Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Japan meets Tirol in Mieming

Grafische Werke aus zwei Welten sind derzeit im Mesnerhaus zu sehen

Druckgrafik hat in Japan eine lange Tradition und in Europa einige Kunstrichtungen maßgeblich beeinflusst. Wie stark sich die beiden kulturellen Welten gegenseitig inspiriert und fasziniert haben, lässt sich bis zum 26. September bei der Ausstellung im Kunst-Werk-Raum Mieming „Japan meets Tirol“ erahnen.
14. September 2021 | von Agnes Dorn
Japan meets Tirol in Mieming
Michael W. Schneider als Vertreter der japanischen Künstler, Karin Byrne, Karl Zauner, Eva-Maria Huter, Manfred Egger, Anna Maria Achatz, Elisabeth Melkonyan sowie (nicht im Bild) Barbara Fuchs, Erich Horvath und Maria Perwög (v.l.) stellen derzeit im Mesnerhaus aus. RS-Foto: Dorn
Von Agnes Dorn

Auch wenn es zwei Welten sind, aus denen Detailansichten im Mesnerhaus präsentiert werden, lässt sich doch – zumindest für den ungeübten Laien – nicht auf den ersten Blick erkennen, welche Druckgrafiken in welchen Ländern entstanden sind. Die gegenseitige Einflussnahme japanischer und europäischer Kunst dauert seit vielen Jahrzehnten an, wodurch auch die Weiterentwicklungen der jeweiligen Epochen nicht ohne Widerhall geblieben sind. Im Kunst-Werk-Raum Mieming sind derzeit Werke von Studenten der Tokyo University of the Arts sowie von Tiroler Grafikkünstlern zu sehen. Stellvertretend für die asiatischen Teilnehmer war Professor Michael W. Schneider angereist, der zur Vernissage kurz über die Geschichte der japanischen Druckgrafik referierte: „Japanische Künstler sind bekannt dafür, dass sie technisch ausgezeichnete Druckgrafiken machen. Ursprünglich war die Druckgrafik in Japan eher die billige Kunst. Aber mit der unglaublichen Wertschätzung, die diese Technik außerhalb Japans erfahren hat, hat sie auch dort an Wert gewonnen“, zeichnet Schneider die kunstgeschichtliche Entwicklung der Druckgrafik nach. So hat diese aus Japan stammende Technik bis heute zahlreiche Kunstrichtungen in Europa beeinflusst, wie den Impressionismus oder den Jugendstil. Durch diese Wertschätzung konnte auch die Bedeutung der Technik in Japan gesteigert und zu einem wichtigen Bestandteil der kulturellen Identität werden. Gerade in der Druckgrafik – so der Professor der Kunstuniversität von Tokio weiter – würde Wert darauf gelegt, dass die Studenten nicht in ein enges Korsett der Lehrenden hineingezwängt würden. So ist auch in Mieming eine große Bandbreite an Grafiktechniken zu bewundern.  Die Arbeiten reichen von Kaltnadelradierungen über Holzschnitte, Holzdrucke bis zu Linolschnitten. „Da wir in unserer Galerie immer wieder Grafikschwerpunkte haben, Grafiksymposien ausrichten, bei denen Kunstschaffenden beim Arbeiten über die Schulter geschaut werden kann, fanden wir die Idee reizvoll“, freut sich Huter, dass die länderübergreifende Ausstellung nun zustande gekommen ist. Die Werke sind noch bis zum 26. September jeweils samstags und sonntags von 16 bis 20 Uhr zu sehen.
Japan meets Tirol in Mieming
Von Karin Byrne sind „natural forms“, zwei Linolschnitte in einer Auflage von jeweils fünf Stück, zu sehen. RS-Foto: Dorn

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