Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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So war es früher – Ausgabe Telfs (KW43/2020)

Ortsansichten von Telfs aus der Zeit vor 1900 sind extrem selten. Sie lassen sich beinahe an einer Hand abzählen. So kommt diesem unscheinbaren kleinen Bild große Bedeutung zu. Es befindet sich am unteren Rand einer Darstellung der Telfer Skapulier-Prozession aus dem Jahr 1772, eine Ölmalerei auf Holz, die heute im Besitz des Tiroler Volkskunstmuseums in Innsbruck ist.
Gut zu erkennen sind die markantesten Bauwerke des Ortes. Man sieht (von links) das Franziskanerkloster, das fahnengeschmückte Mesnerhaus, die (noch eintürmige, um 1860 durch einen Neubau ersetzte) Pfarrkirche und das Widum, vor dem gerade Böller gezündet werden. Wohnhäuser sind nur schemenhaft unterhalb der dominanten kirchlichen Gebäude angedeutet. Vorne, am Inn, steht ein weiteres wichtiges Bauwerk, nämlich den Salzstadel. Hier wurden damals die mit Flößen von Hall nach Telfs geschafften Salzlieferungen zwischengelagert und für den Weitertransport auf Fuhrwerke umgeladen.
Links neben dem Salzstadel hat der unbekannte Maler die alte hölzerne Innbrücke verewigt und dabei ein bemerkenswertes Detail festgehalten: Man erkennt, dass die Brücke gerade durch Hochwasser beschädigt wurde. Sogar die treibenden Baumstämme, durch die der Schaden verursacht wurde, sind zu sehen.
19. Oktober 2020 | von Stefan Dietrich
So war es früher – Ausgabe Telfs (KW43/2020)
Foto: Tiroler Volkskunstmuseum
Von Stefan Dietrich

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