Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Beirat Zukunft auf Eis gelegt

3. September 2019 | von Nina Zacke
Beirat Zukunft auf Eis gelegt
Trotz der heimeligen Atmosphäre im Dorfstadl konnte der frühere Optimismus nicht aufrechterhalten werden. RS-Foto: Dorn

Initiative wird ohne Ergebnis beendet


Die Zusammenarbeit zwischen Skischaukel-Befürwortern und Gegnern, die für zumindest viele der über 20 Teilnehmer hoffnungsvoll begann, wurde nun für die nächste Zeit beendet. Ergebnisse gab es nach fünf Sitzungen keine, aber man habe viele Anregungen für die Zukunft mitnehmen können, so der Sprecher der beiden Bergbahnen Hochoetz und Kühtai, Bürgermeister Hansjörg Falkner. Der Initiator der Bürgerinitiative zum Schutz der Feldringer Böden und des Schafjochs Gerd Estermann bleibt „vorsichtig optimistisch“.


Von Agnes Dorn


Die Zielsetzung, die der Beirat „Zukunft für Oetz, Haiming und Silz“ bei seiner ersten Sitzung Mitte Mai formulierte, klang noch ganz einstimmig und optimistisch. Mittels Dialogprozesses wolle man sich „intensiv mit der nachhaltigen und naturverträglichen Zukunft der Region befassen“, so der Tenor. Als Ziel sollten „konkrete Entwicklungsoptionen für die Region vorliegen, die an die Entscheidungsträger übergeben werden“, so der im Gremium formulierte Wunsch. „Beirat nicht mehr sinnvoll“, „Thema komplett verfehlt“ waren nach insgesamt fünf Sitzungen dagegen die Wortmeldungen, mit denen die Beiratsmitglieder das Ergebnis ihrer Arbeit umschrieben. Denn was bei der jüngsten Sitzung im Kühtaier Dorfstadl andiskutiert wurde, erinnerte frappant an den Ausgangspunkt der Auseinandersetzung: Pro und Kontra Skigebietszusammenschluss Hochoetz-Kühtai.



Thema verfehlt

Zunächst sollte eigentlich Oliver Schwarz, Geschäftsführer von Ötztal Tourismus, präsentieren, „was die Region in Sachen Nachhaltigkeit plant“, wie es auf der Einladung zur fünften Sitzung hieß. Stattdessen brachte er Punkte zum Thema Verkehr zur Sprache, die anschließend kurz diskutiert wurden. Danach stellte das Planungsbüro ILF alle sechs überprüften Varianten des Skigebietszusammenschlusses vor und erläuterte die Vorteile für die „Gewinnervariante“. In der anschließenden Diskussion fasste Hotelier Heiner Haid die Suche nach der besten Route zusammen: „Wir scheinen die Topografie nicht zu haben, um eine gute Lösung zusammen zu bekommen.“ Auch Gerd Estermann zeigte sich weiterhin von der Sinnlosigkeit der scheinbar immer noch favorisierten Skischaukel überzeugt: „Für mich hat das was Zwanghaftes, das ist nicht logisch. Die Touristen ändern ihre Einstellung und auch ihr Konsumverhalten und dann wird man froh sein, wenn man es nicht gemacht hat.“



Nachdenkpause

Mathias Speckle, Betriebsleiter der Bergbahnen Hochoetz, wollte der Fortsetzung des Beirats nicht von vornherein eine Absage erteilen, stellte aber fest: „Ganz neu anfangen braucht Zeit. Da müssten wir uns  Gedanken machen.“ Dem stimmte auch Estermann bei: „Vielleicht bringt eine Nachdenkpause den erhofften Kurswechsel - auch ohne Zusammenschluss. Wir sind vorsichtig optimistisch.“ Klar auf den Zusammenschluss beharrte dagegen der Haiminger Dorfchef Josef Leitner: „Wir müssen auch von der Natur Kompromisse verlangen. Ich bin der Überzeugung, dass wir einen Zusammenschluss brauchen.“ Dass der Beirat unter diesen Umständen keinen Sinn mehr mache, glaubt sein Oetzer Amtskollege: „Mir geht es ähnlich wie dem Josef. So ist der Beirat derzeit nicht mehr sinnvoll. Aber ich hab viel mitnehmen können. Bei einer neuen Variante können wir dann wieder zusammenkommen.“

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