Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Sellrainer Dorfchef reicht es nun endgültig

Nach Vermurungen im Sellraintal fordert Georg Dornauer von Bund und Land mehr Geld für den Schutz vor Naturgefahren

Strakregen und Hagelschlag haben Montag vergangener Woche in vielen Landesteilen Bäche ansteigen und Muren abgehen lassen. Im Sellraintal, das bereits 2015 von einer verheerenden Hochwasserkatastrophe heimgesucht wurde, herrschte ebenfalls wieder Alarmstimmung. Mehrere Muren sind entlang der Sellraintalstraße abgegangen und haben kurzzeitig zu Straßensperren geführt. Der Sellrainer Bürgermeister und SPÖ-Klubobmann
Georg Dornauer fordert nun von Bund und Land mehr finanzielle Mittel für den Schutz vor alpinen Naturgefahren in Österreich.
17. August 2020 | von Gebi G. Schnöll
Sellrainer Dorfchef reicht es nun endgültig
Bis tief in die Nacht hinein haben die Einsatzkräfte die vermurte Sellrainstraße wieder befahrbar gemacht. Foto: zeitungsfoto.at
Von Gebi G. Schnöll

Die jüngsten Murenabgänge im Sellraintal bestätigen den Sellrainer Bürgermeister und SPÖ-Klubobmann Georg Dornauer in seiner konsequenten Forderung nach mehr finanziellen Mitteln für den Schutz vor alpinen Naturgefahren in Österreich. „Hochwässer, Muren, Rutschungen, Steinschläge und Lawinen stellen ein hohes Sicherheitsrisiko für die Bevölkerung, unseren Lebens-, Siedlungs- und Wirtschaftsraum und für unsere Infrastruktur dar“, untermauert Dornauer, der in seiner Gemeinde Sellrain wieder mehrere Murenabgänge verzeichnen musste, in einer Presseaussendung. Und er warnt: „Die unverbauten, seitlichen Zubringer der Melach stellen für unsere Gemeinde immer wieder aufs Neue eine große Gefahr dar. Die punktuellen Starkregenereignisse in Verbindung mit einem intensiven Hagelschlag können, je nach Standort, einen unvorstellbaren Schaden anrichten.“ An die Adresse der zuständigen Bundesministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) richtet Dornauer den Appell: „Es ist höchst an der Zeit, mehr finanzielle, aber auch personelle Mittel seitens des Bundes und des Landes in die Hand zu nehmen!“ 

DORNAUER: „STEINBACH MUSS VERBAUT WERDEN“ Konkret fordert der Sellrainer Bürgermeister die Verbauung des Steinbaches im Sellrainer Gemeindegebiet. „Wie wir deutlich gesehen haben, reicht die Gefahr des Steinbaches bis auf die Landesstraße L13
– und damit bis zur Hauptschlagader für die gesamte Talbevölkerung. Sowohl die Steinbachlawine im Winter, aber eben auch die jüngsten Murenereignisse im Sommer bedrohen unseren Siedlungsraum und wichtige Verbindungsstraßen. Man kann den Schutzengeln nur danken, dass am vorletzten Montag niemand zu Schaden gekommen ist.“ Insbesondere auch, weil die Murenabgänge gerade in die Zeit gefallen seien, in der viele arbeitenden Menschen ihre Heimfahrt antreten. Gegen 19.30 Uhr wurde die Gemeindestraße zum Ortsteil Grubach komplett vermurt. „Es ist klar“, so Dornauer weiter, „dass an einer Verbauung des Steinbaches kein Weg vorbeiführt. Auch eine massive Schutzmaßnahme der kritischen Zone entlang der Gemeindestraße werde ich bei der zuständigen Sektion in Tirol beantragen!“

KLARE ABSAGE. In seiner Funktion als Klubobmann im Tiroler Landtag wird Dornauer ebenfalls einen Antrag einbringen: Dieser richtet sich an den zuständigen Landesrat Josef Geisler (ÖVP). Dieser soll vom Landtag beauftragt werden, ehestmöglich mit der zuständigen Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus, Elisabeth Köstinger, Verhandlungen aufzunehmen, damit in den jeweiligen Gebietsbauleitungen und den einzelnen Bautrupps mehr Personal eingestellt werden kann und die dafür notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt werden. „Hier wird, aus mir völlig unerklärlichen Gründen, seit Jahren auf die Bremse gedrückt. Ich kenne die Vielzahl an notwendigen Projekten in unserem Bundesland Tirol. Wir haben genug Arbeit. Daher müssen weitere Stellen eingeplant werden!“
Sellrainer Dorfchef reicht es nun endgültig
SPÖ-Dornauer fordert den Verbau des Steinbaches. RS-Foto: Archiv/Schnöll

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