekt hier in Telfs ist ein Riesenschritt in die richtige Richtung!“
Pilotprojekt „Wildwiese“ punktet bei Wildtieren<br />
Auch dieser Hirsch besucht die „Wildwiese“ regelmäßig. 
Pilotprojekt „Wildwiese“ punktet bei Wildtieren<br />
Bis zu fünfzehn Stück Rehwild, Rotwild und Gamswild äsen täglich auf der Wiese am Fuße der „Hohen Munde“. Fotos: Gregor Scharmer

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