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Noch vier Schritte bis zur Herbstmeisterschaft

Krönung steht bald bevor: Völs marschiert unbeirrt in Richtung Winterkönig – Glücklicher Derbysieg über Oberperfuss

Vier Spieltage sind in der Hinrunde noch zu absolvieren. Vier Runden, in denen es für Spitzenreiter Völs darum geht, den Punkte-Vorsprung über die (erste) Ziellinie zu bringen. Immerhin lockt der Titel des „Winterkönigs“. Auch wenn Trainer Hannes Brecher relativ wenig von derartigen Adelungen hält. Oder ist es einfach nur Understatement in Reinkultur?
3. Oktober 2022 | von Alex Dosch
Noch vier Schritte bis zur Herbstmeisterschaft
Völs mit Bernhard Eichner (rechts) entschied das Derby gegen Oberperfuss (Samir Hofinger) nur dem Ergebnis nach deutlich mit 3:0 für sich. Fotos: sportszene.tirol
Von Alex Dosch

FC VOLDERS – VÖLSER SV, Samstag, 8. Oktober, 16.00. „Natürlich ist der erste Platz schön. Und natürlich wäre der Herbstmeistertitel eine tolle Sache. Aber lassen wir die Kirche im Dorf. Wenn wir nach 22 Runden immer noch dort stehen wo wir jetzt sind, dann können wir vielleicht über Titel reden. Aber nicht jetzt. Wir wissen schon, wo wir herkommen“, weiß Trainer Hannes Brecher auch, wo es als nächstes hingeht. Und zwar nach Volders. „Volders ist ein wenig ein Angstgegner von uns. Gegen die haben wir uns schon immer schwer getan. Auch im Frühjahr (Völs unterlag zuhause mit 0:1, Anmerk). Aber ich habe sie zweimal beobachtet und werde einen entsprechenden Plan austüfteln um sie zu knacken.“
Geknackt wurde zuletzt auch Lokalrivale Oberperfuss. Weniger mit spielerischem Glanz als mit nahezu schon furchterregender Effizienz. Beim 3:0 wurde jedenfalls wieder einmal deutlich: Nicht der, der den Ball öfter hat, gewinnt, sondern der, der ihn öfters in des Gegners Netz zappeln lässt. „Wir sind nie richtig ins Spiel gekommen. Dementsprechend war das jetzt keine Galavorstellung sondern eher ein dreckiger Arbeitssieg“, schuldete Brecher die auf Konter angelegte Spielweise auch dem Ausfall des kompletten Mittelfelds. „Das kannst du nicht so einfach kompensieren. Zudem hat uns auch die spielerische Klasse gefehlt, haben sich einige Spieler aus unerklärlichen Gründen nicht gut gefühlt. Aber genau dann ist es wichtig, wenn du hinten gut stehst und nichts zulässt. Und genau das haben wir gemacht.“ 

SV OBERPERFUSS – SK ST. JOHANN, Samstag, 8. Oktober, 16.00. Man muss schon lange zurückblicken, um auf Duelle zwischen Oberperfuss und St. Johann zu stoßen. Das letzte Mal kreuzten beide Teams in der Tiroler-Liga-Saison 2007/08 die Klingen. Sowohl auswärts als auch zuhause behielt Oberperfuss – Hupfauf & Co. landeten am Ende auf Rang drei, die Unterländer stiegen als 13. ab – mit 1:0 die Oberhand. „Wir haben gegen Wacker gesehen, wie schön Heimsiege sein können. Jetzt sind wir auf den Geschmack gekommen und wollen auch gegen St. Johann gewinnen. Dazu müssen wir aber richtig gut sein“, weiß Trainer Helmut Lorenz.
Richtig gut war seine junge Truppe gegen Völs. Zumindest bis zum Sechszehner. Und genau deshalb langte es nicht zu Zählbarem, setzte es eine 0:3-Niederlage. Denn auf den Punkt gebracht lautete das Motto des Derbys: „Oberperfuss hat gespielt – Völs hat die Tore gemacht.“
Ähnlich sah es auch Lorenz. „Im Grunde war es ein sehr gefälliges Spiel von unserer Seite aus. Allerdings mit zu wenig Nachdruck. Und man hat dann auch gesehen, dass uns im Sechzehner die Qualität gefehlt hat.“ Eine Qualität die der Oberperfer Coach – „Das Einzige was mich stört ist die Tatsache, dass wir nach dem 0:2 nicht mehr an uns geglaubt haben“ – Gegner Völs attestierte. „Die haben aus zwei Chancen drei Tore gemacht. Aber dass sie vor dem Tor eiskalt sind, haben wir vorher auch schon gewusst. Genau deshalb sind sie Tabellenführer.“    

SVG MAYRHOFEN – SV BÄCKER RUETZ KEMATEN, Samstag, 8. Oktober, 16.00. Am 8. Juni 2018 gastierte Kematen letztmals in Mayrhofen, holte dank Treffer von Bernhard Mittermair und Oliver Kuen ein 2:2. Und auch diesmal soll es zu Zählbarem langen. „Mayrhofen ist sehr heimstark. Da braucht‘s ein kompaktes Auftreten. Aber mit Blick auf die Tabelle täten uns drei Punkte schon gut“, hat Trainer Sammy Glatz einen Wunsch. „Dass wir in unseren Leistungen stabiler werden.“
Ein Blick auf die bisherigen Saison-Ergebnisse unterstützt die These des „Blues“-Coach. Nicht einmal gelangen zwei Siege in Folge. Schlechte Vorzeichen also für das Gastspiel im Zillertal, zumal Kematen gegen Natters in einem engen Match mit 3:2 die Oberhand behielt. „Natters war sowohl körperlich als auch spielerisch ein starker Gegner. Umso mehr freuen mich die drei Punkte.“
Vor allem die Leistung nach dem Seitenwechsel überzeugte Glatz. „Wir haben von Beginn weg die Zweikämpfe angenommen. Aber in der zweiten Hälfte haben wir dann auch richtig guten Fußball gespielt. Vor allem über die Seiten konnten wir immer wieder Akzente setzen, haben mit schnellem Umschaltspiel den Gegner unter Druck gesetzt. Und vorne haben wir unsere Chancen genutzt. Auch deshalb, weil die Stürmer stets nachgesetzt haben.“ So gelang Neuzugang Cendrim Jahaj sein erster Treffer im Blues-Trikot, erzielte Maximilian Plattner seine Saisontore vier und fünf.      

Die Spiele der 11. Runde: Völs – Oberperfuss 3:0 (1:0). Tore: Genc (33., 68.), Probst (85.). Kematen – Natters 3:2 (1:1). Tore: Jahaj (45.), Plattner (64., 78.); Koch (36.), Fritz (66.).
 
Noch vier Schritte bis zur Herbstmeisterschaft
Yalin Genc (links im Zweikampf mit Christoph Morscher) schnürte einen Doppelpack.

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