Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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So war es früher – Ausgabe Telfs (31/2022)

Vor hundert Jahren reihten sich im Zentrum von Telfs entlang einer relativ kurzen Wegstrecke im Unter- und Obermarkt gleich sechs bürgerliche Wirtshäuser aneinander: Munde, Löwe, Bräuhaus, Post, Traube und Rössl. Von diesen Häusern ist heute eines übriggeblieben, das – in modernem Kleid – noch den Charakter eines traditionellen Tiroler Gasthauses bewahrt hat: das Hotel Munde. Telfs war seit jeher ein wichtiger Verkehrsknoten und so reicht auch die Geschichte seiner Gasthöfe Jahrhunderte zurück. Im Fall der „Munde“ – oben ein Foto aus den 1920er-Jahren – lässt sich das sogar beweisen. Im Zuge des jüngsten Um- und Ausbaus wurde ein Deckenbalken aus dem Obergeschoß (kleines Bild) von Forschern der Universität Innsbruck untersucht. Anhand der Jahrringe fand die „Arbeitsgruppe Dendrochronologie“ am Institut für Geographie (Leitung: Prof. Kurt Nicolussi) heraus, dass die mächtige Lärche, aus der der Balken gehauen ist, etwa um 1620-1630, also vor rund 400 Jahren, gefällt wurde. Da nicht klar ist, ob der Balken vom Neubau oder von einem Umbau stammt, könnte das Haus aber durchaus noch älter sein. Im Besitz der Familie Härting befindet sich der traditionsreiche Telfer Gastronomiebetrieb übrigens seit 1911, also seit über 100 Jahren. Und aus einer Zeitungsnotiz wissen wir auch, seit wann er seinen heutigen Namen hat: 1905 benannte der damalige Besitzer Johann Schedle das „Wirtshaus zum Schorsch“ in „Hohe Munde“ um. Der Namen „zum Schorsch“ stammte vom früheren Wirt Johann Georg Pöschl (1804-1863), genannt Schorsch.
1. August 2022 | von Stefan Dietrich
So war es früher – Ausgabe Telfs (31/2022)
Von Stefan Dietrich
So war es früher – Ausgabe Telfs (31/2022)

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