Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Little Big Band

Debütalbum des Hattinger Saxophonisten Raphael Huber und seiner Band „Grapha“

Mit fünf Bläsern und einer Rhythmusgruppe macht „Grapha“ richtig Wind. Das Debütalbum „Bös’Lecker“ ist im Lockdown erschienen und fällt durch seinen witzigen Genre-Balanceakt auf.
8. Feber 2021 | von Lia Buchner
Little Big Band<br />
Fest in der Jazz-Szene verankert: Die virtuosen Musiker von „Grapha“. Foto: Steffi Rettinger
Von Lia Buchner

Raphael Huber ist ein weiterer Spitzenmusiker aus der Talenteschmiede der Musikkapelle Hatting. Als Kind probierte er Blockflöte und Gitarre aus, um dann ganz schnell beim Saxophon zu landen – und dabei zu bleiben. 
Auch während seines Musikstudiums in Innsbruck und später in München blieb er den Hattingern verbunden, zu den Proben von „Sawidubap“, der Hattinger Bigband, und „ClariMusi“ kam er gerne angereist. Jetzt ist er zurück in Tirol und hat die Debüt CD seiner eigenen Formation „Grapha“ im Gepäck.
Abschlussprojekt. Ursprünglich war „Grapha“ ein Projekt für seine Abschlussprüfung am Jazz-Institut der Musik-hochschule München. Mit einigen Studienkollegen aus unterschiedlichen Jahrgängen stellte er eine Band zusammen, kom-ponierte fünf Stücke und hatte einen Riesenspaß bei den Proben. Als auch das erste Konzert ein Erfolg wurde, war klar: „Grapha“ macht weiter. 

Little Big Band. „Der Grundgedanke war eine Big Band“, erzählt Raphael Huber, „das ist einfach was Tolles, aber wirtschaftlich und organisatorisch auch das Schwierigste. Also ist es eine Little Big Band geworden.“ Und das hört man auch. Klassische Swing Einflüsse treffen auf modernere Hard Bop Klänge, witzige Persiflagen auf Heintje stehen neben Volks-Jazz oder Stücken voller Melodiezitaten bis hin zu Walzeranklängen. Ein großer virtuoser Spaß. 

Endlich wieder Konzerte. Für die CD-Aufnahme hat Bandleader Raphael Huber vier weitere Stücke geschrieben und arrangiert. Begleitend zum Release waren im Herbst sieben Konzerte in Bayern und Tirol geplant, von denen nur eines als Livestream realisiert werden konnte; das „Weekend for Jazz“ in Breitenwang wurde um ein Jahr verschoben. Mittlerweile sind alle ausgehungert nach Musik. „Mir geht es ja selber so, es ist mir eigentlich total egal, ob es Blasmusik, Jazz oder sonst irgendetwas ist: Einfach mal wieder unter die Leute gehen und ein richtiges Konzert hören. Darauf freue ich mich.“

Club Musik. Nach dem Lockdown hofft Raphael Huber auf einige Konzerttermine. „Unsere Art der Musik ist Live Musik, ist Club Musik.“ Für zehn bis 15 Auftritte reicht die Zeit zwischen seiner Lehrverpflichtung an der Landesmusikschule Reutte und in München. „Vielleicht als kleiner Block, da sind wir besser eingespielt.“ Das Jazzland in Wien, der Münchner Jazzclub Unterfahrt oder das Treibhaus stehen auf seiner Wunschliste. „Einfach coole Clubs, wo etwas los ist, das macht dann schon Spaß.“ Aber auch der Mehrzwecksaal in Hatting ist mit 150 begeisterten Gästen gut. Denn sein Fokus liegt eindeutig wieder auf Tirol als Lebensmittelpunkt. In die Musik von „Grapha“ und Raffael Huber hineinhören können Sie auf allen Streaming Plattformen und auf www.graphamusik.com.
Little Big Band<br />
Der Bandleader, Komponist, Arrangeur Raffael „Rapha“ Huber bewegt sich mit viel Witz zwischen Swing, Big Band Sound und Volks-Jazz. Foto: Simon Rainer

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