Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
Artikel teilen
Artikel teilen >

Tiwag gewährt spannende Einblicke

Im Kühtai befindet sich eine der derzeit größten und höchstgelegenen Kraftwerksbaustellen Mitteleuropas

Rund 1,13 Milliarden Euro investiert die Tiwag in die Erweiterung der Kraftwerksanlage im Kühtai. „Es handelt sich dabei um die derzeit größte und höchstgelegene Kraftwerksbaustelle in Mitteleuropa“, berichtet Tiwag-Projektleiter Klaus Feistmantl. Die Bauarbeiten schreiten planmäßig voran. Die Inbetriebnahme ist für 2026 geplant. Der Landesenergieversorger „leistet damit einen wesentlichen Beitrag für eine nachhaltige und unabhängige Energieversorgung Tirols“, merkt Tiwag-Bauvorstand Alexander Speckle an.
23. April 2024 | von Martin Grüneis
Tiwag gewährt spannende Einblicke <br />
Das neue Kraftwerk wird vollkommen unterirdisch errichtet. Dafür wurde eine 40 Meter hohe und 25 Meter breite Kaverne in den Berg geschlagen. RS-Foto: Grüneis
Mit dem zusätzlichen Speicher im Längental (31 Millionen Kubikmeter Fassungsvermögen) und einem weiteren Pumpspeicherwerk kann die Jahresstromproduktion der Kraftwerksgruppe um rund 40 Prozent bzw. 216 Millionen Kilowattstunden gesteigert werden. Das Besondere: Das neue Kraftwerk wird komplett unterirdisch errichtet. Eine 40 Meter hohe und 25 Meter breite Kaverne wurde dafür seit Mai 2022 in den Berg geschlagen – in dieser entsteht nun das Kraftwerk. In mehreren Arbeitsschritten wurden seit August 2023 die Turbinenteile angeliefert und verbaut. „Mit der jetzt erfolgten Endmontage der beiden Turbinenspiralen ist ein weiterer Meilenstein zur Realisierung des Großprojekts geschafft“, freut sich Feistmantl.

GROSSER ENERGIESPEICHER. Das Herzstück des Kraftwerkes bilden die beiden leistungsstarken Francis-Turbinen und Motorgeneratoren. „Diese sind in ihrer Funktion und Drehrichtung umkehrbar, also für Stromerzeugung und Pumpbetrieb flexibel einsetzbar“, erklärt Tiwag-Projektleiter Feistmantl und ergänzt: „Diese Flexibilität ermöglicht es, Schwankungen anderer erneuerbarer Energiequellen wie Wind und Sonne bestmöglich auszugleichen.“ Bis zu 90 m³/s Wasser fließen im Turbinenbetrieb vom bestehenden Speicher Finstertal zum neuen Speicher. Dabei treibt die Turbine den Generator an, der Strom ins Netz einspeist. Im Pumpbetrieb werden die Turbine zur Pumpe und der Generator zum Motor, wodurch das Wasser wieder nach oben gepumpt werden kann. Klaus Feistmantl: „So kann das Wasser wieder zur späteren Stromerzeugung gespeichert werden – wie bei einem Akku, nur in viel größeren Mengen.“ Die Zu- und Ableitung der elektrischen Energie erfolgt über eine kurze, erdverlegte 220 kV Kabelverbindung zum bestehenden Kraftwerk Kühtai. Eine neue Hochspannungsleitung ins Inntal ist nicht erforderlich. Dies ist nur einer von mehreren Standortvorteilen, die sich aus der Integration in bestehende Kraftwerksanlagen und Infrastruktur ergeben.

TAG DER OFFENEN BAUSTELLE. Am 14. September können alle Interessierten wieder einen Blick hinter die Kulissen der Kraftwerksbaustelle
werfen. Spannende Einblicke mit Augmented Reality-Funktion bieten auch die App „TIWAG erneuerbare+“ sowie die Projekthomepage: www.
erneuerbareplus.at
Tiwag gewährt spannende Einblicke <br />
Andreas Hammer in einer der Turbinenspiralen. RS-Foto: Grüneis
Tiwag gewährt spannende Einblicke <br />
Christian Schlatter, Andreas Hammer, Wolfgang Stroppa und Projektleiter Klaus Feistmantl (v.l.) gewährten exklusive Einblicke in das neue Kavernenkraftwerk. RS-Foto: Grüneis

Feedback geben

Feedback abschicken >
Nach oben
Wir verwenden Cookies, Tracking- und (Re-) Targeting-Technologien. Damit wollen wir unsere Webseite nutzerfreundlicher gestalten und fortlaufend verbessern. Wenn Sie unsere Webseite weiter nutzen, stimmen Sie dadurch der Verwendung von Cookies zu – ausgenommen sind Cookies für Google-Marketing-Produkte.
Einverstanden
Weiter ohne Google-Marketing-Produkte.
Weitere Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.