„Die digitale Zukunft ist jetzt“

Von Friederike Bundschuh


„Herzlichen Dank, dass Ihr alle unserer Einladung gefolgt seid“, eröffnete „Raiffeisenbank Tirol Mitte West“-Vorstandsvorsitzender Dir. Mag. Andreas Wolf den Abend. Und weiter: „Digitalisierung, ein Schreckgespenst? Da bin ich selber nicht immer ganz sicher. Ich habe zu Beginn meiner Tätigkeit mit der mechanischen Schreibmaschine die Überweisungen ausgefüllt, das ist noch gar nicht so lange her. Und heute ist die Digitalisierung in der Wirtschaftswelt angekommen. Ich vergleiche die Situation mit Tools: So wie ein Tischler die richtigen Maschinen braucht, müssen wir im Rahmen der laufenden Digitalisierung die richtigen Tools verwenden. Wir wollen Kunden und Experten zusammenbringen, um gemeinsam in die Zukunft und über den Tellerrand zu schauen.“

RCM-NACHHALTIGKEITSEXPERTE AM WORT. „Ich möchte Sie auf eine Reise mitnehmen durch die Megatrends der letzten Jahrzehnte“, eröffnete Dieter Aigner sein Referat. Er thematisierte Technologie, Erwartungen an künstliche Intelligenz und Social Media, weiters Demografie oder Nachhaltigkeit und verknüpfte diese Bereiche mit dem umfassenden Themenbereich Investment. Es ging von Kundenkarten, die individuelle Einkaufsgewohnheiten speichern, über E-Commerce und Kaufen auf Knopfdruck hin zu Lieferkettenproblemen oder der neuen Rolle von künstlicher Intelligenz. Aigner stellte die positiven Seiten der Digitalisierung den Negativeffekten gegenüber, die von mangelndem Selbstwertgefühl, Depressionen, Cybermobbing hin zu Deepfakes – also realistisch wirkenden Medieninhalten, die durch Techniken der künstlichen Intelligenz verfälscht worden sind, reichen. „Das ist die Kehrseite der Medaille. Wir müssen lernen, mit solchen Effekten zu leben.“

DISZIPLIN, MUT UND OFFENHEIT. „Das sind die wichtigsten Eigenschaften, die Unternehmer heutzutage mitbringen müssen“, erläuterte Florian Gschwandtner im Anschluss. Der studierte Informatiker blickte in seiner Keynote nicht nur auf spannende Erfahrungen als Co-Founder vom Unternehmen „Runtastic“ zurück, das 2015 von Addidas erworben wurde. Er faszinierte das Publikum auch mit aktuell bestimmenden Technologietrends. So werde sich künstliche Intelligenz rasant weiterentwickeln. Daher benötige es mehr denn je Leadership-Qualitäten. Auch seine rund 40 Investments wurden erläutert, insbesondere die Plattform „Leaders21“ beschäftigt sich mit innovativen Wegen der Personalentwicklung. Besonderes Augenmerk legte Gschwandtner auf sein Lieblingsthema Sport, denn mit seinem neuen Start-Up „Foxyfitness“ hat er gerade eine Liegestütz-App auf den Markt gebracht. Folgen soll in nächster Zeit die zugehörige Kniebeugen-App. Fazit: Florian Gschwandtner fesselte das Publikum mit seinen auch sehr persönlich gehaltenen Berichten. Nicht nur für Unternehmer und Investoren bleibt es spannend, in die digitale Zukunft zu blicken!