Manfred Kaufmann - 70 Jahre für die Feuerwehr

Von Friederike Hirsch

Vor 70 Jahren ist Manfred Kaufmann der Feuerwehr Zirl  beigetreten – damals, als es noch keinen Tankwagen gab, keine Leitstelle und oftmals kein Geld für die Feuerwehrausrüstung. Seine Erinnerungen und seine unvergleichliche Art, Geschichten aus dem Feuerwehrleben zu erzählen, sind es, die aus „Zirler Feuerwehr und ich“ ein unvergleichbares Nachschlagewerk machen. Das traditionelle Törggelen der Zirler Feuerwehr am vergangenen Samstag bildete den mehr als passenden Rahmen für die Präsentation des mehr als 220 Seiten umfassenden Buches. Das Who-is-Who der Landes- und Bezirksfeuerwehr war gekommen um an der Vorstellung teilzunehmen. Es ist nicht nur ein Dokument über die Feuerwehr Zirl, sondern ein außergewöhnlicher Zeitzeugenbericht. Viele der Be-gebenheiten sind heute nicht mehr vorstellbar und viele Aktionen nicht mehr machbar. Manfred Kaufmann erzählt all dies und mehr mit Augenzwinkern.

ZEITZEUGE.  Einmal im Monat treffen sich in Zirl Feuerwehrmänner, die nicht mehr in den aktiven Dienst gestellt sind. Bei diesem gemütlichen Beisammensein hat Manfred immer wieder Geschichten und Anekdoten aus seinem 70-jährigen Feuerwehrleben zum Besten gegeben. Johann Gutleben: „Das war für mich der Anlass, ihn immer wieder zu bitten, all das niederzuschreiben, ist er doch der einzige noch lebende Zeitzeuge.“  Der langjährige Feuerwehr-Kommandant Kaufmann hat schließlich seine vielen Geschichten auf Tonband gesprochen. Mehr als vier Stunden Erzählungen lagen letztlich vor. Johann Gutleben und seine Frau Juliane haben daraus ein Buch zusammengestellt. Gepaart mit 200 Fotos aus dem Feuerwehrarchiv ist das Werk eine spannende Reise durch ereignisreiche Zeiten der Feuerwehr Zirl. Es ist aber auch ein Buch über Enthusiasmus und Zusammenhalt, über Kameradschaft und Freundschaft und über Ideen und Träume. Ein Buch, das nicht nur für die Feuerwehr Zirl interessant ist, sondern für alle, die sich für die Entwicklung des Feuerwehrwesens in Tirol interessieren, wenngleich die Zirler immer schon „eppes Separats gebraucht hatt’n“.

DIE PRÄSENTATION. „Die Einzigartigkeit eines solchen Wer-
kes spiegelt einmal mehr die Besonderheit unserer Feuerwehr Zirl wider“, so das Kommando der FF Zirl im Vorwort zum Buch. Diese Einzigartigkeit zeigte sich auch bei der Buchpräsentation. Wird sonst bei solchen Anlässen aus dem Buch vorgelesen, bekamen die unzähligen Freunde, Weggefährten und Feuerwehrkameraden einen Einblick in die Tonbandaufzeichnungen. Die Stimme von Manfred Kaufmann ist unverkennbar und seine Art zu erzählen ein Hörgenuss. Vor allem wenn Manfred die heiteren Geschichten, wie die Geschichte vom „Schwimmen auf der Martinswand“ oder die Geschichte „Vom Tanklöschfahrzeug und der Facklsau“ zum Besten gibt. In Form einer Interviewrunde stellte Sohn Robert Kaufmann Fragen zum Buch. „Manfred Kaufmann in Feuerwehrkreisen vorzustellen wäre fast so, als ob man Eulen nach Athen tragen würde“, sagte Robert Kaufmann in seiner Begrüßung. Für Generationen von Feuerwehrmännern sei Manfred ein Vorbild. Landesfeuerwehrinspektor Alfons Gruber zu seinem lang-jährigen Weggefährten Manfred: „Dein Engagement und deine Ideen gibt es nur einmal in Tirol. Es war mir eine Ehre, so viele Jahre mit dir gedient zu haben.“ Die Musikgruppe „Feueralarm“, das sind Musiker aus den Feuerwehren des Bezirks-Feuerwehrverbandes Innsbruck-Land, umrahmten die Präsentation und spielten zum Abschluss ihren selbstkomponierten „122 Marsch“.