Von Gebi G. Schnöll
Die Proteste gegen eine „Hofer-Filiale“ mit einer Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern, die am östlichen Ortsrand von Axmams vis a vis des Freizeitzentrums auf einem gemeindeeigenen Grundstück errichtet werden soll, befinden sich nun offenbar in der heißen Phase. Die Axamer Grünen wehren sich, angeführt von Vizedorfchefin Gabi Kapferer-Pittracher, gegen das Projekt, Unterstützung kommt von den Grünen der Regionsgemeinden Götzens, Mutters und Natters sowie von der Liste „Götzens bewegen“ und der FPÖ Axams. Vor einigen Tagen richtete sich Kapferer-Pittracher auch mit einem Postwurf an die Axamer Bevölkerung. Eine „Hofer-Filiale“ würde mehr Konkurrenz für den lokalen Lebensmittelhandel bedeuten, die Verkehrszunahme und Lärmbelästigung würden in Axams und im Westlichen Mittelgebirge massiv zunehmen, dadurch wäre auch ein Verkehrschaos am östlichen Ortseingang von Axmas vorprogrammiert. Schützenhilfe erhielt Vizebürgermeisterin Gabi Kapferer-Pittracher kürzlich auch von den Betreibern des örtlichen „Spar-Marktes“, die in einem Schreiben an die Gemeinde ebenfalls große Bedenken wegen der geplanten „Hofer-Filiale“ äußern.
Nachfrage nach einer „Hofer-Filiale“ ist vorhanden. Bürgermeister Christian Abenthung sagt, dass die Bedenken ernst genommen werden. Er betont aber auch, dass viele Menschen vom Mittelgebirge nach Völs oder nach Zirl zum „Hofer“ fahren, um sich dort mit günstigen Lebensmitteln zu versorgen. „Die Nachfrage nach einem Hofermarkt im westlichen Mittelgebirge ist eindeutig vorhanden. Das zeigt auch das Feedback aus der Bevölkerung. In der Frage des Verkehrs habe ich eine andere Sichtweise als die Grünen: Fakt ist, dass sehr viele Gemeindebürger aus unserer Region beim Hofer einkaufen. Dazu müssen sie sich ins Auto setzen und nach Zirl oder nach Völs fahren. Mit dem Standort in Axams verkürzen sich einerseits die Fahrten für alle: Axamer und Grinzner können berufliche Fahrten nach Innsbruck und retour mit einem Einkauf verbinden und zusätzlich besteht eine ausgezeichnete Anbindung an die Öffis. Zudem wird mehr Wertschöpfung in der Region bleiben. Wenn jemand zum Hofer nach Völs fährt, ist naheliegend, dass er beispielsweise die Wurstwaren oder das frische Brot gleich im Cyta einkauft und das dann nicht in Axams, Birgitz oder Götzens tun wird!“
Attraktive Einnahmenquelle. Dem verbreiteten Argument, dass die Ansiedelung des Hofermarktes negative Auswirkungen auf bereits bestehende Betriebe hat, kann Bürgermeister Abenthung nicht zustimmen. „Ich halte derartige Ansätze einer Verhinderungspolitik für falsch und es wird eine solche auch bestehenden Betrieben nichts bringen. Wirtschaft lebt auch in großem Maße von Konkurrenz. Wir haben ganz tolle Betriebe – auch für die Nahversorgung – in Axams und unserer Region. Diese haben sich vielfach spezialisiert und bieten Waren und Leistungen in hoher Qualität an, die man in Supermärkten nicht bekommt. Wäre das anders, so hätten diese Betriebe auch die früheren Ansiedelungen von M-Preis-Märkten, des Billa-Marktes oder des großen Sparmarktes in Götzens nicht überlebt“, so der Axamer Dorfchef, der auch darauf verweist, dass die Ansiedelung einer „Hofer-Filiale“ der Gemeinde gutes Geld bringt. „Es wird kein Familiensilber der Gemeinde verscherbelt, sondern wir erhalten für die Nutzung des Grundstückes die nächsten 40 Jahre Einnahmen inklusive der Kommunalsteuer von jährlich rund 80.000 Euro!“
Bürgermeister Christian Abenthung spricht von Vorteilen für die Bürger.