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Welcher David macht auf Danish Dynamite?

Kerschdorfer Tirol-Cup startet am Wochenende mit der Vorrunde – Vermeintlich Kleine wollen Großen ein Bein stellen

„David gegen Goliath“ heißt es immer so schön, wenn „Klein gegen Groß“ antritt. Und dass der vermeintliche Underdog durchaus mal kräftig zubeißen kann, wurde bei der am Sonntag zu Ende gegangenen Europameisterschaft eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Stellt sich nur die Frage: welcher der heimischen Unterhaus-Clubs wandelt auf den Spuren von EM-Halbfinalist „Danish Dynamite“?
12. Juli 2021 | von Alex Dosch
Welcher David macht auf Danish Dynamite?<br />
Der ESV Hatting/Pettnau mit Christopher Larcher (rechts) empfängt am Samstag im Rahmen der Cup-Vorrunde die SPG Lechtal. Fotos: sportszene.tirol
Von Alex Dosch

FC Sellraintal – SV Navis, Freitag, 16. Juli, 18.15. Beim Duell zwischen dem Elften der abgelaufenen 1. Klasse-West-Saison und dem Fünften der Bezirksliga West scheint eine Überraschung jedenfalls durchaus im Bereich des Möglichen. Unter anderem, weil Sellrain von den letzten fünf Heimspielen gegen Navis kein einziges verlor (zwei Siege, drei Unentschieden).
Die Bilanz der letzten 21 Jahre spricht allerdings für den vermeintlich Großen. Zwölf Naviser Erfolgen stehen zehn der Schlögl-Truppe gegenüber. Ebenso oft wurden die Punkte geteilt. Das bislang letzte Aufeinandertreffen im Juni 2017 endete mit einer solchen Punkteteilung (1:1). In der Cup-Saison 2020/21 schafften beide Teams den Sprung in die 1. Hauptrunde. Dort wartet heuer Landesligist Innsbruck West.

FC Flaurling/Polling – SV Schlitters, Freitag, 16. Juli, 19.30. Im Vorjahr war für beide Teams nach der Vorrunde Schluss. Flaurling/Polling musste sich Ellbögen/Patsch mit 2:4 im Elfmeterschießen geschlagen geben, Schlitters zog bei 2. Klasse-Mitte-Meister Stans (0:2) den Kürzeren. Und warum soll der Bertsch-Elf nicht ein ähnlicher Coup gelingen?
Ein ideale Standortbestimmung ist das Duell gegen den Sechsten der abgelaufenen Bezirksliga-West-Saison allemal. Interessantes Detail: Von den insgesamt 21 Zählern holten die Zillertaler nicht weniger als 15 auf fremdem Boden, waren damit das zweitstärkste Auswärtsteam der Liga. Im Falle eines Aufstiegs wartet auf die Hennebichl-Kicker ein Heimspiel gegen Landesligist Kolsass/Weer.  

SV Sistrans – FC Seefelder Plateau, Freitag, 16. Juli, 19.30. Zum Saisonstart betreten beide Teams Neuland, treffen der FC Seefelder Plateau und Sistrans doch erstmals im Rahmen eines Pflichtspiels aufeinander. Die Bürde des Favoriten liegt jedenfalls bei der Mannschaft von Farid Lener. Auch wenn die noch den Abstieg aus der Landesliga zu verdauen hat und der Bezirksligist auf heimischem Kunstrasen nicht zu unterschätzen ist.
Im Cup-Bewerb des Vorjahrs erlitten beide Teams empfindliche Pleiten. Sistrans kassierte in der Vorrunde gegen Axams/Grinzens eine 0:5-Klatsche. Seefeld mühte sich in der 1. Hauptrunde bei der SPG Lechtal zu einem 4:3-Erfolg im Elfmeterschießen und ging im Anschluss gegen Völs mit 0:6 unter. Kurios: meistern die Plateau-Kicker die Pflichtaufgabe Sistrans, wartet in der nächsten Runde..., richtig: Tirolligist Völs.   

SPG Pians/Strengen – FC Fritz Oberhofen, Freitag, 16. Juli, 19.30. Schon einmal standen sich beide Teams im Cup gegenüber. In der Vorrunde der Saison 2018/19 setzte sich Oberhofen dank Treffern von Mario Frischmann und Christoph Mittermair knapp mit 2:1 durch. Und auch im Vorjahr kam der Neunte der abgelaufenen 2. Klasse-West-Saison nicht über die Vorrunde hinaus. Gegen Umhausen setzte es vor eigenem Anhang ein deutliches 0:3.
Für Oberhofen war nach Siegen über Grins (4:1) und Prutz/Serfaus (3:2) dagegen erst in der 2. Hauptrunde (1:6 gegen Kematen) Schluss. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg. Im Falle des zu erwartenden Aufstiegs wartet mit Natters, dem Sechsten der abgelaufenen Tiroler-Liga-Saison, eine durchaus knackige Aufgabe.

ESV Hatting/Pettnau – SPG Lechtal, Samstag, 17. Juli, 18.00. In den bisherigen Duellen mit den Lechtalern (seit 2006) reichte es für Hatting/Pettnau gerade mal zu einem Sieg und einem Unentschieden. Das 0:1 im letzten Aufeinandertreffen im Juni 2012 war die vierte Niederlage im sechsten Spiel.
Im Cup-Bewerb des Vorjahres kam für die „Eisenbahner“ bereits in der Vorrunde (2:3 gegen Aldrans) das Aus. Die SPG Lechtal schaffte es immerhin in die 1. Hauptrunde. Dort war erst im Elfmeterschießen (3:4 gegen den FC Seefelder Plateau) Endstation. Und auch diesmal wird der Neunte der abgelaufenen Bezirksliga-Saison alles daran setzen, in die nächste Runde aufzusteigen. Denn dort käme es zum Prestigeduell mit Landesligist Vils. 

FC Patscherkofel – SPG Axams/Grinzens, Samstag, 17. Juli, 19.00. Der Reiz des Cups ist ja jener, dass der „Underdog“ dem Großen immer wieder mal ein Bein stellt. Auch deshalb, weil sich die Teams ob der unterschiedlichen Ligazugehörigkeit kaum kennen. Ein Umstand, der auf das Gastspiel von Axams/Grinzens in Patsch nur allzu gut zutrifft. Denn der aus den Mannschaften von Aldrans und Patsch/Ellbögen neugegründete FC Patscherkofel ist eine regelrechte Wundertüte, das Potential ist nur schwer einzuschätzen.
Dennoch wäre alles andere denn ein Aufstieg eine faustdicke Überraschung. Im Vorjahr ging die Reise der Karahasanovic-Truppe bis in die 2. Hauptrunde. Nach Siegen über Sistrans (5:0) und Landesligist Matrei (3:1) war erst gegen Natters (0:2) Schluss. Eine ähnlich harte Nuss gilt es im Falle eines Aufstiegs zu knacken, ginge es doch gegen Tirolligist Volders. 
 
Welcher David macht auf Danish Dynamite?<br />
Die SPG Axams/Grinzens (gelbes Trikot) und der FC Oberhofen (Ugur Akmese, rechts) müssen zum Pflichtspielauftakt auswärts ran.

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