Von Gebi G. Schnöll
Neun Meter Stützweite, 415 Tonnen schwer: Das Tragwerk I für die die neue Eisenbahnbrücke über die Melach, das vergangenen Montag mit Präzisionsarbeit in Position gebracht wurde, ist kein Leichtgewicht. Dennoch glitt das Tragwerk für Streckengleis I scheinbar mühelos über Teflonbahnen an seinen Platz. Das „WIB-Tragwerk“ wurde in den vergangenen Wochen direkt neben der alten Brückenkonstruktion errichtet. Mit Beginn der eingleisigen Streckensperre am 27. Februar abends begannen die Abrissarbeiten am südlichen Tragwerk der bestehenden Brücke. Der mit Spannung erwartete Einschub des ersten Tragwerks begann dann vorletzten Montag um 9 Uhr vormittags. Mittels starker hydraulischer Pressen mit einer Zugkraft von vier mal 200 Tonnen wurde das riesige Tragwerksteil über Teflonbahnen gezogen und legte bei jedem Hub rund 40 Zentimeter Meter zurück. Die spektakuläre Aktion ist ohne Probleme verlaufen, um 13.21 Uhr hatte das Bauteil seine Endlage erreicht. Damit ging den Experten von ÖBB und beteiligten Firmen die Arbeit jedoch nicht aus. In den nächsten Tagen und Wochen werden die erforderlichen Flügel- und Stützmauern errichtet sowie Betonfüllarbeiten durchgeführt. Und selbst wenn der erste Tragwerksteil wieder vollständig in die Strecke integriert ist, sind die Arbeiten nicht beendet. Für das zweite Streckengleis wiederholt sich das ganze Prozedere in einer zweiten Sperre vom 19. März bis 3. April.
Änderungen im Zugverkehr. Während der Sperre von Streckengleis II kommt es zu Ausfällen bzw. Änderungen im regionalen Zugverkehr. Die Züge der Linie S 4 (Kufstein – Telfs-Pfaffenhofen) werden zwischen Innsbruck-Hauptbahnhof und dem Bahnhof Telfs-Pfaffenhofen im Schienenersatzverkehr (SEV) mit Bussen geführt. Die Züge der Linie S 5 (Jenbach – Ötztal) fahren teils mit abweichenden Zeiten zwischen Innsbruck-Hbf. und Ötztal. Die ÖBB bieten im Abschnitt Innsbruck - Ötztal täglich 800 zusätzliche Sitzplätze an. Die Regionalexpress (REX)-Züge verkehren bis auf wenige Ausnahmen in den Tagesrandlagen zwischen Innsbruck-Hbf. und Landeck-Zams in beiden Richtungen um rund 30 Minuten früher. Die ÖBB bitten Fahrgäste, sich vor Fahrtantritt über die gewünschte Verbindung zu informieren. Sämtliche Änderungen sowie die Ersatzfahrpläne sind bereits in den Onlinefahrplänen unter www.oebb.at und www.vvt.at sowie in den Apps ÖBB Scotty und VVT SmartRide eingearbeitet.
Präzisionsarbeit war gefragt, um das 415 Tonnen schwere Brückenteil mit einer Stützweite von neun Metern in Position zu bringen.