Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Eine Mission, ein Ziel: „Holt das Ding, Jungs“

Oberperfuss steht zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte im Cup-Finale – gegen Imst in die Rolle des gefährlichen Außenseiters

„Finale oh-oh, Finale ohohoho.“ Gut möglich, dass die umgetextete Version des Hits „Volare“ die ganze Woche über in Oberperfuss gesungen wurde. Wundern dürfte es jedenfalls niemanden, gelang der Mannschaft von Helmut Lorenz doch Historisches, zog diese erstmals in der Vereins-Historie in ein Cup-Finale ein. Dort wartet mit Imst eine echte Nummer.
23. Mai 2023 | von Alex Dosch
Eine Mission, ein Ziel: „Holt das Ding, Jungs“<br />
Jubelnde Oberperfer vor zahlreich mitgereisten Fans: ein Bild, das es auch am Sonntag geben soll. Foto: sportszene.tirol
Von Alex Dosch

SV WEBER BETON OBERPERFUSS – SC IMST, Sonntag, 28. Mai, 17.00. Der Regionalligist macht auch gar keinen Hehl aus seiner Rolle des „Goliaths“. „Egal, wer im Finale wartet: Wir sind der klare Favorit“, meinte etwa Trainer Bernhard Lampl noch vor der zweiten Semifinal-Begegnung zwischen Prutz/Serfaus und Oberperfuss. Kapitän Rene Prantl drückte es noch deutlicher aus. „Nach 37 Jahren holen wir uns den Scheiß-Pokal nach Imst.“ In der Saison 1985/86 sicherten sich die Bezirkshauptstädter mit einem 2:1 über Neustift letztmals den Titel. Im Jahr zuvor wurde Navis im Endspiel bezwungen. Dabei räumte Imst im Semifinale wen aus dem Weg? Richtig: den SV Oberperfuss. „Wir haben einen Zeitungsbericht aus dem Jahr 1985 gefunden. Da ist nachzulesen, dass wir damals 1:2 verloren haben“, weiß Obmann Mathias Wegscheider.
Stellt sich also die Frage: Kürt sich Imst zum dritten Mal zum Cupsieger, oder gelingt Oberperfuss eine späte Revanche und holt es sich zum ersten Mal das Ding? „Über die Favoritenrolle brauchen wir nicht zu diskutieren. Die liegt ganz klar bei Imst. Aber wir haben nichts zu verlieren und gehen mit einer Riesenfreude in dieses Endspiel.“ An der nötigen Unterstützung wird es wohl nicht mangeln, gilt das Oberperfer Publikum doch als bekannt treu und fanatisch. „Es ist zwar Pfingsten, da werden einige verreisen. Aber wir haben einmal drei Busse reserviert. Und wenn wir noch einen benötigen, buchen wir halt einen vierten“, hofft Wegscheider auch auf Unterstützung aus den Nachbargemeinden.
Beim 4:1 in Prutz waren es knapp 300, die der Lorenz-Truppe die Daumen drückten. Und dies, obwohl der gebuchte Bus nicht kam, die Reise ins Oberland in zahlreichen Privat-PKW’s in Angriff genommen werden musste. Dass sich das Daumendrücken letztendlich lohnte, lag an diesem Nachmittag bei äußerst giftigen Gästen. Die übernahmen nach einer kurzen Phase des Abtastens das Kommando. Noah Heis und Marius Martha bewiesen Köpfchen, nutzten ein Schläfchen der Prutzer Hintermannschaft zur 2:0-Pausenführung. „Wir waren diesmal sehr effizient, haben aus wenigen Chancen vier Tore gemacht. Ein Riesenkompliment an die Mannschaft, die mit Hilfe unserer gewaltigen Fans für den wohl größten Erfolg in der Vereinsgeschichte gesorgt hat“, musste Wegscheider auf den nächsten Fußball-Leckerbissen nicht lange warten. Am Freitag ging‘s mit Freunden zu Barcelona gegen Real Sociedad, ehe am Sonntag das große Finale im Alpenstadion von Mayrhofen wartet.    

Die Ergebnisse des Semifinales: Prutz/Serfaus – Oberperfuss 1:4 (0:2). Tore: Kofler (49.); Heis (38.), Martha (44.), Huber (73.), Ben Salah (86. Eigentor). Imst – Kufstein 5:1 (5:1).

 
Eine Mission, ein Ziel: „Holt das Ding, Jungs“<br />
Marius Martha (links) und Noah Heis (blaues Trikot, Mitte) sorgten in Prutz für die 2:0-Pausenführung. Foto: sportszene.tirol

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