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Eine Powerfrau, die für alle Tiroler da sein will

Die Telfer VP-Politikerin Cornelia Hagele hat den Sprung in die Landesregierung geschafft – Sie will viel bewegen

Die Telfer Vizebürgermeisterin Cornelia Hagele hat den Sprung in die Tiroler Landesregierung geschafft. Als VP-Landesrätin ist sie für „Gesundheit, Pflege, Bildung, Wissenschaft und Forschung“ zuständig. – Ein Mammutresort, wie viele Politinsider glauben. RUNDSCHAU-Redakteur Gebi G. Schnöll unterhielt sich mit Cornelia Hagele über ihre Bestellung in die Landesregierung und über ihr neues Aufgabenfeld.
31. Oktober 2022 | von Gebi G. Schnöll
Eine Powerfrau, die für alle Tiroler da sein will
VP-Landesparteichef Anton Mattle holte die Telferin Cornelia Hagele in die Regierung. Eine Powerfrau, die sich voll für die Tiroler einsetzen will. Foto: zeitungsfoto.at
Von Gebi G. Schnöll

RUNDSCHAU: Geschätzte Frau Hagele, liebe Cornelia!   Zuerst herzliche Gratulation zur Bestellung in die Landesregierung. Wie fühlt man sich als frischgebackene Landesrätin?
Cornelia Hagele:
Einfach gut! Es gibt viele Eindrücke, die ich in den vergangenen Tagen gesammelt habe. Es ist einfach toll, dass mir Landesparteiobmann Anton Mattle und der Parteivorstand ihr Vertrauen geschenkt haben. Ich freue mich auf die neuen Aufgaben und ich werde mit vollem Herzen für unser Land arbeiten. Es ist für mich zwar eine völlig neue politische Position, ich bin mir aber sicher, dass ich viel bewegen kann!“

RS: Während andere Regierungsmitglieder lediglich für ein oder zwei Ressorts zuständig sind, müssen Sie sich mit den fünf wichtigen Ressorts „Gesundheit, Pflege, Bildung, Wissenschaft und Forschung“ auseinandersetzen.
Hagele:
Natürlich ist es ein riesiges Arbeitsfeld, für das ich jetzt als Landesrätin zuständig bin. Es stehen viele Aufgaben an, die dringend erledigt werden müssen. Gerade in den Bereichen Gesundheit und Bildung brauchen wir mehr Leute, da muss rasch etwas geschehen. 

RS: Wie steht es in Tirol um die Gesundheit und die Bildung generell?
Hagele:
Dazu kann ich noch nichts Konkretes sagen, weil ich mich in diese beiden Ressorts erst einarbeiten muss. In nächster Zeit will ich mir erst mal ein flächendeckendes Bild machen. Wichtig ist, das Gesamte zu suchen. In meine Arbeit will ich alle Fraktionen einbinden und auch mit den Menschen vor Ort ausführliche Gespräche über die Ist-Situation führen. 

RS: Politinsider sagen, dass die fünf Ressorts Ihnen viel an Energie abgewinnen werden. Wie sehen Sie das?
Hagele
: Ich habe schon oft gezeigt, dass ich arbeiten kann. Ein neutraler Zugang zu den verschiedenen Themen ist, glaube ich, gut. Zuerst muss ich mich in die Themen einarbeiten, um zu einem Gesamtbild zu kommen. Die fünf Ressorts sind eine Herausforderung: Aber mit viel Einsatz und Gespür kann da schon einiges gelingen. 

RS: Sie waren in den vergangenen zwölf Jahren tief mit der Telfer Gemeindepolitik verankert. Von 2010 bis 2016 als Gemeindevorständin und von 2016 bis zu Ihrem Sprung in die Tiroler Landesregierung als erste Vizebürgermeisterin, die sich auch in den Bereichen „Umwelt und Energie“ sehr engagierte. Werden diese beiden Themen ebenfalls in Ihre Regierungsarbeit einfließen?
Hagele:
Umwelt und Energie sind mir zwei wichtige Anliegen. Dafür war ich auch in Telfs auch als Obfrau des „Ausschusses für Umwelt und Energie“ zuständig. Ich werde versuchen, das Thema „Nachhaltigkeit“ in meiner Regierungsarbeit zu verankern. Wir müssen künftig die Themen „Ökologie, Ökonomie und Soziales Engagement“ mehr in unser Leben einbinden.

RS: Damit wären wir schon beim Thema „Soziales“. Man sagt Ihnen nach, dass sie eine sehr soziale Einstellung haben.
Hagele:
Meine „soziale Ader“ ist ausgeprägt. Es macht mir Freude, anderen Menschen zu helfen. Und ich glaube, das ist wichtig. Die Ressorts, die ich über habe, bieten mir die Möglichkeit, für andere Menschen dazusein und zu helfen.

RS: Wegen Ihres Wechsels in die Tiroler Landesregierung muss der Telfer Gemeinderat einen neuen Vizebürgermeister bestellen. Gibt es von Ihrer Seite einen Wunschkandidaten?
Hagele
: Nein! Die Gremien müssen entscheiden, wer mir nachfolgt.

RS: Auf der Regierungsbank sitzen jetzt sechs Newcomer, nur Landeshauptmann Anton Mattle und LH-Stv. Josef Geisler haben Regierungserfahrung. Wie sehen Sie das neue Regierungs-Team?
Hagele:
Es sind tolle Leute, die in den nächsten fünf Jahren für Tirol arbeiten. Über die ÖVP-interne Arbeit und über die Koalitionsgespräche mit der SPÖ in den vergangenen Wochen kann ich nur Gutes berichten. Die Mitglieder des SPÖ-Regierungs-Teams sind total offene Leute, ich glaube wir haben untereinander einen guten Zugang. 

RS: Wie beschreiben Sie den neuen Landeshauptmann Anton Mattle?
Hagele:
Er ist ein großartiger Politiker, der den Bezug zu Tirol und zu den Menschen in unserem Land nie verloren hat. Toni ist nie abgehoben, er ist menschlich, hat Verstand und was in der heutigen Zeit sehr wichtig ist, er hat auch Handschlagqualität. Gerade in Zeiten der Politikverdrossenheit muss man auf die Menschen zugehen. Die Tiroler sollen das Vertrauen in die Politik zurückgewinnen: Das geht aber nur, wenn wir uns mit voller Kraft  für die Menschen in unserem Land einsetzen.

RS: In den vergangenen Jahren ist in der  Bundes-ÖVP nicht immer alles rund gelaufen. Es gab etliche Skandale, die für Schlagzeilen sorgten. Und auch der Ton in der  Bundes- und Landespolitik ist rauer geworden. So sollte es jedenfalls nicht weitergehen, das wünscht sich jedenfalls das Volk.
Hagele:
Das ist tatsächlich so. Vorfälle in der Vergangenheit haben zu einer Politikverdrossenheit geführt. Das darf man aber nicht nur einer Partei zuschieben. In der Bundespolitik gehören einige Dinge aufgeklärt. Aufklären  und analysieren, sollte das Motto lauten. Es müssen Schritte gesetzt werden, die den Menschen das Vertrauen in die Politik zurückbringen.Was den rauen Ton in der Bundes- und Landespolitik betrifft, müssen die Politiker zu einem anderen Stil finden. Das „Wieso“ und „Wie“ man miteinander redet sollten wieder im Vordergrund stehen. Gegenseitige Angriffe unter der Gürtellinie dürfen nicht sein, man muss verschiedene Standpunkte akzeptieren und objektiv diskutieren. Wichtig ist, dass man sich keine Denkverbote geben soll. Wenn man eine Idee hat, sollte man diese aufzeigen und dabei auch die anderen Parteien einbinden. Viel Input könnte manche Dinge gelingen lassen.

RS: War es eine große Überraschung, als Sie von Mattle in das Regierungs-Team geholt wurden?
Hagele:
Ja natürlich!

RS: Was sagt Ihre Familie zum politischen Karrieresprung?
Hagele:
Mein Gatte und meine beiden Kinder sind total stolz auf mich. Ich möchte auch weiterhin möglichst viel Zeit für sie aufbringen. Familie ist einfach das Wichtigste im Leben!

Vielen Dank für das Gespräch.

 

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