Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Die junge Generation hat viel zu sagen!

2. April 2019 | von Nina Zacke
Die Teilnehmer und Sieger auf einen Blick.
RS-Fotos: Claus
Das Team um Charly Poberschnigg (r.) hatte den 23. Redewettbewerb wieder mustergültig vorbereitet.
Michael Hold (l.) sorgte als Moderator für Informationen und Sead Trnovac als „Bandleader” trug mit der Jugendband der Landesmusikschule zur musikalischen Umrahmung bei.
Galerie Smile-Redewettbewerb. RS-Fotos: Claus
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Aussagekräftige Stellungnahmen zu aktuellen Themen beim Smile-Redewettbewerb


Auch in diesem Jahr präsentierten sich Schülerinnen und Schüler wieder beim 23. Smile-Redewettbewerb im Veranstaltungszentrum Breitenwang, um ihre Meinung zu aktuellen Themen in die Öffentlichkeit zu tragen. Moderator Michael Hold führte in bewährter Art und Weise durch die Veranstaltung.

Von Uwe Claus

Für den musikalischen Background sorgte die Jugendband der Landesmusikschule Reutte-Außerfern unter der Leitung von Sead Trnovac. Keine leichte Aufgabe war es für die Jury – mit Dr. Ludwig Prokop, Sabine Resch, Alexandra Posch, Christian Frick und Sandra Fügenschuh – bei der Qualität der Vorträge am Ende die Sieger der jeweiligen Kategorie herauszufinden.

Das Team um Charly Poberschnigg (r.) hatte den 23. Redewettbewerb wieder mustergültig vorbereitet.


„Es gehört schon eine große Portion Courage dazu, sich dem Publikum zu stellen“, sagte Moderator Hold zur Einleitung und fügte hinzu: „Angst zu spüren und trotzdem zu handeln, erfordert doch einiges an Mut.“ Am Ende des vom Smile-Team mit Charly Poberschnigg perfekt organisierten Abends konnten sich die Teilnehmer über kleine Geldgeschenke als Anerkennung freuen. Den Einstieg ins Programm wagte Annabell Poberschnigg (HLW) mit dem Thema: „Ich muss, du musst, wir müssen – oder?“ Ob in der Mode, bei der Ernährung, in der Familie – jeder erwartet etwas von uns – dies bedeutet Druck und erzeugt Stress. Sich davon zu befreien und öfters „Nein“ zu sagen, sei keine Schande. Fazit: manche Dinge nicht zu wichtig zu nehmen und damit Lebensqualität zu gewinnen, erhöht das persönliche Wohlbefinden.
Tabea Wachter (BRG) griff das Thema und die Folgen von „Mobbing in der Schule“ auf, während Sina Eberle (PTS) die Frage der Normalität in den Mittelpunkt ihres Vortrags stellte. Darin schlug sie eine Bresche für behinderte Menschen, die zwar anders sind, aber den Respekt der Gesellschaft verdienen. „Gebt ihnen das Gefühl, gebraucht zu werden, auch wenn dies manchmal Zivilcourage und Mut zum Handeln erfordert.“ Vater Österreicher – Mutter Mexikanerin, sozusagen aus multikultureller Sicht hielt Carolina Gomez Baumgartner ein Plädoyer für die Vielfalt der Menschen, der Nationen und der Kulturen. „Die Welt mit Toleranz und Liebe gestalten – davon profitieren alle“, sagte sie unter anderem. Kurz und bündig war der Vortrag von Julian Wachter. Bevor er seine Lehre in der Plansee Group begann, habe er viel Erfahrung bei verschiedenen Praktiken gesammelt, wie er in einigen Sätzen erklärte.
Ein ganz anderes Thema hatte Juliane Hierzer gewählt: Sie referierte über die eklatante Lebensmittelverschwendung und deren ökologische Folgen. Sie stellte die Frage: „Warum werfen wir das Essen weg, das wir gerade gekauft haben?“ Eine Lösung wäre, Lebensmittel bewusster zu kaufen und auch zu verwenden. Was die in Mode gekommene „Alexa“ im Miteinander der Menschen anrichtet, trat beim Kurzspiel von Muriel Lang, Franziska Kohl, Agnes Dorn zutage: ein programmiertes Leben, der Mensch zum Rekruten mutiert und eine Abhängigkeit vom Smartphone – die persönliche Konversation bleibt auf der Strecke.

Michael Hold (l.) sorgte als Moderator für Informationen und Sead Trnovac als „Bandleader” trug mit der Jugendband der Landesmusikschule zur musikalischen Umrahmung bei.


Leider werden die Ratschläge von Michelle Derbach zum Thema „Europäische Union – so wird es gemacht“ wohl nicht angenommen. Einer der Kernsätze war „Aufhören mit nationalstaatlichem Denken“ und sie fügte hinzu: „Seid für Europa – lasst uns Europa neu aufbauen.“ Einen beeindruckenden, anspruchsvollen Vortrag gab es mit dem Titel „… und die Uhr tickt weiter“, wobei Ines Fiegenschuh die Form des Poetry Slam wählte. Es war nicht ganz einfach, ihrem literarischen Vortrag, bei dem der selbst geschriebene Text innerhalb einer bestimmten Zeit dem Publikum vorgetragen wurde, zu folgen. Im Mittelpunkt stand dabei der alternde Mensch. „Menschlichkeit“ stand im Mittelpunkt des Vortrags von Argjent Shala, der ein Appell an alle Menschen richtete: „Jeder hat Respekt und Menschlichkeit verdient, egal, welcher Religion, Rasse oder Nation er angehört.“ In kurzen Worten wies er auf die Menschen, die auf der Straße leben müssen oder Flüchtlinge, die unvorstellbare Strapazen auf sich nehmen mussten, hin und verlangte, einen menschlicheren Umgang mit ihnen zu pflegen.
An diesem Abend zeigten die Jugendlichen, wo die Gesellschaft oftmals versagt und hielten ihr für so manches Fehlverhalten den Spiegel vor. Zum Teil kritisch, zum Teil mit erhobenem Zeigefinger – aber auch fordernd – brachten sie ihre Gedanken vor und beeindruckten mit klaren Aussagen. Fazit des Abends: Die Jugend macht sich wirklich Gedanken um ihre Zukunft und das künftige Zusammenleben der Generationen.

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