Von Agnes Dorn
„Unser wertvollster Rohstoff ist gebrauchtes Aluminium. Das hat schon die perfekte Zusammensetzung und verbraucht nur fünf Prozent an der Energie, die Primär-Aluminium bei der Herstellung benötigen würde. 95 Prozent des jemals hergestellten Aluminiums sind heute noch im Umlauf“, beschreibt Geschäftsführer Helmut Thöni den in Pfaffenhofen verarbeiteten Rohstoff. Produziert wird dieser im Umschmelzwerk in Kempten, wo aus 80 Prozent Aluminium-Schrott sieben Meter lange Pressbolzen hergestellt werden, die dann in Pfaffenhofen verarbeitet werden. Hier liegt der Schwerpunkt klar auf der Produktion von Teilen für die Autoindustrie, aber auch für die Bau-, die Elektro- und die Transportindustrie werden Bestandteile gefertigt. So sind beispielsweise auch Photovoltaik-Module auf Alu-Rahmen aus der Pfaffenhofener Produktion befestigt.
200 Tonnen täglich. „Wir sind hier im modernsten Strangpress-werk der Welt, mit entsprechender Weiterverarbeitung“, zeigt sich Thöni stolz auf die Produktionsanlage in Pfaffenhofen, wo das Aluminium zunächst wie im Fleischwolf zu einer Grundform gepresst, weiterverarbeitet, oberflächenveredelt und dann mit Anbauteilen ausgestattet wird. Wohlgemerkt vollautomatisch und ohne je von Menschenhand berührt zu werden. 200 Tonnen werden hier täglich im Dreischichtbetrieb verarbeitet. 50.000 Profile stehen insgesamt an allen Thöni-Standorten zur Verfügung, mittels derer die auf 450 Grad erwärmten Pressbolzen in einer der fünf Strangpressen auf eine bestimmte Form gepresst werden. Von den insgesamt 900 Mitarbeitern an den Standorten Telfs, Pfaffenhofen und Landeck sind im Strangpresswerk rund 100 Mitarbeiter beschäftigt. Die fertigen Aluminiumprofile werden vom neuen Logistikzentrum aus an Kunden wie Daimler, Internorm oder das Unternehmen Doka, das Schalungen herstellt, geliefert.
An eigens aufgebauten Ständen konnten sich die Besucher auch über alle anderen Thöni-Bereiche sowie die Ausbildungsmöglichkeiten an der firmenzugehörigen Akademie informieren.
Im Innendruckumformer wird die Maßhaltigkeit und Geradheit des bereits geformten Aluminiumprofils verstärkt, wie Techniker Markus Kral einer der Besucher-Gruppen erklärt.
Ausgangsmaterial in der Produktion sind diese sieben Meter langen Pressbolzen, die im Umschmelzwerk der Thöni Deutschland GmbH in Kempten hergestellt werden.