Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Reichtum ist eine warme Suppe täglich

Zirler Ehepaar, das nach Südafrika ausgewandert ist, hilft dort Menschen, die unter der Corona-Pandemie schwer leiden

Das Coronavirus hat sich auch in Afrika ausgebreitet. In den meisten Ländern wurden dort Ausgangssperren verhängt, viele Menschen haben ihren Job verloren und kämpfen jeden Tag ums Überleben. Markus Gspan, ein gebürtiger Zirler, der im Jänner 2019 mit seiner Gattin Natasha und seinen beiden Kindern Tobias und Tiana nach Südafrika ausgewandert ist, hilft den Ärmsten der Armen mit „Care-Paketen“, die er mit Spendengeldern aus Österreich finanziert. Die RUNDSCHAU unterstützt diese Aktion mit einem Spendenaufruf gerne.
19. Mai 2020 | von Gebi G. Schnöll
Reichtum ist eine warme Suppe täglich
Man kann den Dorfbewohnern die Freude und Dankbarkeit von den Augen ablesen, wenn sie zum Essen und Trinken bekommen. Die Regierung schert sich um das Wohl dieser armen Menschen kaum bis gar nicht.  Foto: Markus Gspan
Gebi G. Schnöll

Markus und Natasha leben mit ihren beiden Kindern Tobias und Tiana in Jbay, einem kleinen Dorf in Südafrika. Sie dürfen derzeit das Grundstück nur zum Einkaufen verlassen, Polizisten überwachen die seit Mitte März geltende Ausgangssperre rigoros. Der Lockdown trifft die schwarze Bevölkerung in den sogenannten „Homelands“ (Slums) besonders hart. „Viele verarmte Menschen kämpfen dort täglich ums Überleben. Sie haben durch die Corona-Pandemie ihre Arbeit verloren, betteln auf den Straßen um ein Stück Brot, es gibt keine staatliche Unterstützung und es konnten wegen dem geringen Einkommen auch keine Rücklagen gebildet werden“, schildert Gertraud Gspan, die Mutter von Markus, der jetzt gemeinsam mit seiner Gattin Natasha und mit einem engagierten Polizisten  für die Dorfbewohner und auch für die mittellosen Menschen in Nachbarsiedlungen die Aktion „Care-Paket“ ins Leben gerufen hat. 

DANKE. Jedes „Care-Paket“ enthält insgesamt 14 Kilogramm Grundnahrungsmittel. Dazu zählen unter anderem Milch, Mehl, Zucker, Gries, Pap (Anm.: Dabei handelte es sich eine Art weißer Polenta, ein Hauptnahrungsmittel der schwarzen Bevölkerung), Wasser, Obst, Gemüse sowie Kinder- und Babynahrung. „Die ersten 25 Pakete wurden von meinem Sohn und dem Polizisten privat finanziert, dank der großzügigen Unterstützung durch Familienmitglieder sowie aus dem Freundes- und Bekanntenkreis in Zirl, Volders, Schwaz, Innsbruck, Leisach, Lienz, Imst, Weer, Wildermieming, Salzburg, Graz und Wien ist es Markus und Natasha in der Zwischenzeit gelungen, mehr als 100 solcher ,Care-Pakete‘ mit Grundnahrungsmitteln zusammenzustellen und persönlich mit Helfern aus der schwarzen Bevölkerung an die hungernden Menschen zu verteilen“, weiß Gertraud Gspan, die sich auf diesem Wege bei allen recht herzlich bedankt, die bisher einen Beitrag zur „Care-Paket“-Aktion geleistet haben. 

HILFE, DIE ANKOMMT.  Dank der großartigen finanziellen Unterstützung aus Tirol konnte gemeinsam mit engagierten Mitmenschen in Jbay auch eine „Suppenküche“ aufgebaut werden. 300 Kinder erhielten nach langer Zeit wieder eine warme Mahlzeit. Ende April wurde in benachbarten Slums die zweite „Suppenküche“ organisiert, um auch dort die hungernden Bewohner mit warmen Suppen zu versorgen. „Es ist schön zu sehen, dass Menschen von verschiedenen Kontinenten in einer solchen Krise zusammenhalten und einander helfen“, ließ kürzlich Markus Gspan per Mail seine Eltern wissen. Von der Hilfsaktion haben in Jbay inzwischen auch zwei Lebensmittelhändler erfahren, die nun für die Aktion Milch, Obst und Gemüse zur Verfügung stellen. Satt können aber längst nicht alle im Dorf werden. Um noch möglichst viele „Care-Pakete“ füllen zu können, werden Spenden erbeten, die direkt bei Markus Gspan ankommen. Wer spenden will, kann das gerne tun. Kennwort: „Austria helps JBay“, IBAN: AT68 2050 3033 0243 3275; BIC: SPIHAT22XXX. Danke!
Reichtum ist eine warme Suppe täglich
Markus und Natasha füllen und verteilen mit Helfern die „Care-Pakete“. Foto: Markus Gspan
Reichtum ist eine warme Suppe täglich
Helfen den Armen: Markus und Natasha mit ihren Kindern. Foto: Markus Gspan

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