Von Mel Burger
Manch einem Zuschauer lief am Wochenende ein Schauer über den Rücken, wenn sie die jungen waghalsigen Sportler der Highline Community auf den gespannten Bändern über der Benni-Raich Brücke balancieren sahen.
Die Benni-Raich Brücke mit ihrer Spannweite von 137 Metern und einer Höhe von 94 Metern über der Pitze war Austragungsort für den ersten Highline-Event im Pitztal. Neben verschiedenen Wettkämpfen fanden auch Workshops für alle Interessierten im Waldabschnitt neben der Brücke statt. Hier durften die Besucher in niedriger Höhe und auf unterschiedlichen Spanntechniken, wie zum Beispiel der etwas durchhängenden Rodeoline, erste Versuche wagen.
SICHERHEIT. Eine Grundlage für das sichere Schweben über der schmalen Line ist das Wissen über eine sichere Aufbautechnik sowie große Erfahrung im Umgang mit Seil- und Sicherungstechnik aber auch der stetige Respekt vor dem Sport. Für die Sicherheit wird während des Gehens eine Selbstsicherung in der Highline, der gespannten begehbaren Line, und der Backline, einer zweiten Line – sollte die Hauptline reißen –, eingehängt. Für die ersten Schritte auf einer Highline sollten erfahrene Highliner dabei sein, um den Erfahrungsschatz zu lehren und das Highlineerlebnis in sichere Bahnen zu lenken.
SPANNUNG. Um den Zuschauern einen großen Einblick in den Sport an sich zu ermöglichen, gab es einen Speedline Contest, einen Endurance Run, mehrere Highlineshows von Sasha Grill sowie einen geglückten Blindwalk, bei dem Julian Mittermaier den österreichischen Rekord einstellen konnte, über die längste Highline mit verbundenen Augen zu gehen. Das internationale Teilnehmerfeld kennt sich aufgrund des noch geringen Bekanntheitsgrades dieses Sportes sehr gut und trifft sich immer wieder bei den verschiedenen Events. Nach zwei durchwachsenen Tagen strahlte dann am Sonntag für den Endurance Run von Markus Schulz, international bekannter Highliner mit etlichen Rekordversuchen, die Sonne und ermöglichte ihm den Sieg.
Den Speedline Contest gewann Sasha Grill (M.), vor Markus Summer (l.) und Alexander Schulz (r.). RS-Fotos: Burger