Die ganze Magie einer „Fantaisie zoologique“

In der humorvoll-virtuosen musikalischen Umsetzung durch das Orchester Concertino der LMS Telfs unter der Leitung von Ernst Theuerkauf und einer bildstarken Inszenierung und Choreografie von Marie Stockhausen tummeln sich kuriose Tiere aller Arten beim „Karneval der Tiere“. Wechselnde Tempi, gefühlvolle Klänge und gewaltige Stimmungsbilder nahmen das begeisterte Publikum im RathausSaal mit auf die Reise in die fröhliche Musikphantasie von Camille Saint-Saëns. Texte von Loriot und Marie Stockhausen, entzückend vorgetragen von Maria Stockhausen selber, unterstrichen die humorvolle Darbietung. Mehr als 60 Tänzer in liebevoll gestalteten Kostümen entführten die Zuschauer in eine bunte, schrille Tierwelt voll Überraschungen.

FEDERLEICHTE KLASSIK. Der Vorhang hebt sich, es ertönt Vogelgezwitscher und auf der Leinwand, die als Kulisse dient, erscheint ein Wald. Bühne frei für tierisch gutes, alle Altersgruppen ansprechendes Tanztheater. Erdferkel und Ameisen tummeln sich auf der Bühne. Die Uhus (das Orchester)  heben  ihre Instrumente an und mit freudigem Brüllen eröffnet der Löwe, der König der Tiere, der Gastgeber des Ereignisses ist, gemeinsam mit seiner Frau und seinen Kindern das Musikspektakel. Als Stargast der Ballettschule tanzt Paulo Albertos los Santos kraftvoll, poppig und elegant den Löwen. Das jährliche Wiedersehen unter den Tieren entpuppte sich als ein tänzerisch musikalisches Abenteuer. Wundersam poetisch getanzte Begegnungen zwischen den Tieren und heitere Ballettmusik voller Freude ließen das hingerissene Publikum in ein tierisches Musiksommerfest eintauchen.

INSZENIERUNG. Marie Stock-hausen inszenierte den Ballettabend mit viel Gespür und Geschick für alle Tänzer. Die typischen Eigenschaften von ganz großen, aber auch klitzekleinen Tieren hat Stockhausen mit sicherem Blick für die tänzerischen Details in Szene gesetzt. Die Kleinsten und Kleinen konnten daher ebenso brillieren, wie die  Großen. Ob nun Hühner und Hahn, Schildkröten, Esel, Eichhörnchen, Kängurus, Mehlwürmer, Kolibris, Fische oder Schwäne, jeder Teil der Geschichte und Satz im Stück nahmen das Publikum mit auf die Feier an der Waldlichtung. Ein Freudenrausch der Sinne im RathausSaal Telfs, der eindrucksvoll zeigte, dass Tanzen tatsächlich Träumen mit den Beinen sein kann. Zum Schluss meinte Marie Stockhausen: „Es war mir eine Freude!“ – uns auch!