von Friederike Hirsch
Dunkel Wolken trüben den Himmel über Umhausen. Es ist kühl und es regnet. Langsam rückt die Walpurgisnacht näher und am Bischofsplatz türmt sich ein gigantischer Holz- und Asthaufen. Viele sind gekommen, um dabei zu sein, wenn das Stuib‘n Nannele aus ihrem Winterschlaf aufgeweckt wird. Die Sage vom Stuib‘n Nannele wurde 2016 von den damals gegründeten Umhauser Stuib‘nfoll Tuifl als Grundlage genommen. Rund um diese Sage entwickelten sie eine Geschichte, die im Winter mit den drei Nächten einer Legende beginnt und im Frühling mit der Erweckung der Hexe fortgeführt wird.
SCHÖNHEITSSCHLAF. Wenn langsam die Dämmerung über Umhausen aufsteigt, erscheinen Gestalten aus dem Wald. Zwei Trommler begleiten den Herold und Frauen und Kinder in historischen Gewändern. Angekommen am Bischofsplatz erzählt der Herold die Geschichte vom Nannele und kündigt dessen Erweckung an. Dann schlagen die Frauen und Kinder auf den aufgetürmten Holzhaufen und beginnen ihn anzuzünden. Man hört Wehklagen. Roter Rauch steigt auf und plötzlich erscheint das Stuib‘n Nannele. Es kriecht unter dem Haufen hervor, begrüßt die Zuschauer und schwingt sich auf ein altes Waffenrad. Das Nannele bemüht sich redlich, einige Runden um das mittlerweile lodernde Feuer zu drehen. So ganz munter scheint sie nach dem langen Winterschlaf noch nicht zu sein. Dennoch werden ihre Runden immer schneller, bis sie schließlich im Wald verschwindet. Unter lautem Böllerschuss besteigt das Stuib‘n Nannele ihr Windrad. Dort bleibt sie bis zu Wilden Nacht, wo sie den Stuib‘nfoll Tuifl berichtet, wer sich im Laufe des Jahres etwas zu Schulden hat kommen lassen. Zum Abschluss sind alle aufgerufen gemeinsam zum Lied „Stuibn Nannele“ der „Alpentornados“ um das Feuer zu tanzen und den Frühling zu begrüßen.