Von Agnes Dorn
Nachdem sich schon die Gemeinde Haiming nicht zu einem Beschluss hinsichtlich des Skigebietszusammenschlusses überwinden konnte und bisher erst die Gemeinde Oetz mit einem einstimmigen Grundsatzbeschluss ihr Bekenntnis zum Projekt offenlegte, lässt sich auch die Gemeinde Silz noch Zeit, Farbe zu bekennen. Für die nun erfolgte Einreichung des UVE-Konzepts war ein Beschluss ohnehin nicht nötig, doch als Standortgemeinde kommt auch Silz eine wesentliche Bedeutung im öffentlichen Diskurs zu. Kein Wunder also, dass gleich drei geladene Gäste (mit Gemeindevorstand und Bergbahnen-Betriebsleiter Wilhelm Mareiler eigentlich vier) das Projekt den Gemeinderäten schmackhaft machten. Bei der Präsentation waren es dann vor allem die Einzelheiten, die Neues ans Licht brachten, unter anderem ein von Mareiler fast vergessenes Detail: So ist bereits im UVE-Konzept ein Restaurant bei der geplanten Bergstation Schafjoch vorgesehen und auch ein Standort für einen Speichersee wurde von den Planern bereits anvisiert, der laut Maier aber von den Bauherrn dort nicht gewünscht würde. Die im Februar 2018 begonnene Kartierung von Flora und Fauna sei ebenfalls soweit bereits abgeschlossen, nur die Feinkartierung im Bereich der Gebäude oder Stützen wäre noch ausständig, so Maier.
ÄNDERUNGEN MÖGLICH.
Das UVE-Konzept für das Projekt ist zwar nun bereits seit vergangenen Freitag eingereicht, doch die Verantwortlichen betonten auch zwei Tage vorher – bei der Silzer Gemeinderatssitzung – noch mehrmals, dass man sich in einem äußerst frühen Stadium der Planung befinde und jederzeit noch Details abgeändert werden könnten. „Es kann auch sein, dass im Laufe der UVP aus der Zehner-Gondel noch eine Zwölfer-Gondel wird“, erläuterte Maier, dass auch die Kapazität der Seilbahn noch nicht endgültig fixiert sei. Erstmals wurde eine Schätzung der Baukosten öffentlich gemacht, die Mareiler auf insgesamt 45 bis 55 Millionen Euro bezifferte. Nachdem der Betriebsleiter der Bergbahnen Kühtai ausführlich die Darstellungen der Projektgegner zu widerlegen versuchte, durfte nach einem mehrheitlich angenommenen Antrag von GR Reinhard Holaus auch der Initiator der Petition „Nein zur Zerstörung der Feldringer Böden“ Gerd Estermann für fünf Minuten das Wort ergreifen. Dessen Petition hatten bis vergangene Woche übrigens bereits 274 Silzer unterzeichnet, wie Holaus berichtete.
NEUTRALES FORUM.
Dass zumindest auch bei Klubobmann Jakob Wolf Interesse an der Verwirklichung des Projekts besteht, zeigte sich in dessen Ankündigung an den Tourismussprecher der ÖVP im Landtag Mario Gerber, noch vor der Abstimmung mit der Silzer Vize-Bürgermeisterin Daniela Holaus sprechen zu wollen. Denn auch wenn ein Beschluss des Silzer Dorfparlaments mehr symbolischen Charakter als wirklichen Einfluss auf die Entscheidungsträger haben wird, würden sich die Projektbefürworter doch wohl ein eindeutiges Ergebnis wie jenes in Oetz wünschen. Die Gemeinderatssitzung habe aber eigentlich nur den Zweck gehabt, das Projekt zu präsentieren und nicht bereits darüber abzustimmen, rechtfertigte es Bürgermeister Helmut Dablander, warum es nicht vorgesehen war, neben Maier, Mareiler, Haslwanter, Perberschlager und LA Mario Gerber auch noch einen Kritiker des Projekts zu Wort kommen zu lassen. Ein Beschluss sei erst nach der Gemeindeversammlung geplant, die er im Jänner unter anderem auch zur Diskussion dieses Projekts abhalten wolle, so Dablander, der versprach, dort das Thema durch ein „neutrales Forum“ zur Diskussion zu bringen.