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„Es wird ein harter Wahlkampf“

VP-Spitzenkandidat des Bezirkes Imst steht fest – ein langjähriger Landtagsabgeordneter stellt sich nicht mehr der Wahl

Bisweilen verlief das Jahr 2022 ziemlich turbulent. Vor allem der Krieg in der Ukraine stellt die Menschen und Regierungen weltweit – insbesondere natürlich in Europa – vor große Herausforderungen. Der Polit-Rückzug von Landeshauptmann Günther Platter dürfte in diesen schwierigen Zeiten freilich so manchen Tiroler überrascht haben. Tirol wird am 25. September einen neuen Landtag wählen.
Seit Kurzem steht fest, dass Jakob Wolf der Spitzenkandidat der Volkspartei im Bezirk Imst sein wird. Sein Parteikollege Stefan
Weirather wird hingegen nicht mehr auf Stimmenjagd gehen.
19. Juli 2022 | von Martin Grüneis
„Es wird ein harter Wahlkampf“<br />
Im Bild: Stefan Weirather und Jakob Wolf (v.l.) RS-Foto: Grüneis
Von Martin Grüneis

Jakob Wolf und Stefan Weirather sind sich einig in den letzten Jahren gute Arbeit für den Bezirk Imst geleistet zu haben. Nachdem in der vergangenen Woche die Bezirksparteileitung der ÖVP tagte, steht jedoch fest: Der langjährige Abgeordnete zum Landtag und Bürgermeister von Imst, Stefan Weirather, wird sich nicht mehr der Wahl stellen. Seine ganze Kraft wird er nunmehr der Stadtpolitik widmen. „Die Entscheidung stand für mich schon länger fest“, so Weirather. „Die letzten zwei Jahre waren nicht ganz ohne. Die Stadt Imst hat zum Glück alles gehabt, was man sich wünschen kann, seien es Test- oder Impfstraßen. Das ganze hat mich dementsprechend beschäftigt – bis hin zur Gemeinderatswahl, wo sehr viele Parteien angetreten sind. Da hab‘ ich dann für mich entschieden, zur Landtagswahl nicht mehr anzutreten“, erklärt Weirather. Die Stadtgemeinde sei ihm ein wichtiges Anliegen und die Aufgaben werden freilich nicht weniger. Es gebe einige Probleme, die einer Lösung bedürfen. Aus verschiedenen Gründen sei es ihm in der Vergangenheit nicht immer gelungen, diese erfolgreich umzusetzen, ist sich Weirather bewusst. Er möchte sich aber weiterhin „voll reinschmeißen“ und hofft, nun gemeinsam mit den vielen jungen Leuten im Gemeinderat positive Entwicklungen vorantreiben zu können. Dennoch: Die Zeit im Landtag hätte Weirather, der  VP-Gesundheitssprecher ist, gut gefallen. Die Themenvielfalt im Bereich Gesundheit und Pflege sei natürlich nicht ohne gewesen, bekräftigt Weirather. „Wir konnten aber einiges weiterbringen“, so der VP-Gesundheitssprecher. Im Bezug auf die Zusammenarbeit mit Klubobmann Jakob Wolf sagt Weirather: „In der Politik kann es oftmals auch unter Kollegen rund gehen. Jakob und ich konnten aber immer sehr gut zusammenarbeiten. Wir haben den Fokus speziell auf den Bezirk Imst gelegt – das war uns immer ein wichtiges Anliegen. „An sich hat kein Blatt Papier zwischen uns gepasst. Umso mehr freut es mich, dass man Jakob wieder zum Spitzenkandidaten des Bezirkes gekürt hat.“ Zwar verstehe Weirather die Politikverdrossenheit in der Bevölkerung, dennoch hofft er, dass möglichst viele Wähler den Weg zur Wahlurne antreten. „Ich bedauere den Schritt von Stefan – er war ein super Abgeordneter“, sagt unterdessen Wolf. Als Bürgermeister würde er die Entscheidung von Weirather aber verstehen. In den vergangenen zwei Perioden sei seiner Ansicht nach der Bezirk Imst jedenfalls gut vertreten gewesen in Innsbruck. Ein Beispiel hierfür sei etwa der Ausbau des Krankenhauses Zams und die Implementierung der psychischen Betreuung. Zudem konnte laut Wolf die Kinderbetreuung im Bezirk massiv ausgebaut werden. Umgesetzt werden konnten außerdem diverse Kraftwerksprojekte sowie im Bereich Verkehr der Halbstundentakt im Ötztal und natürlich vieles mehr. „Es ist uns einiges gelungen, wir waren nicht unbedingt das schlechteste Duo in Innsbruck“, blickt der ÖVP-Klubobmann zurück.

Kein einfacher Wahlkampf erwartet. „Es wird zum Glück ein kurzer Wahlkampf“, so Wolf. Ihm ist es wichtig, in Anbetracht der derzeitigen Herausforderungen alsbald wieder vernünftige Sachpolitik betreiben zu können. Daher hofft er, dass nach den Wahlen schnellstmöglich eine funktionierende Landesregierung die Arbeit aufnimmt.  Will man weiterhin mitregieren, so müsse es der Volkspartei jedoch auch im Bezirk Imst gelingen, die Wähler zu mobilisieren. „Es ist ja nicht unbekannt, dass die Umfragen-Lage derzeit nicht die beste ist für die ÖVP“, so Jakob Wolf. Die Geschehnisse in Wien seien freilich nicht von Vorteil für die Tiroler Volkspartei. Die Ladung bekannter Tiroler VP-Politiker vor den Korruptionsuntersuchungsausschuss verurteilt Wolf als „Wahlkampf-Schmäh“. Der VP-Klubobmann ist sich jedenfalls sicher, gute Kandidaten für die kommende Landtagswahl zu haben. Das bestimmende Thema in den nächsten Monaten werde freilich die Teuerung sein. Darüber hinaus sind für Wolf insbesondere auch der Fachkräftemangel und die Pflege
äußerst wichtige Themen.

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