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Familie verlor bei Großbrand ihr Hab und Gut

RUNDSCHAU unterstützt Spendenaktion für eine sechsköpfige Silzer Familie, die jetzt vor dem Nichts steht

In der Nacht auf vorletzten Sonntag ist Silz nur knapp an einer Brandkatastrophe vorbeigeschlittert. Im dicht verbauten Dorfkern ist kurz nach 20 Uhr bei einem Wohnhaus der Dachstuhl in Brand geraten. Sechs Hausbewohner konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Glücklicherweise herrschte zum Zeitpunkt des Brandes Windstille, von großem Vorteil war auch, dass sich etliche Florianis im Feuerwehrhaus zu einer Grillage versammelt hatten und der Löschangriff innerhalb kürzester Zeit gestartet werden konnte. Das Haus und die umliegenden Gebäude konnten gerettet werden, das Hab und Gut der Hausbewohner nicht. Derzeit läuft eine Spendenaktion, die von der RUNDSCHAU gerne unterstützt wird.
19. März 2024 | von Gebi G. Schnöll
Familie verlor bei Großbrand ihr Hab und Gut<br />
Das Haus in der Turmgasse wurde saniert, der Besitzer wollte demnächst einziehen. Die Luftaufnahme zeigt, wie dicht der Dorfkern verbaut ist. Wind zum Zeitpunkt des Brandes hätte wohl fatale Folgen gehabt. Foto: FF Silz
Die Freiwillige Feuerwehr Silz hat so wie jedes Jahr am vorletzten Samstag eine Frühjahrsübung abgehalten. Übungsannahme war ein Großbrand beim Schloss Petersberg. „Der Übungsverlauf war bestens, danach ging es zurück zum Feuerwehrhaus, wo es Gegrilltes gab“, berichtet Bürgermeister Helmut Dablander. Doch kaum war der letzte Happen verschlungen, gab es Sirenenalarm. „Brand in der Turmgasse“, lautete kurz nach 20 Uhr die Erstmeldung der Leitstelle Tirol. FF-Kommandant Michael
Haslwanter war sofort klar, dass Eile geboten ist: „Das Brandobjekt befindet sich in einem dicht besiedelten Ortsteil, das Feuer hätte jederzeit zum Inferno werden können!“ Die Anwesenheit der Feuerwehrleute in der Feuerwehrhalle war ein Glücksfall. „Der Löschangriff konnte innerhalb weniger Minuten beginnen, sicherlich um fünf Minuten früher, als im Normalfall“, schildert Bürgermeister Helmut Dablander. Glück war auch, dass zum Zeitpunkt des Brandes Windstille herrschte. Denn zu den Nachbarhäusern ist der Abstand äußerst gering. „Wir sind an einer Brandkatastrophe vorbeigeschlittert: Gott sei Dank“, ist sich Dablander sicher. Bemerkt wurde das Feuer von einem 36-jährigen Hausbewohner, weil der Strom im Haus ausgefallen war. Als der Mann Nachschau hielt und plötzlich das Feuer bemerkte, schlug er sofort Alarm und brachte seine Frau sowie  seine drei Kinder und deren Oma in Sicherheit.

HILFSBEREITSCHAFT. Den Dachstuhl konnten die Einsatzkräfte der Feuerwehren Silz, Mötz, Haiming und Imst nicht mehr retten – und auch das Hab und Gut der Hausbewohner nicht. „Die Familie, die in dem Haus in Miete war und seit 30 Jahren bei uns im Dorf  lebt, hat alles verloren, sie steht vor dem Nichts“, sagt der Bürgermeister, der nach dem Brand sofort um eine vorübergehende Unterkunft für die betroffene Familie bemüht war. Die Hilfe kam von einem Silzer, der nicht weit vom Brandobjekt entfernt ein Haus besitzt, namentlich aber nicht genannt werden will. „Der Mann hat sich wenige Stunden nach dem Brand telefonisch bei mir gemeldet und gesagt, dass er eine Wohnung frei habe, die er der Familie zur Verfügung stellen will. Für die ersten paar Monate ohne Miete und Betriebskosten. Dieses Angebot wurde natürlich gerne angenommen“, so Dablander. Der hilfsbereite Silzer hat übrigens vor rund 40 Jahren beim Brand eines Bauernhofes selbst hautnah erfahren, was es heißt, ein Brandopfer zu sein.

SPENDENKONTO. Bürgermeister Helmut Dablander hat  gleich nach dem Brand zu Spenden aufgerufen. „Die betroffene Familie ist derzeit auf jeden Cent angewiesen. Diesen Menschen muss man helfen, sie brauchen unbedingt finanzielle Unterstützung!“ Das sieht man auch bei der RUNDSCHAU so, von der die Spendenaktion gerne unterstützt wird. Hilfe haben inzwischen auch die Caritas und das Rote Kreuz zugesagt. „Die Caritas unterstützt die Familie finanziell, das Rote Kreuz mit Sachspenden. Die  Familie kann sich im Kleiderladen in Ötztal-Bahnhof Kleidung und Schulsachen für die Kinder aussuchen“, weiß der Silzer Dorfchef. Die Nummer für das Spendenkonto bei der „Raiffeisenbank Silz-Haiming und Umgebung“ lautet: AT913631600005037452. Die RUNDSCHAU bedankt sich im Namen der Familie bei allen Spendern recht herzlich.

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