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Wackerle und Ihrenberger sind neu am Plateau

Bürger entschieden bei den Bürgermeisterwahlen in Seefeld und Scharnitz überraschend klar für die beiden Kandidaten

Kaiserwetter am Wahlsonntag sorgte am Seefelder Plateau für eine extrem schlechte Wahlbeteiligung und überraschend klare Wahlergebnisse bei den Bürgermeisterwahlen, denn sowohl Christian Ihrenberger in Scharnitz (62,93 Prozent) als auch Markus Wackerle in Seefeld (75,41 Prozent) siegten mit einem Riesenvorsprung. Bei den Listenergebnissen enttäuschten hingegen Werner Frießers Ex-Liste „Seefeld bewegen“ (23,2 Prozent und drei Mandate), Peter Reinpolds Liste „Scharnitz miteinander“ (18,1 Prozent und zwei Mandate) sowie Bürgermeister Jorgo Chrysochoidis (21 Prozent ungültige Stimmen) und seine Liste „Für Leutasch“, die nur sieben Stimmen mehr erreichte als die „Gemeinsame Leutascher Bürgerliste“ von Stefan Obermeir.
28. Feber 2022 | von Bernhard Rangger
Wackerle und Ihrenberger sind neu am Plateau
Setzten sich klar als Bürgermeisterkandidaten in Seefeld bzw. Scharnitz durch: Markus Wackerle (l) und Christian Ihrenberger. Fotos: Johansson und Privat
Von Bernhard Rangger

Trotz allem fielen fast alle Reaktionen positiv aus. Bgm. Chrysochoidis in Leutasch etwa meinte: „Es ist fast eine Leutascher Tradition, dass man die Listenwahl genau abwägt. Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden und gratuliere auch der Bürgerliste. Was ich nicht verstehe, ist die geringe Wahlbeteiligung. Es gibt so viele Möglichkeiten, sich an den Wahlen zu beteiligen. Die Leute könnten sich doch wenigstens eine Wahlkarte abholen!“ Der Reither Bürgermeister Dominik Hiltpolt – er hatte als Einziger weder einen Gegenkandidaten noch eine Gegenliste – sieht das anders: „Wir hatten vor vielen Jahren schon einmal eine solche Situation und wir haben daher mit 45 Prozent Wahlbeteiligung gerechnet. Mit fast 53 Prozent sind wir schon sehr zufrieden!“

Politikverdrossenheit? Erstaunlich auch das Ergebnis in Seefeld: Obwohl vier Listen und zwei Bürgermeisterkandidaten zur Auswahl standen, gingen nur 55 Prozent der Bürger zur Wahl und gaben allein bei der Bürgermeisterwahl fast zwölf Prozent ungültige Stimmen ab. „Seefeld bewegen“ erreichte mit 334 Stimmen drei Mandate. Listenführer Hannes Norz: „Die negativen Medienberichte rund um Werner Frießer haben uns am Ende sicher ein Mandat gekostet. Die Bürgerliste hat aber keine absolute Mehrheit und deshalb können wir mit diesem Ergebnis leben!“ Völlig überrascht zeigte sich GR Alexander Schmid (Aktiv für Seefeld): „Wir haben fast keine Werbung gemacht und haben ein Mandat gewonnen. Die Bürger haben unsere penible Arbeit der letzten Jahre belohnt!“ Bürgermeister-Kandidaten Bettina Moncher: „Wir haben auf Anhieb zwei Mandate und 25 Prozent bei der Bürgermeisterwahl gemacht. Das ist ein kräftiges Lebenszeichen und wir werden uns aktiv in den Gemeinderat einbringen!“
Der klare Sieger in Seefeld war Vize-Bgm. Markus Wackerle (sieben Mandate und 75 Prozent bei der Bgm.-Wahl): „Wir haben alle Wahlziele übertroffen. Ich freue mich also, dass ich von der Seefelder Bevölkerung so gut aufgenommen wurde und gratuliere meinem Team zur tollen Arbeit. Danke allen für die Unterstützung und den Wählern für ihre Stimmen. Wir werden – wie in der Vergangenheit – im Gemeinderat mit allen Listen zusammenarbeiten und darauf achten, dass es zu keinen Kampfabstimmungen kommt. Es geht um unseren Ort und nicht um irgendwelche Eitelkeiten!“

Harmonie in Scharnitz. Auch in Scharnitz zeigen sich sowohl die Gruppierungen als auch die Bürgermeisterkandidaten mit dem Wahlsonntag zufrieden. Siegfried Gaugg: „Ich war nicht blauäugig und hab gewusst, dass ich mit Christian Ihrenberger einem erfahrenen Herausforderer entgegentrete und bin mit meinen 37 Prozent daher sehr zufrieden und gratuliere ihm zu seinem Erfolg. Als Finanzverwalter, Feuerwehrhauptmann und Zivilschutzbeauftragter war er in den letzten Jahren im Ort viel präsenter und ich fühle mich als Gemeinderat unter Bürgermeister Ihrenberger gut aufgehoben!“
Ähnlich die Aussage von Peter Reinpold (Scharnitz Miteinander, zwei Mandate): „Unserer Liste ist es gelungen, eine absolute Mehrheit zu verhindern. Bereits nach dem Stimmenauszählen sind wir ohne Seitenhiebe und Bösartigkeiten aufeinander zugegangen und haben uns gratuliert. Das fördert die Kommunikation und die Zusammenarbeit!“
Und Neo-Bgm. Christian Ihrenberger (Gemeinsam für Scharnitz, sechs Mandate): „Das Wahlergebnis ist eine klare Ansage der Bürger. Wir wollen daher unserem Motto treu bleiben und werden jetzt gemeinsam die anstehenden Herausforderungen anpacken. Die Scharnitzer erwarten sich, dass wir was weiterbringen und ich bin mir sicher, dass wir das mit allen gewählten Mandataren schaffen!“
 

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